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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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regelrecht ausgedörrt an und Ron schob es darauf, dass er heute schon zum wiederholten Mal Blut lassen musste.
    Sein Atem ging schwerer, als er wieder eine Zunge über seine Haut lecken spürte, allerdings war dieses Gefühl nicht im geringsten damit zu vergleichen, von einer übermütigen Hündin begrüßt zu werden. Ein Stromstoß nach dem anderen schoss seinen Arm hinauf und für ihn fühlte es sich wahrscheinlich nur halb so gut an wie für Tiponi.
    Beinahe brutal entriss er ihr sein Handgelenk, nachdem sie die Wunde mit ihrem Speichel verschlossen hatte. Er brachte Abstand zwischen sie beide, indem er sich in die freie Ecke der Couch fallen ließ. Sein Kopf fiel in den Nacken und seine Lippen teilten sich, um zwei gefährlich lange Fangzähne freizugeben, die nun unkontrollierbar herausgeschossen waren.
    Das ganze Wohnzimmer roch nach ihren miteinander vermischten Paarungsdüften, dessen Ausschüttung nicht einmal Ron noch zurückhalten konnte. Sie war einfach zu bereit, um ihr lange widerstehen zu können. Er ging Frauen bei Vollmond nicht umsonst aus dem Weg und besonders denjenigen, die gerade die Affectio durchmachten, die zur Empfängnis führen konnte.
Seine Selbstbeherrschung bröckelte gewaltig, da es eine lange und sehr aufreibende Nacht gewesen war. Ron zwang sich, sich auf seine Atmung zu konzentrieren. Das rote Glühen drang durch den schmalen Spalt seiner halb gesenkten Lider, die unruhig flatterten, als würde er gerade einen Wachtraum erleben.
    „Ich hatte völlig vergessen, dass… ich das Haus vor Jahren zur Benutzung freigegeben habe… Mein Fehler!“, brachte er mit heiserer Stimme heraus und versuchte, den verlockenden Duft irgendwie aus seinem Kopf zu bekommen, der sich anscheinend als dichter Nebel in seinen Hirnwindungen festzusetzen schien.
    Klebrig süßer Honig, den er zu gern auf der Zunge geschmeckt hätte. Der Hunger in ihm wütete gerade wie eine wilde Bestie, die ihn dazu bringen wollte, sich auf die Frau neben sich zu stürzen und seine Fangzähne in sie zu graben. So tief, bis sie um Gnade schrie und gleichzeitig nach mehr verlangte…
Rons Gesicht verzog sich beinahe schmerzerfüllt und das aufsteigende Grollen in seiner Kehle fand eine Antwort in dem leisen Knurren, das Rowtag ausstieß, die ihre kleinen Welpen mit der Schnauze anstieß, um sie näher um sich herum zu versammeln.
    „Sie gehen besser in ein anderes Zimmer… Solange Sie noch können!“
    Sein Kopf schnellte hoch und sein glühender Blick bohrte sich in ihre dunklen Augen, die sich gerade vor Schreck weiteten, da er sich nicht mehr wie der zivilisierte Theron Harper anhörte, wie sie ihn bisher kennen gelernt hatte. Er stammte einer lange Riege von Kriegern ab, die in seinem Blut eine Wildheit hinterlassen hatten, dessen Bändigung er zur Vollendung perfektioniert hatte. Allerdings hatten die heutigen Ereignisse diese Fassade Schicht für Schicht abgezogen und die alte Rohheit wilder Kämpfer wieder hervorgebracht, die Theron schon lange nicht mehr mit einer Frau ausgelebt hatte.
    „Ich… meine… es… ernst…!“
Ron schnaubte und sog ihren Duft demonstrativ tief durch die Nase, damit sie verstand, dass ihre wohl gehütete Keuschheit in Gefahr war. Zumindest bis die Sonne aufgegangen war.

    „Mach...dich...nicht...lächerlich...Krieger.“
    Tiponi wischte sich mit dem Handrücken über die blutrot gefärbten Lippen, um zu verhindern, selbst den kleinsten Rest von seinem göttlichen Geschmack, der sie viel zu sehr berauscht hatte und ihr noch eine ganze Weile lang höchst präsent auf der Zunge liegen würde, aufzulecken.
Rüde hatte er sie ihrer Nahrungsquelle beraubt und noch sehr viel rüder stellte er Forderungen, die sie ganz gewiss nicht erfüllen würde. Selbst wenn sie noch so sehr wusste, was gut für sie war und was nicht. Zwischen ihnen würde nicht das Geringste passieren. Wenn er Hunger hatte, sollte er trinken. Jetzt und auf der Stelle. Dafür war sie da. Das war ihre Bestimmung.
    Sich zu ihm hingezogen zu fühlen, war nur eine Nebenwirkung der Affectio. Eigentlich konnten sie sich nicht ausstehen oder wahrten zumindest so viel Abstand wie nötig. Sein Duft, mit dem er sehr heftig auf sie reagierte, war nur natürlich. Er konnte nicht anders. Das wäre ihm bei jeder anderen Immaculate ebenso passiert. Sobald die Sonne aufging, würde sich die Sache erledigt haben. Bis zur nächsten Nacht. Aber dann hatte sie nicht mehr vor, ihn mit ihrer Anwesenheit zu behelligen.
    Das war sein Haus. Selbst

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