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Die Strafe - The Memory Collector

Titel: Die Strafe - The Memory Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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wie Ferd und lebte seine inneren Zwänge obendrein hemmungslos aus. In schöner Regelmäßigkeit entwischte der Affe aus dem Haus. Dabei hatte er ein Funkeln in den Augen, als würde er über einen Knopf im Ohr Anweisungen von einem Geheimdienst erhalten
- für den nächsten Mord. Und wenn er mal wieder mit Scheiße um sich warf, dann tat er es mit tödlicher Präzision.
    Mit seinem kleinen Doppelgänger in der Villa schien Ferds Neigung zur Panik eher noch zugenommen zu haben.
    Er nahm Gabe ins Visier. »Diese Viren können wüten wie ein Flächenbrand. Dagegen ist Outbreak das reinste Zuckerschlecken.« Sein Augenmerk galt wieder Jo. »Keine Sorge, hab alles unter Kontrolle.«
    »Gut zu wissen.«
    Den Kopf leicht schräg, lächelte er sie an, sein Blick wurde unscharf.
    »Ferd.« Sie wollte nicht, dass er mitten am Tag davon träumte, die Elfenprinzessin Johanna zu befreien und die Hobbits vor dem Untergang zu retten.
    Sein Kopf zuckte zurück. »Ich überleg nur gerade, weißt du. Wegen der Symptome.«
    »Ein Tierarzt kann dir da bestimmt weiterhelfen.« Wenn Gott existiert, wird er mich dafür bestrafen, dass ich das Leben eines Veterinärs ruiniert habe.
    »In den Meldungen werden nur physische Symptome erwähnt«, fuhr Ferd fort. »Keine psychischen Anzeichen.«
    Jo schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Aber …«
    »Mr. Peebles ist keinen halben Meter groß und wiegt vier Pfund. Der ist so klein, dass er keinen Seelenklempner braucht.« Vor allem nicht sie.
    »Er ist …«
    Gabe blickte von seinem Kaffee auf. »Schreib alles auf. Führ ein Tagebuch.«

    Ferd nickte. »Keine schlechte Idee. Ich mach mir nur Sorgen, dass …«
    »Und behalt es erst mal für dich. Du willst doch keine Massenpanik auslösen.«
    Ferd runzelte die Stirn. Seinen Sorgen bedenkenlos Ausdruck zu verleihen, war für ihn das Normalste der Welt.
    »Stell dir vor, du fährst mit Mr. Peebles den Geary Boulevard runter, wenn alle in der Stadt eine Höllenangst vor infizierten Affen haben«, meinte Gabe. »Die würden dir glatt mit einer Mülltonne die Windschutzscheibe einschlagen.«
    Ferd legte sich die Hand auf den Magen. »Aber … ich mach mir nun mal Sorgen über sein Verhalten. Er …«
    »Da kannst du noch von Glück sagen, wenn sie dir nicht die Kleider vom Leib reißen.«
    Jo schaltete sich ein. »Schau erst mal, wie sich die Sache entwickelt.«
    Fred nahm Haltung an und nickte ernst. »Wenn er irgendwelche Symptome zeigt, alarmiere ich dich.«
    »Genau.« Jo bugsierte ihn behutsam zur Tür.
    »Schönen Tag an der Uni, Gabe«, rief er über die Schulter. »Ich fahr jetzt zur Arbeit.«
    Nachdem Jo die Tür geschlossen hatte, marschierte sie zurück in die Küche. Mit verschränkten Armen lief Gabe vor dem Küchentisch auf und ab. Sie schaute ihn an.
    Er deutete mit dem Kinn auf ihre Notizen. »Ein neuer Fall, an dem du arbeitest?«
    Sie steckte die Hände in die Hintertaschen und wartete auf eine Entschuldigung. Vergeblich.
    »Das sind vertrauliche Informationen«, erklärte sie schließlich.

    »Sie lagen offen auf dem Tisch. Ich wollte nicht schnüffeln.« Der Blick seiner warmen, braunen Augen war kühl. »Dieser Mann, Kanan - er hat dich angegriffen und bedroht?«
    »Mir geht’s gut. Die Polizei fahndet nach ihm.«
    »Kanan ist Sicherheitsberater einer Firma in Silicon Valley?«
    »Gabe, du musst dir wirklich keine Sorgen machen.«
    Er spannte die Schultern. »Er ist Sicherheitsberater?«
    »Ja.«
    »Klingt für mich nicht wie ein Unternehmensaufpasser. Eher wie der Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes.«
    Sie wusste nicht genau, was er damit sagen wollte. »Du meinst eine Art Söldner?«
    »Beschreib ihn mir.«
    »Du hast doch sein Foto gesehen.«
    »Ein Passbild reicht nicht.«
    »Mitte dreißig. Deine Größe. Lässig gekleidet, offensichtlich fit. Schlank. Wirkt sehr … wach.«
    »Muskulös?«
    »Ja.«
    »Wach, sagst du. Meinst du hochgradiges Situationsbewusstsein?«
    »Wenn man seinen Gedächtnisverlust außer Acht lässt, auf jeden Fall.« Seine Haltung hatte sie an einen Revolverhelden erinnert, fiel ihr ein. »Und?«
    »Es ist nur ein Verdacht. Aber die Leute, die im Auftrag von Firmen deren Mitarbeiter in Länder der Dritten Welt begleiten, sind nicht unbedingt Schülerlotsen.«

    Sie spürte seinen Ernst. »Ich werde das nachprüfen.«
    »Gut. Macht es dir was aus, wenn ich auch nachforsche?«
    »Das brauchst du nicht.«
    »Macht es dir was aus?«
    »Du bist nicht beteiligt.« Sein Gesicht zeigte keine Regung.

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