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Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin

Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin

Titel: Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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lang verschwunden bleibst. Dennoch bist du ohne zu zögern mit mir gekommen. Darüber habe ich oft nachgedacht … Ich meine … « Er wich ihrem Blick aus.
    Gabriela ließ die Stute los, packte ihn am Kragen, zog ihn zu sich heran und küsste ihn. Seine Lippen schmeckten nach Pulver. Im ersten Augenblick schien Gregorius überrascht. Dann erwiderte er den Kuss. Erst als Gabriela ganz in der Nähe das Hufgetrappel einer Streife hörte, ließ sie von ihm ab. Sie schluckte. Sie hatte das nicht vorgehabt. Sie… Der Nürnberger grinste breit.
    »Was?«, fragte sie scharf. Der Mistkerl wirkte nicht im Mindestens überrascht. Er tat ganz so, als sei dieser Kuss etwas ganz Selbstverständliches gewesen.
    »Ich dachte nur daran, was deine Leute wohl sagen würden, wenn sie mitbekommen, wie du einen preußischen Artilleriehauptmann verführst.«
    »Ich dich verführen! Wovon träumst du nachts? Das war ein Dankeschön für Olmütz. Sonst nichts!«
    »Dann sollte ich wohl mit dem König reden, ob wir nicht wieder in Mähren einmarschieren wollen.«
    Gabriela sah ihn fragend an.
    »Naja, wenn dies deine Art ist, dich zu bedanken, würde es sich lohnen, Olmütz noch ein zweites Mal zu belagern und … «
    Sie lächelte, und dann küsste sie ihn noch einmal, damit der verrückte Feuerwerker endlich den Mund hielt. Als er sie in seine Arme schloss und seine Rechte sanft in ihren Nacken legte, hätte sie laut aufschreien mögen vor Glück. Endlich hatte sie das Richtige getan!
    Als sie voneinander ließen, lächelte er sie selig an. »Olmütz war das Geschenk für deinen Onkel. Ich habe auch eins für dich. Dein Mann wird dir nie wieder gefährlich werden. Wusstest du, dass er dich verfolgt hat? Als er von einer Patrouille gefangen genommen worden ist, war er nur noch ein paar Meilen vom österreichischen Hauptquartier entfernt. Er wollte bei deinem General vorsprechen, um deine wahre Identität zu verraten.«
    »Und was ist aus Janosch geworden? Hast du ihn etwa … «
    »Nein, nein! Er sitzt in einem Kerker in Dresden, und ich habe es so eingerichtet, dass er dort bleiben wird, bis er verrottet ist. Und … Was würdest du davon halten, mich zu heiraten, meine Husarin?«
    Gabriela starrte ihn verwundert an. »Algebra und Liebeserklärungen sind wohl nicht gerade deine starke Seite.«
    »Ich, ähm … Wieso?«
    »Frauen hören ganz gerne, dass man sie liebt, bevor es ans Heiraten geht.«
    »Ach … so!« Er starrte sie einen Moment lang mit weit offenem Mund an, dann räusperte er sich nervös. »Also, was ich dir schon lange sagen wollte … Ich meine … Ich liebe dich, Gabriela von Bretton. Würdest du mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?«
    »Nein.«
    »Was … Was habe ich denn diesmal falsch gemacht? Ich meine … Teufel auch, willst du mich denn nicht zum Manne.«
    »Ich heirate keinen Mann, der mich schlägt.«
    »Jetzt reicht es aber, zum Teufel! Wann hätte ich jemals Hand an dich gelegt?«
    Gabriela sah zum Waldrand. Der Nebel wurde immer lichter. »Ich denke, das wirst du schon innerhalb der nächsten fünf Minuten tun.«
    Gregorius verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich wüsste nicht, wie du mich dazu bringen könntest.«
    Sie drehte sich um und zog beide Pistolen aus den Sattelholstern. »Wenn dir so sehr an mir gelegen ist, dann hast du doch sicherlich kein Interesse daran, dass ich vor einem Kriegsgericht lande.«
    »Warum solltest du?«
    »Weil ich einen preußischen Hauptmann laufen gelassen habe, der meiner Obhut anvertraut war. Es sollte wenigstens so aussehen, als hättest du mich überwältigt.« Sie warf ihm eine der Pistolen zu und zielte mit der zweiten Waffe auf seine Brust.
    Augenscheinlich verwirrt fing der Feuerwerker die Pistole auf. »Ich soll dich niederschlagen? Warum bedrohst du mich dann?«
    »Du hältst jetzt eine geladene Pistole in Händen. Ich möchte nur, dass dir klar ist, dass ich dich niederschießen werde, wenn du nun deinerseits versuchen solltest, mich gefangen zu nehmen. Vielleicht könnte es dir ja einfallen, mich abzuführen und bei den Preußen meine Identität aufzudecken. Man würde mich daraufhin sicher nicht lange gefangen halten, und der Weg wäre frei, mich zu heiraten. Denk so etwas lieber erst gar nicht!«
    »Ich verstehe dich nicht?«
    »Das musst du auch nicht. Ich genieße zu sein, was ich bin. Ich habe dich geküsst, weil ich Lust daran hatte, und nun trennen sich unsere Wege wieder.«
    »Liebst du mich denn gar nicht?«
    Gabriela schnaubte verächtlich.

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