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Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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auf einmal gesehen hat.«
    »Wie einzigartig ist unsere Reise, Maq?«
    »Je mehr ich über sie nachdenke, desto einzigartiger erscheint sie mir. Da ist zum Beispiel die Konstruktion der Shellback. Land-a hatte vollkommen recht, als er sagte, daß es bisher kein Fahrzeug gab, das die Reise hätte überstehen können. Sonderbarerweise hat aber die Shellback Eigenschaften, die meiner Meinung nach niemals das Ergebnis einer Weiterentwicklung marsianischer Exosphärenschiffe sein können. Sie sind das Produkt einer uns vollkommen fremden, hochentwickelten Technik. Aber wessen Technik?«
    Er beugte sich einen Augenblick lang erneut über die Orterschirme.
    »Komisch! Ich könnte schwören, daß eine der Proto-Sonnen einen Moment lang verschwand.«
    »Ist das wahrscheinlich?«
    »Nun, sie können nicht einfach ausgehen und dann wieder angehen. Aber es könnte sein, daß sich im Raum zwischen uns und der Proto-Sonne etwas wirklich Großes befindet, das sie zufällig verdeckt hat. Wenn das der Fall ist, sollten wir besser schnell herausfinden, was es ist.«
    Er wandte sich den Fernradars zu und bald darauf hatte er ein Dutzend leuchtender Echopunkte auf dem Schirm, allerdings in sehr weiter Entfernung.
    »Was immer die Lichtpunkte auch sein mögen, sie sind ganz schön groß und in einer etwa 20 Millionen Kilometer langen Reihe angeordnet. Möglicherweise Spezialschiffe von Zeus, also behalten wir sie besser im Auge.«
    Während der nächsten Tage wurde die Monotonie des Raumflugs langsam von der Sorge über die geheimnisvolle Veränderung der Radarechos verdrängt. Diese schienen eine Parabel zu bilden, deren offenes Ende genau auf den Kurs der Shellback ausgerichtet war. Um herauszufinden, ob diese Aufstellung zufällig oder absichtlich war, befahl Maq mehrfach Kursänderungen, und jedesmal paßte sich die Parabel ihrem voraussichtlichen Kurs an. Was immer diese Echopunkte sein mochten, sie überwachten die Annäherung der Shellback und warteten auf ihr Eintreffen.
    Am dreiundzwanzigsten Tag des Fluges, als die Echos nur noch vier Millionen Kilometer entfernt waren, bekam Maq die ersten Bilder auf den Orterschirmen herein. Aber erst als sie sich auf weniger als eine Million Kilometer genähert hatten, erfaßten die Orter genügend Details, um eine Identifizierung zu erlauben. Zu jenem Zeitpunkt befanden sie sich bereits zwischen den offenen Enden der Parabel. Maqs Gesichtsausdruck verdüsterte sich.
    »Diesmal sind es keine Sammler. Diese Dinger sind anders und viel größer. Ich glaube, sie sind Raum-Wächter, die die Proto-Sonnen mit Treibstoff versorgen. Statt Greifern haben sie lange Reihen großer Mulden, die wie Radarschüsseln aussehen. Damit bewegen sie die Wolken spaltbarer Staub- und Gaspartikel, aus denen die Proto-Sonnen bestehen.«
    »Können sie uns Schaden zufügen?« fragte Sine Anura.
    »Ich wüßte nicht wie, aber wenn ich mir ansehe, wie sie um uns herum Position bezogen haben, könnte ich schwören, daß sie es versuchen werden.«
    Cherry versuchte, die Position der Wächter auf dem Radarschirm zu bestimmen.
    »Sie bewegen sich alle, Maq.«
    Ancor schätzte hastig die Lage ab, und benutzte den Computer, um die voraussichtliche Endposition ihrer Gegner zu berechnen. Innerhalb weniger Sekunden kam das Ergebnis: Der Computer sagte einen vollständigen Ring voraus, dessen Durchmesser sich beständig verkleinerte und in dessen Mitte sich die Shellback befand.
    »Verflucht!« sagte Ancor. »Ich habe schon Bilder von einem solchen Ring gesehen. Mit diesem Manöver entzünden sie neue Proto-Sonnen.« Er richtete die Orter eilig neu aus. »Ja, das hatte ich mir gedacht! Schaut mal in den Raum zwischen uns und den Wächtern – dieser dunkle Streifen. Das ist Proto-Sonnen-Material, das in unsere Richtung geschleudert wird.«
    »Ist es gefährlich?« fragte Cherry düster.
    »Oh, an sich nicht. Das sind spaltbare Materialien, aber ihre Dichte ist so gering, daß unsere Schilde die Strahlung problemlos schlucken können. Wenn sich aber genügend von dem Material ansammelt, daß es sich verbindet und die kritische Masse erreicht, wird es ganz schön ungemütlich. Dann entsteht eine neue Proto-Sonne – und wir sitzen mitten drin.«
    »Verdammt!« Cherry suchte nach einer Möglichkeit, ihre Geschwindigkeit zu erhöhen, aber Maq schüttelte den Kopf.
    »Sie haben unseren Kurs in ihre Berechnungen einbezogen. Und eine neue Proto-Sonne ist so riesig, daß sie sich nicht um Genauigkeit kümmern müssen. Wir bleiben

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