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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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hier zu kampieren, und da sieht man wieder einmal, was geschieht, wenn man solche Leute menschlich behandelt.«

    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Villiers.
    »Woher kamen Sie eigentlich, Mr. O’Hagan?«

      »Von dort oben, wo die Bäume bis an die Straße stehen.« Villiers zeigte hin. »Ich hatte gerade die Karte genommen und versuchte, mich zu orientieren, und da sah ich, daß der Bursche offensichtlich die junge Dame verfolgte. Der Rest ist bekannt, wie man so sagt.«

    »O ja. Wohnen Sie in der Gegend?«
      Es hatte keinen Sinn, etwas anderes vorzutäuschen. Villiers sagte: »Ja, in einem kleinen Bungalow etwas weiter an der Straße. Mit einem Freund. Wir sehen uns die Bretagne an.«
      Er hatte sich bemüht, harmlos und aufrichtig zu klingen, und es schien ihm gelungen zu sein. Bobst sagte: »Kommen Sie doch auf einen Drink ins Haus.«
      Villiers sagte: »Sehr freundlich von Ihnen, aber vielleicht ein andermal. Ich habe mich bereits verspätet.«
      Bobst insistierte. »Dann kommen Sie doch heute abend zum Essen. Bringen Sie Ihren Freund mit.«
      »Ich fürchte, ich habe keinen einzigen anständigen Anzug dabei«, sagte Villiers, um das Image des Provinz-Iren zu wahren.
      »Ich bitte Sie, das spielt doch keine Rolle. Alles vollkommen zwanglos. Ihren Freund erwarten wir natürlich auch.«
      »In Ordnung. Aber ich kann nicht für ihn garantieren, womöglich hat er schon etwas anderes vor.«
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    »Bis nachher. Zwischen halb acht und acht.«
      Villiers drehte sich um und ging schnell fort. Montera sagte: »Ein Glück, daß er in der Nähe war.«

    »Ja«, erwiderte Bobst und krauste ein wenig die Stirn.
      Als Villiers wieder im Bungalow war, rasierte er sich und duschte. Er zog eine Wollhose, ein dunkles Hemd und ein Tweedsakko an und ging in die Küche. In einer Hand hatte er eine Walther PPK, in der anderen eine Rolle Pflaster. Er stellte den linken Fuß auf einen Stuhl, krempelte das Hosenbein hoch und befestigte die Waffe kurz über dem Knöchel mit Pflasterstreifen.
    »Daniel in der Löwengrube?« bemerkte Jackson.
      »Na ja, man kann nie wissen. Es ist immer beruhigend, ein As im Ärmel zu haben. Bis später. Sei nicht unartig.«
      Er verließ das Haus, stieg in den Citroen und fuhr los. Jackson schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein und langte zum Radio, um es anzustellen. Er spürte einen kalten Luftzug im Nacken, als ob die Tür geöffnet wo rden sei. Er wirbelte herum, und Yanni Kemal trat mit einer Pistole in der Hand ins Zimmer. Hinter ihm standen zwei von Roux’ Ganoven.

      Die Buchen oberhalb des Rasens zeichneten sich durch die Fenstertüren zur Terrasse wie schwarze Schattenrisse vor dem orangegesäumten Himmel ab. Drinnen war es warm und gemütlich. Gabrielle trug ihre gelbe Latzhose, Montera war in Jeans und einem blauen Flanellhemd nach unten gekommen. Bobsts Konzession an den vorgeschlagenen Freizeitlook war ein Mohairpullover anstelle eines Sakkos.
      Er blickte aus einer der Türen, bevor er sie zumachte. »Wir könnten morgen Schwierigkeiten mit dem Wetter haben.«
      »Hoffentlich nicht«, antwortete Montera. »Das Essen war übrigens hervorragend.«
      »Das ist Wandas Ressort, nicht meins. Wenn sie sich Mühe gibt, bringt sie was ganz Passables zustande.«

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      Der herablassende Tonfall war nicht zu überhören. Gabrielle sagte: »Es war mehr als passabel. Es war große Klasse. Ich würde sagen, sie hat den Bogen wirklich raus.«

      »Erzählen Sie ihr das bloß nicht. Sie wurde es nicht verkraften.«

      In diesem Augenblick kam Wanda mit einem Tablett herein. Sie war mit ihrem Hosenanzug aus schwarzem Samt auffallend elegant gekleidet. Sie brachte Tee für Gabrielle und Montera. Bobst sagte: »Du gibst dir Mühe, nicht wahr, aber was ist mit Mr. O’Hagan? Die Iren trinken doch auch Tee, stimmt’s, O’Hagan?«
      »Oh, die meisten«, sagte Villiers leichthin. »Mir ist momentan mehr nach Kaffee.«

      Die Hand des Mädchens zitterte, als es ihm und Gabrielle eine Tasse reichte, und Gabrielle wurde wieder ärgerlich und wandte sich an Montera. »Ich würde gern etwas Luft schnappen. Machen wir einen Spazie rgang?«
    »Warum nicht?«

    Er öffnete eine Terrassentür, und sie gingen hinaus.
    Bobst sagte: »Ein attraktives Paar, finden Sie nicht auch?«

      Villiers zog milde überrascht die Augenbrauen hoch. »Ja, ich denke, Sie haben recht.«
    »Sagen Sie, was sind Sie von Beruf, Mr.

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