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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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daß sie zum Schweigen gebracht wird, oder habe ich da den falschen Eindruck gewonnen?«
      »Das kann man wohl sagen«, versetzte Below kalt. »Ganz gleich, wie heikel die Begleitumstände auch sein mögen, General Maslowski will sie lebendig zurückhaben. Und ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, Schepilow, wenn Sie melden müssen, sie erschossen zu haben. Nein, da gibt es eine einfache Lösung. Den Prospekten nach gibt es in St. Helier einen Jachthafen, wo man auch Boote mieten kann. Türkin, waren Sie nicht früher mal Hobbysegler?«
    »Jawohl, Genosse.«

      »Na, also, dann reichen Ihre Kenntnisse doch bestimmt aus, ein Motorboot von Jersey nach St. Malo zu steuern. Dort können Sie einen Wagen mieten und sie mit dem Auto zurückbringen.«
    »Sehr wohl, Genosse.«

      Irana brachte ein Tablett mit Kaffee herein. »Prächtig«, meinte Below. »Nun brauchen wir nur noch jemanden, der Monsieur Lebel aus dem Bett holt. Der Zeitplan sollte hübsch klappen.«
      Zu ihrer eigenen Überraschung hatte Tanja es fertiggebracht, den größten Teil der Zugfahrt zu verschlafen, und mußte von zwei Studenten, die ihr seit Paris Gesellschaft geleistet hatten, erst wachgerüttelt werden. Es war halb vier und eiskalt auf dem

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    Bahnsteig in Rennes, obwohl es zu regnen aufgehört hatte. Die Studenten kannten ein Cafe vorm Bahnhof am Boulevard Beaumont, das die ganze Nacht geöffnet war, und zeigten ihr den Weg.
      Sie bestellte sich Kaffee und ein Omelett und ging an einen Münzapparat, um Devlin anzurufen.
      Devlin, der besorgt gewartet hatte, fragte sofort: »Alles in Ordnung?«

      »Bestens«, gab sie zurück. »Im Zug habe ich sogar geschlafen. Keine Angst, die können keine Ahnung haben, wo ich bin. Wann sehen wir uns wieder?«
      »Bald«, sagte Devlin. »Aber erst müssen wir Sie sicher nach London schaffen. Jetzt passen Sie auf. Wenn das Tragflüge lboot in Jersey eintrifft, werden Sie von einem Mr. Martin empfangen, Alexander Martin. Offenbar ein Fan von Ihnen, denn er weiß, wie Sie aussehen.«
    »Aha. Sonst noch etwas?«
    »Eigentlich nicht.«

      »Gut, Professor, dann mache ich mich jetzt über mein Omelett her.«

      Sie hängte ein; Devlin legte auf. Donnerwetter, was für ein Mädchen, sagte er sich auf dem Weg in die Küche. Im Haus beim Hospiz telefonierte Harry Cussane bereits mit Paul Tscherny.
      Croix war ein kleiner Flugplatz mit Kontrollturm, zwei Hangars und drei Nissenhütten. Er war auch das Hauptquartier eines Aero-Clubs, wurde aber auch von Pierre Lebel benutzt, der hier seinen Air-Taxi-Service betrieb. Lebel war ein dunkelhä utiger, schweigsamer Mann, der niemals Fragen stellte, wenn der Preis stimmte. Lebel war schon mehrmals für Below geflogen und kannte Türkin und Schepilow gut. Daß sie Russen waren, ahnte er nicht. Die beiden hatten ihm schon immer einen illegalen Eindruck gemacht, aber solange keine Drogen im

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    Spiel waren und gutes Geld dabei herauskam, störte ihn das nicht. Er wartete schon auf die beiden, als sie eintrafen, und zog das Tor des Haupthangars auf, damit sie hineinfahren konnten.
    »Welche Maschine nehmen wir?« fragte Türkin.

      »Die Chieftain, weil sie schneller ist als die Cessna. Wir haben bis St. Malo Gegenwind.«
    »Wann fliegen wir los?«

    »Sobald Sie wollen.«
      »Ich dachte, der Flughafen in Jersey würde erst um sieben geöffnet?«
      »Da hat Ihnen jemand was Falsches erzählt. Offiziell wird für Lufttaxis um halb acht aufgemacht. Inoffiziell aber ist der Flughafen ab halb sechs offen, für den Papierflieger.«
    »Papierflieger?«

      »Eine Maschine, die Zeitungen und Post aus England bringt. Die Luftlotsen dort haben gewöhnlich Verständnis, wenn man um eine frühe Landeerlaubnis bittet, besonders, wenn man bekannt ist. Hatte ich nicht den Eindruck, dieser Flug sei ziemlich dringend?«

    »Das kann man wohl sagen«, versetzte Türkin.
      »Gut, dann gehen wir ins Büro und regeln die geschäftliche Seite.«

      Das Büro, das man über eine wacklige Treppe erreichte, war klein und vollgestopft, der Schreibtisch unordentlich, das Ganze nur von einer nackten Glühbirne erhellt. Türkin reichte Lebel einen Umschlag. »Zählen Sie das lieber«, meinte er.
      »Und ob«, gab der Franzose zurück. In diesem Augenblick ging das Telefon. Er hob sofort ab und gab dann den Hörer an Türkin weiter. »Für Sie.«

      »Sie hat von Rennes aus Devlin kontaktiert«, sagte Below. »In Jersey wird sie von einem

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