Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
Genehmigung aus dem Präsidium « , erklärte Fox. » Und die bekommen wir nicht. «
» Warum nicht? « , fragte Naysmith mit gerunzelter Stirn.
» Weil wir wegen Scholes, Haldane und Michaelson hier sind – Carter fällt nicht in unseren Aufgabenbereich. «
» Na gut, dann zapfen wir eben deren Telefone an « , schlug Naysmith vor.
Fox sah ihn an. » Observierungen gehören in eine ganz andere Liga, Joe. Ich glaube kaum, dass die Verantwortlichen im Präsidium die Sache für wichtig genug halten. Außerdem stammen wir nicht von hier. Das müsste eine Operation sein, die von Fife ausgeht – das ist eine Angelegenheit der zuständigen internen Ermittler vor Ort. «
Naysmith dachte einen Augenblick darüber nach, widmete sich dann wieder seinem Lammeintopf. Fox’ Handy fing an zu klingeln, und er ging dran. Es war Superintendent Isabel Pitkethly.
» Paul Carter wurde aus der Haft entlassen « , teilte sie ihm mit.
» Ich weiß. «
» Sieht aus, als hätte der Richter ein kleines bisschen Vertrauen zu ihm gefasst. «
» Mag sein. «
» Wenn er in Revision geht, werden die Vorwürfe gegen meine Mitarbeiter vor Gericht möglicherweise widerlegt. «
» Das geht mich nichts an, Superintendent. «
» Wie meinen Sie das? «
» Ich arbeite nicht für das Gericht oder die Staatsanwaltschaft. Ihre Vorgesetzten in Glenrothes sagen mir, was ich zu tun habe, und bislang habe ich keinerlei Anweisung erhalten, die Ermittlungen einzustellen. « Fox hielt inne. » Haben Sie mit Carter gesprochen? «
» Natürlich nicht. «
» Vor einer Stunde stand er draußen vor der Wache. «
» Das wusste ich nicht. «
» Scholes weiß es aber. Vielleicht sollten Sie ihn fragen, weshalb er das für sich behalten hat. «
» Ich bin noch nicht lange wieder aus dem Präsidium zurück. «
» Sie scheinen ziemlich viel Zeit dort zu verbringen. Berichten Sie persönlich über die jüngsten Entwicklungen …? «
Sie ignorierte die Bemerkung. » Also sind Sie hier noch nicht fertig? «
» Nicht annähernd. «
» Dann bis später. Und, Inspector …? «
» Ja, Superintendent? «
» Stellen Sie sich nie wieder auf meinen Parkplatz. «
Der Nachmittag bestand aus einer überflüssigen Sitzung mit DCI Peter Laird im Vernehmungsraum – an Superintendent Hendrysons Pensionierung habe es nichts Ungewöhnliches gegeben; er sei an der Reihe gewesen, nichts weiter – und einem Hausbesuch bei dem kränklichen DS Haldane. Sie trafen Haldane auf dem Sofa seines Wohnzimmers unter einer Daunendecke an, und seine Mutter, die gerade zu Besuch war, half mit Tee, Hustensaft und altbewährten Ratschlägen.
» Kann das nicht warten, bis es ihm besser geht? « , hatte sie die drei Eindringlinge vorwurfsvoll gefragt. Zum Schluss kam man überein, dass sich Haldane in ein oder zwei Tagen auf der Wache einfinden solle, damit eine ordentliche Vernehmung stattfinden konnte.
» Was jetzt? «, fragte Kaye, nachdem sie in den Wagen gestiegen waren.
» Dunnikier Estate « , sagte Fox.
Kaye lächelte, als hätte er mit dieser Antwort gerechnet. Das Fahrtziel lag auf der anderen Seite der Stadt, und der Verkehr floss zäh.
» Schulschluss « , merkte Naysmith an und beobachtete Schüler in Uniform, die über den Bürgersteig trotteten.
» Bist ein echter Hercule Poirot « , nuschelte Kaye.
Endlich bogen sie in Carters Straße ein. » Das Haus da muss es sein « , stellte Fox fest.
» Das mit dem silberfarbenen Astra in der Einfahrt? « , hakte Kaye nach. » Hercule Poirot und Sherlock Holmes. «
» Wem gehört der andere Wagen? «, fragte Naysmith.
Fox lieferte die Antwort. » Ray Scholes. «
» Sicher? «
» Sofern er das ist, der da gerade aus dem Haus kommt … «
Und so war es. Eine kurze Umarmung zwischen den beiden
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