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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Däm­me­rung ar­bei­te­te für ihn – als eine Ku­gel nur we­ni­ge Zen­ti­me­ter von sei­ner lin­ken Schul­ter ent­fernt die Bor­ke ei­nes Baums zer­fetz­te. Ein Split­ter drang in sei­ne Wan­ge und brann­te wie Feu­er. Er ver­such­te ihn nicht he­raus­zu­zie­hen, lief ha­ken­schla­gend wei­ter.
    Er wuss­te nicht, wie tief der Wald war. Wie lan­ge wür­de es dau­ern, bis er of­fe­nes Ge­län­de er­reich­te, wo er zur leich­ten Ziel­schei­be wür­de? Am Him­mel stand der Halb­mond, über­schat­tet nur von ei­ner dün­nen, vo­rü­ber­zie­hen­den Wol­ken­schicht. Ge­nug Licht, um zu se­hen. Mehr als ge­nug für Ste­phen Pears …
    Eine Ku­gel steck­te in ei­nem Baum: Be­weis­mit­tel, die nur da­rauf war­te­ten, ge­fun­den zu wer­den. Aber wür­de je­mand sie fin­den? Ob­wohl sich die Zei­ten ge­än­dert hat­ten, konn­ten Po­li­zis­ten bis­wei­len im­mer noch schlam­pig sein. Er tas­te­te sei­ne Ta­schen ab. Wenn er Kre­dit­kar­ten und Ähn­li­ches ver­streu­te, wür­de er eine Spur le­gen, al­ler­dings eben­so für Pears wie für die Er­mitt­ler. Eine wei­te­re Ku­gel zisch­te an ihm vor­bei und schlug in ei­nen Baum­stamm ein. Pears war kor­pu­lent; wahr­schein­lich nutz­te er den Fitn­ess­raum zu Hau­se kaum – hat­te Fox eine Chan­ce, ihm ein­fach da­von­zu­ren­nen?
    Egal: Er wür­de vor den Ku­geln da­von­lau­fen müs­sen, und das war aus­sichts­los.
    Dann muss­te er ihn eben aus­trick­sen – aber wie? Auf der Stra­ße hat­te er bes­se­re Chan­cen. Al­les wür­de da­von ab­hän­gen, ob ein Wa­gen vor­bei­kam, aber wa­rum soll­te er nicht end­lich auch mal Glück ha­ben? Eine an­de­re Mög­lich­keit: kehrt­ma­chen und zu­rück zum Mase­rati. Pears hat­te ihn nicht ab­ge­schlos­sen, wo­bei sich Fox aber nicht mehr er­in­nern konn­te, ob er den Schlüs­sel hat­te ste­cken las­sen. Fox’ Handy lag auf dem Rück­sitz. Eben­so das klei­ne Auf­nah­me­ge­rät, das er sich von Joe Nay­smith ge­lie­hen hat­te. Bei­des hat­te er mit­samt den Bat­te­ri­en dort­hin ge­wor­fen, al­ler­dings erst nach­dem er es ein­ge­schal­tet hat­te. Al­les was im Wa­gen ge­sagt wor­den war, müss­te darauf sein und auch hör­bar –, je­den­falls hoff­te er das.
    Das nutz­te ihm aber nur et­was, wenn Pears es nicht fand …
    Ein wei­te­rer Schuss, er­neut da­ne­ben. Wür­de ein Far­mer die Schüs­se hö­ren? Ein Wil­de­rer? Schweiß lief Fox den Rü­cken hinun­ter. Er konn­te sei­ne Ja­cke aus­zie­hen, aber sie war dunk­ler als sein Hemd, und er woll­te sei­nem Ver­fol­ger kein leicht er­kenn­ba­res Ziel bie­ten. Sei­ne Brust schmerz­te. Er er­in­ner­te sich an den Stich, den er ge­spürt hat­te, als er über die Forth Road Bridge ge­lau­fen war. Stich oder nicht, die­ses Mal muss­te er wei­terlau­fen.
    Der vier­te Schuss ver­fehl­te sein Ziel nicht. Er spür­te des­sen Wucht in sei­ner lin­ken Schul­ter. Die Ku­gel drang ein und trat wie­der aus, be­täub­te ihn ei­nen Au­gen­blick lang. Fast hät­ten sei­ne Bei­ne nach­ge­ge­ben, aber das ließ er nicht zu. Ein Bren­nen, dann schoss ihm der Schmerz in den Arm bis hi­nun­ter in die Fin­ger­spit­zen.
    Er biss die Zäh­ne zu­sam­men. Er wuss­te, er durf­te nicht ste­hen blei­ben, kei­ne Se­kun­de lang. War­mes Blut quoll aus der Wun­de, lief sei­nen Arm run­ter. Er pack­te sei­ne lin­ke Hand mit der rech­ten und press­te sie an die Brust.
    Und rann­te.
    Er ris­kier­te ei­nen Blick zu­rück, konn­te aber kei­ne Spur von Pears ent­de­cken. Er be­griff, dass er ge­jagt wur­de. Pears pirsch­te sich mit sei­ner ge­wohnt me­tho­di­schen Art he­ran, be­ob­ach­te­te, lausch­te und be­rech­ne­te. Er woll­te ihn zer­mür­ben. Sein Op­fer im Kreis lau­fen las­sen und dann er­le­di­gen. Fox ver­fluch­te sich we­gen sei­ner ei­ge­nen Dumm­heit und lief wei­ter. Bil­der schos­sen ihm durch den Kopf; Mitch und Jude; Imo­gen Ver­nal und Charles Man­gold. Man­gold, der ihn über­haupt erst in die Sa­che hi­nein­ge­zo­gen hat­te.
    Nein, wem woll­te er et­was vor­ma­chen – das hat­te er sich ein­zig und al­lein selbst zu­zu­schrei­ben.
    Paul und Alan Car­ter.
    Scho­les, Hald­ane und Mi­cha­el­son.
    Eve­lyn Mills und Fi­ona

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