Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin

Vom Netzwerk:

gewesen war.
    » Das ist die Bedingung für den Deal, Inspector « , setzte der Bankier hinzu.
    Fox zögerte, fuhr dann aber die Scheibe wieder hoch, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und stieg aus. Er ging auf den Maserati zu und ließ dabei den Fahrer nicht aus den Augen. Pears beobachtete den Parkplatz im Rückspiegel. Fox öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Pears trug Fahrerhandschuhe aus Leder, altmodische Dinger mit Nietenverschluss. Kaum saß Fox, legte Pears den Rückwärtsgang ein. Er parkte aus und fuhr mit röhrendem Motor an. Auf der Höhe des weißen Observierungswagens trat er auf die Bremse.
    » Möchten Sie sich von Ihren Freunden verabschieden? « , fragte er und hupte. Dann ging es weiter, und sie rasten auf die Hauptstraße zu. Zusätzlich zum immer lauter werdenden Motor drehte Pears die Stereoanlage auf.
    » Halten Sie mich für so dumm? « , schrie er, bleckte die Zähne und setzte zum Überholen an.
    » Dumm genug, uns beide umzubringen « , erwiderte Fox und griff nach seinem Sicherheitsgurt. Der Wagen war bereits auf 130 , und Pears machte keinerlei Anstalten vom Gas zu gehen. Immer wieder blickte er in den Rückspiegel, um sich davon zu überzeugen, dass niemand unentdeckt an ihnen drangeblieben war.
    » Botschaft angekommen « , lenkte Fox ein. Er knöpfte sein Hemd auf, zerrte an den Kabeln und riss die Batterien aus ihrem Hosentaschenversteck. » Sehen Sie? « Er warf alles auf den Rücksitz und knöpfte anschließend sein Hemd wieder zu.
    » Keine Waffe? « , fragte Pears.
    » Keine Waffe. «
    » Und nur den alten Transporter als Verstärkung? «
    » Ich hatte nicht mit einem Autorennen gerechnet. «
    Pears reagierte auf den Hinweis und nahm den Fuß ein wenig vom Gas, sah erneut in den Rückspiegel. Schließlich drehte er die Musik leiser.
    » Wo fahren wir denn hin? « , fragte Fox. Er erkannte die Straße beim besten Willen nicht.
    » Wir fahren einfach nur « , sagte Pears. » Wir fahren und reden. « Er sah Fox an. » Ich möchte, dass Sie verstehen, warum alles so gekommen ist. «
    » Muss ich das? «
    » Vielleicht sehen Sie die Sache dann in einem anderen Licht. «
    » Dann wollen Sie mir also erzählen, warum Sie Francis Vernal getötet haben? «
    » Sie müssen noch weiter zurückgehen. Sie müssen verstehen, wie das damals in den achtziger Jahren war. «
    » Ich hab sie selbst erlebt « , sagte Fox.
    » Tatsächlich? Oder sind Sie wie ein Schlafwandler durch die Zeit gegangen? Die ganzen Zeitungsartikel, die Sie angesehen haben – konnten Sie sich auch nur an die Hälfte der Ereignisse von damals erinnern? Die Demonstrationen und Proteste, die Angst? « Pears sah Fox an. » Seien Sie ehrlich. «
    » Vielleicht hatte ich zu viel mit meinem eigenen Leben zu tun. «
    » Sie und ein paar Millionen andere auch. Wir wollten die Welt verändern, und wir wussten, dass uns die Politiker dabei nicht helfen würden. Es sei denn, wir würden sie zwingen. «
    » Mit Briefbomben und Anthrax? «
    » Sie glauben nicht, dass Terrorismus funktioniert? Haben Sie sich in letzter Zeit mal in Nordirland umgesehen? «
    » Okay, Sie wollten also das System zerschlagen – solange bis Sie die Kohle in Vernals Wagen sahen. «
    » Francis wurde zunehmend zum Problem. Er hat zu viel getrunken und konnte die Klappe nicht halten. Der MI 5 war an ihm dran. «
    » Sie sind ihm an jenem Abend gefolgt? «
    » Ich hatte das Haus in Anstruther beobachtet. Zwei Minuten nachdem er eingetroffen war, kam ein weiterer Wagen. Ziemlich auffällig. Hätte Francis weniger getrunken, hätte er’s selbst gemerkt. «
    Fox dachte einen Augenblick nach. » Als er wegfuhr, sind Sie ihnen also gefolgt – Vernal und den Agenten? «
    » Als ich sie einholte, war der Unfall längst passiert. Ich sah, wie sie