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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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bewunderte, war ihm wichtiger, als Ferguson oder Fox ahnen konnten.
      Er fuhr sich mit den Fingern durch das noch ein wenig feuchte Haar, plötzlich unruhig. Aus dem Handschuhfach des Peugeots nahm er seine Waffe, einen Smith & Wesson Special vom Kaliber 38, das von der CIA bevorzugte extraleichte Airweight-Modell. Vor sechs Jahren hatte er den Revolver in Be lfast einem protestantischen Terroristen abgenommen, einem Mitglied der illegalen UVF. Der Mann hatte versucht, Martin zu töten, und fast Erfolg gehabt. Nur fast; er war von Martin erschossen worden. Merkwürdig nur, daß das nie auf ihm lastete. Keine Gewissensbisse, keine bösen Träume.
      »Jetzt mach mal langsam, Alex«, wies er sich leise zurecht. »Wir sind hier auf Jersey!«
      Doch das Gefühl, auf einmal wieder in Belfast zu sein, die Unruhe, wollte nicht weichen. Er entsann sich eines alten Tricks aus seiner Zeit als Agent und schob sich den Smith & Wesson im Rücken unter den Hosenbund. Eine dort verborgene Waffe wurde häufig selbst bei Leibesvis itationen übersehen.
      Er saß wartend da, rauchte eine Zigarette und hörte im Autoradio den Sender Jersey, bis das Tragflügelboot in den Hafen einlief. Auch jetzt stieg er noch nicht aus. Erst mußten die üblichen Formalitäten erledigt werden. Als die ersten Passagiere im Ausgang des Terminals erschienen, stieg er aus und lief los.
      Tanja erkannte er sofort an ihrem schwarzen Hosenanzug und dem Trenchcoat, den sie über den Schultern hängen hatte.
      Er ging ihr entgegen, um sie zu begrüßen. »Miss Woroninowa?« Sie musterte ihn argwöhnisch. »Oder soll ich lieber sagen, Miss Frank?«
    »Wer sind Sie?«

      »Alexander Martin. Ich bin hier, um dafür zu sorgen, daß Sie sicher in Ihre Maschine kommen. Ihr Flug geht um zehn Uhr zehn nach London ab. Wir haben also mehr als genug Zeit.«

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      Sie legte eine Hand auf seinen Arm, entspannte sich völlig und wurde Türkin und Schepilow, die auf der anderen Straßenseite halb abgewandt vor der Mauer standen, überhaupt nicht gewahr. »Sie ahnen ja nicht, wie wohl es tut, ein freundliches Gesicht zu sehen.«

      »Hier entlang.« Er führte sie zu seinem Peugeot. »Letztes Jahr habe ich Sie in der Albert Hall gehört. Sie waren umwerfend gut.«

      Er ließ sie auf der Beifahrerseite einsteigen, ging dann um den Wagen herum und setzte sich ans Steuer.

      »Spielen Sie auch Klavier?« fragte sie wie auf eine Eingebung hin.
      »Schon, aber längst nicht so gut wie Sie.« Er drehte den Zündschlüssel um.
      Hinter ihnen wurden die Fondtüren geöffnet, und die beiden Russen stiegen ein, Türkin hinter Tanja. »Kein Wort, auf Ihr Rückgrat und Ihres ist je eine Pistole mit Schalldämpfer gerichtet, und die Rücklehnen sind nicht gerade kugelsicher. Wir können Sie lautlos töten und einfach verschwinden.«
      Tanja versteifte sich und stieß einen kleinen Schrei aus. Alex Martin fragte gelassen: »Kennen Sie diese Männer?«
    »Sie sind vom Militärgeheimdienst GRU.«
      »Ah, so ist das«, meinte Martin. »Und was passiert jetzt?« fragte er Türkin.
      »Sie kommt mit uns, falls wir sie mitnehmen können. Wenn nicht, stirbt sie. Wichtig ist nur, daß sie nicht mit den falschen Leuten redet. Eine dumme Bewegung von Ihnen, und sie kommt als erster dran.«

    »Davon bin ich überzeugt.«
      »Jawohl, weil wir stark sind und Sie schwach, Sie Schönling«, knurrte Türkin. »Deshalb werden wir siegen und in den Buckingham-Palast marschieren.«
    »Falsche Jahreszeit, mein Bester«, versetzte Alex. »Die
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    Queen ist in Sandringham.«
      Türkin guckte finster. »Sehr witzig. Los jetzt, fahren Sie die Kiste rüber zum Jachthafen.«
      Sie gingen über den Ponton auf die Alouette zu, Martin mit einer Hand an Tanjas Ellbogen, die beiden Russen hinter ihnen. Martin spürte, daß Tanja zitterte, als er ihr über die Reling half.
      Türkin machte die Tür zum Niedergang auf. »Runter mit euch beiden.« Er folgte dicht hinter ihnen und hatte nun die Waffe in der Hand. »Halt!« befahl er Martin, als sie im Salon waren. »Auf den Tisch stützen, Beine gespreizt. Und Sie setzen sich hin!« fuhr er Tanja an.
      Schepilow stand mit der Pistole in der Hand seitlich von ihnen. Tanja war den Tränen nahe. »Lächeln Sie«, sagte Alex sanft. »Zahlt sich immer aus.«
      »Ihr Engländer seid doch wirklich der Gipfel!« merkte Türkin an, der ihn fachmännisch abtastete. »Ihr seid erledigt, alte Kamellen. Wartet mir,

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