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Die Sternenkrone

Die Sternenkrone

Titel: Die Sternenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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Atem auf ihren Wangen spürt. Seine langen Wimpern heben sich träge; sie sehen einander verschlafen an, und dann berühren sich ihre Lippen – sanft, fast spielerisch.
    Es ist Don, der sich mit einem Ruck von ihr löst. Er schaut sie verwirrt an und sagt dann: »Meinst du das wirklich ernst, Di?«
    Als sie nicht sofort antwortet, stößt er hervor: »Um Himmels willen, spiel nicht mit mir, Mädchen!« Sie kann nur murmeln: »Oh, Don, du bist so lieb ...« Und küßt ihn wieder. Er weicht zurück.
    »Hör zu, Di! Ich weiß, daß du dich für Mister Superreich aufbewahrst! Und ich will da nicht dazwischenfunken und mir später deine Vorwürfe anhören. Ich will nicht, daß du mir weh tust, verstehst du? Es könnte nämlich sein, daß ich dich liebe.«
    Sie hat die Kontrolle verloren. Seine schönen, zornblitzenden Augen sind ganz nahe, sie spürt die Wärme seiner Haut unter der gemeinsamen Decke. »Aber, Don ... wenn wir uns später ohnehin an nichts erinnern ... Vielleicht zählt es dann gar nicht?«
    Er atmet schwer, sieht sie eindringlich an, umklammert ihre Schultern und schüttelt sie: »Du – du kleines Biest! Also gut. Sag mir jetzt klipp und klar: Ja oder Nein? Willst du es? Wenn nicht, dann schlafe ich auf dem Sofa weiter, und der Fall ist erledigt. Aber ich bin nicht dein Bruder und nicht dein Klassenkamerad, Mädchen! Ich bin ein Mann, der dich liebt und dich besitzen möchte! Jetzt! Nur – du mußt es ebenfalls wollen, Di. Und dazu stehen. Ich lasse mich nicht mehr mit einem: >Oh, Don!< und irgendwelchen vagen Ausflüchten abspeisen.«
    Zu ihrer Verblüffung kneift er die Augen zusammen, als müßte er die Tränen zurückdrängen. Er schüttelt ungeduldig den Kopf. »Nun, wofür hast du dich entschieden? Ja oder nein?«
    »Ich ... ich hab' ein wenig Angst.«
    »Ich werde vorsichtig sein. Also – ja oder nein?«
    »Ja«, sagt sie so leise, daß sie es selbst kaum hören kann. »Wie?“
    »Ja. – O Don ...
     »Ja und völlig freiwillig?«
    »Ja, verdammt noch mal, ja!« Mit einem tiefen Seufzer streckt er die Hand aus und streichelt sanft ihr Gesicht. Wieder finden sich ihre Lippen. Seine Hände gleiten über ihre Haut, zart wie eine Brise, entfachen ein Feuer, das ihren ganzen Körper erfaßt. Und immer noch wartet er, bis sie unter Tränen sagt: »Ja, Don ... Don, bitte ...« Jetzt erst rührt er sich, streift ihr sacht den dünnen Bademantel von den Schultern, zieht ihren nackten Körper an sich.
    Sie fürchtet sich ein wenig vor dem ungeschickten Tapsen und Grapschen, das sie von den anderen Jungs kennt und das sie immer abgestoßen hat. Aber Don ist anders. »Laß es kommen«, wispert er, schiebt die Hände unter ihre Hüften und öffnet ihre Schenkel mit sanftem Druck, bis sein Penis ihre Scham berührt. Und er führt sie, während ihr Körper seinen sucht, wartet, bis sie den Rhythmus gefunden hat, bis ihre Bewegungen übereinstimmen und in beiden die Feuchtigkeit aufquillt, bis er vor Anspannung zu zittern beginnt. Erst als sie bereit ist und sich hart gegen ihn preßt, wispert er: »Ja – jetzt!« und dringt endlich in sie ein, fast ohne Schmerzen, mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung. »Ja! ... Ja! ... So ist es gut – Liebling, Di, mein Liebling!« Er hält sie einen Moment lang ganz fest und sagt dann: »Beweg dich vorsichtig – ich will versuchen, dir nicht weh zu tun!«
    Sie spürt einen scharfen kleinen Schmerz, der eine nie gekannte Lust auslöst. Und auch er kann sich nicht mehr beherrschen. Keuchend, mit zwei tiefen Stößen kommt er und liegt dann ganz still, ruht in ihr.
    »Di, es tut mir leid, daß ich zu früh dran war. Aber das nächste Mal schaffen wir es gemeinsam. Oh, Liebling war es schön für dich? Hattest du große Schmerzen?«
    Sie sagt Ja und Nein zugleich, und sie flüstern sich die Dinge zu, die alle Liebenden kennen, bis sie der Schlaf übermannt – in einem Bett, das mit einemmal nicht mehr zu schmal ist.
    Irgendwann im Morgengrauen hört sie die Toilettenspülung. Auch sie geht ins Bad und macht sich frisch. Als sie zurückkommt, beugt sich Don über sie und sagt: »Di, du mußt jetzt genau das tun, was ich dir sage, ja? Ich bleibe hier neben dir, und ich möchte, daß du dich selbst stimulierst – sag bitte nicht, daß du so etwas noch nie gemacht hast – tu einfach, als ob du völlig allein wärst. Aber hör auf, bevor du kommst, ja? Glaubst du, daß du das schaffst?«
    »A-aber ...«
    Er nimmt ihre Hand und führt sie mit sanftem Druck. »Kein Aber!

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