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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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war ein Gerät, das wie ein Lutscher aussah und das die Sprache von Tieren in etwas Verständliches transformierte. Natürlich klappte das nur, wenn es sich um vernunftbegabte Tiere handelte, die mehr zu sagen hatten als: „Hunger, Hunger, Hunger!“ Schaltete man ein Anifon unter einem Baum voller Vögel im Frühling ein, wurde man seines Lebens nicht mehr froh (und errötete zwangsläufig, da die Vögel sehr offen aussprachen, was sie fühlten). Jetzt hielt Gerald den Lutscher in die Höhe, damit auch Scarlett hören konnte, was Viperia ihnen berichtete.
    „Meine Nachrichten könnten besser sein“, sagte Viperia vorsichtig.
    „Was ist denn passiert?“
    „Dein Vater wurde im Regenwald von einem kleinen Tier gestochen. Er dachte erst, es sei nichts Ernstes, aber dann ist der Stich schrecklich angeschwollen. Er erklärte mir, es sei eine Blutvergiftung und er müsse dringend in eure Heimatwelt, um sich einem antibiotischen Zauber zu unterziehen.“
    „Das ist kein Zauber“, sagte Gerald, „sondern einfach nur ein Medikament, das gefährliche Bakterien tötet.“
    „Jedenfalls suchte er eine eurer Heilanstalten auf und ich kann berichten, dass die Behandlung erfolgreich verlief.“
    „Aber?“
    „Bevor er nach Amuylett zurückkehrte, wollte er deine Mutter besuchen und nach dem Rechten sehen. Lulu ist zwar nicht seine Tochter, aber da sie deine Schwester ist …“
    „Und?“
    „Es war niemand zu Hause. Er fragte bei den Nachbarn nach und erfuhr, dass deine Mutter vor drei Tagen von einem Krankenwagen abgeholt wurde. Er forschte nach und fand heraus, dass sie wohlauf ist, sich aber in einem Krankenhaus befindet, das sie nicht verlassen darf.“
    „Ist sie auf Entzug?“
    „Ich weiß nicht, was das ist. Jedenfalls hatte sie sehr schlechte Laune, als er sie besuchte. Sie hat ihn beschimpft.“
    „Und Lulu?“
    „Wurde vorübergehend bei Pflegeeltern untergebracht. Sie ist sehr unglücklich dort.“
    Scarlett sah, wie Gerald erblasste. In der kurzen Woche, die Gerald wieder hier war, hatte er Scarlett viel von seiner kleinen Schwester erzählt. Er war stolz auf sie und gleichzeitig sehr besorgt. Am liebsten hätte er sie zu sich nach Amuylett geholt, damit sie mit ihm und Herr Winter in Sumpfloch lebte. Doch weder Geralds Mutter noch sein Vater Gangwolf wollten etwas davon wissen. Abgesehen davon liebte Lulu ihre Mutter. Sie hätte sie nicht verlassen wollen. Wie Gerald es auch drehte und wendete, es schien keine Lösung für dieses Problem zu geben. Jedenfalls keine, die alle glücklich machte.
    „Sind die Pflegeeltern schlecht zu ihr?“
    „Nein, nein, es sind ordentliche Leute, sagt dein Vater. Aber sie ist einsam. Sie vermisst ihre Mutter.“
    „Und wann kommt sie wieder raus? Meine Mutter?“
    Die Giftnasenfledermaus flatterte gegen den Wind an, der sie vom Ast zu reißen versuchte, und zögerte.
    „Jetzt sag es schon, Vip!“
    „Tja, also … Dein Vater schlägt dir vor, dass du für einige Monate in deine Heimatwelt zurückkehrst. Er hat schon mit der zuständigen Behörde gesprochen. Sie erlauben, dass du deine Schwester aus der Pflegefamilie holst, wenn du dich täglich mit ihr bei einer Betreuerin meldest.“
    „Wie bitte?“
    „Du sollst es dir überlegen. Er dachte sich schon, dass du nicht Juchhu schreist.“
    „Wie scharfsinnig von ihm! Warum hat er sie nicht einfach mitgebracht?“
    „Geht nicht. Zu gefährlich.“
    „Aber … warum denn gleich für Monate?“
    „Du sollst dich um deine Mutter kümmern. Wenn sie sich nicht zusammenreißt, bekommt sie Lulu nie zurück.“
    „Nein!“
    „Doch“, sagte die Fledermaus verlegen. „Du sollst darüber nachdenken und mir in drei Tagen sagen, ob du einverstanden bist.“
    „Habe ich denn überhaupt eine Wahl?“, fragte Gerald aufgebracht.
    „Darüber hat er nichts gesagt. Ich soll euch außerdem ankündigen, das Viego Vandalez nach Sumpfloch zurückkehrt. Heute Abend, wenn nichts dazwischenkommt.“
    Das war eigentlich eine gute Nachricht, doch Scarlett konnte sich nicht darüber freuen. Nicht, wenn sie Gerald schon wieder verlieren sollte, wo sie ihn doch so lange vermisst und gerade erst zurückbekommen hatte.
    „Sonst noch was?“, fragte Gerald. Er war stinksauer, Scarlett hörte es seiner Stimme deutlich an.
    „Ihr sollt euch von dem Löwen fernhalten. Er ist gefährlich.“
    „Warum?“, fragte Scarlett.
    „Weiß ich nicht. So, ich glaube, ich habe jetzt alles ausgerichtet. Gibt es irgendetwas, das ich deinem Vater

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