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Die Tänzer von Arun

Titel: Die Tänzer von Arun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth A. Lynn
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Jahre alt und verletzt. Sag ihm, ich kann mich nicht erinnern.« Zu seinem Erstaunen merkte er, daß sich seine Faust geballt hatte. Er lockerte die Finger. Hinter seinem Rücken war Kel spürbar, verkrampft vor Zorn.
    Barat sagte etwas mit flacher Stimme. Thera gab es wieder: »Dann laßt uns fortfahren. Unterrichtet uns weiter!« Khalad sprach. »Khalad sagt, welches ist meine Kraft?« Kel entspannte sich. Laras Gesicht hob sich himmelwärts, als sei dort etwas in dem warmen Licht der Sonne gegenwärtig, das nur sie zu sehen vermochte. Barat befingerte die Perlen auf seinem Hemd.
    »Was kannst du tun?« fragte Sefer.
    »Ich träume«, sagte Khalad durch Thera. »Ich träume von Orten, die ich nicht gesehen habe, niemals gesehen. Ich träume von grauen Bergen und großen Häusern aus Stein. Ich sehe sie.«
    »Ah!« sagte Dorin. »Du besitzt die gleiche Gabe wie ich. Du bist einer von uns Gedankenreisenden.«
    Barat stupste Thera an. »Barat wünscht zu wissen, wozu Träume gut sind, selbst solche von wirklichen Bergen und wirklichen Burgen. Kann Khalad zu ihnen hinfliegen wie ein Vogel?«
    »Soweit wir wissen, nein«, sagte Dorin gelassen. »Aber die Begabung ist wirklich. Verwirf sie nicht, weil sie dem Anschein nach keine Verwendung zu haben scheint, bis jetzt!«
    »Welches ist meine Gabe?« Jacob fragte dies. Jetzt war er an der Reihe. »Mein Stamm hat mich vertrieben, als ich anfing die Worte auszusprechen, die Leute im Kopf hatten, bevor sie selbst sie aussprechen konnten. Aber ich kann nicht Gedanken hören, wie Thera oder Mirian. Ich kann keine Steine versetzen. Meine Träume sind ganz gewöhnlich.«
    Lara sagte: »Hast du jemals eine Wunde berührt und festgestellt, daß sie heilte?«
    »Nein.«
    »Kannst du den Wind oder das Wetter rufen?«
    »Nein.«
    Kel fragte: »Besitzt du eine Fertigkeit, eine besondere Geschicklichkeit?«
    Jacob seufzte und öffnete seine Hände in der Geste eines Mannes, der Sand durch die Finger rinnen läßt. Doch Nerim sagte: »Er kämpfen. Und reiten auf allem. Maultier, Pferd, Teufel – alles er reitet.«
    Jacob wollte wissen, was sein Freund gesagt hatte. Als man es ihm erklärt hatte, haspelte er einen raschen Wortstrang zu Thera hin. Sie übertrug es: »Jacob sagt, das ist etwas, was er mit seinem Körper tut, nicht mit seinem Verstand!«
    »Nein«, entgegnete Kel und stand auf. »Das ist etwas, was man mit dem Kopf tut.« Er trat auf Jacob zu, glitt weich und geräuschlos zu ihm hin. Mit einer fast zu schnellen Bewegung, als daß man sie hätte sehen können, fuhr seine Hand an sein Messer. Jacob stieß sich hoch, sein Dolch zuckte aus der Gürtelscheide. Kel machte eine Drehbewegung aus den Hüften heraus, seine Füße glitten über das Gras, sein Haar flog mit der Drehung. Seine Linke klammerte sich um Jacobs rechtes Handgelenk. Der Himmel verdunkelte sich. Jacobs Füße verloren den Boden unter sich. Er fiel mit dumpfem Aufprall auf die Erde. Kel stand da. Jacob lag auf dem Rücken, die dunklen Augen weit aufgerissen. Kel hielt Jacobs Messer in der Hand.
    Es war so blitzschnell geschehen, daß keiner Zeit gehabt hatte, sich zu rühren. Doch jetzt sprang Barat mit einem Laut, der wie ein Falkenschrei klang, auf die Beine und stürzte sich mit bloßen Händen auf Kel.
    Jacob schoß in die Höhe. Er sprang zwischen die beiden, rief Nerim zu Hilfe. Nerim stürzte vor, und zusammen rangen sie Barat nieder. Jacobs Gesicht war vor Erstaunen gerötet. Er zog Barat auf dem Gras beiseite und hockte sich kniend neben ihn. Er sprach eindringlich zu ihm. Barat zog sich die verrutschte Kleidung zurecht. Er starrte Kel an.
    Jacob sprach zu Thera. Sie sagte: »Jacob wünscht zu verstehen, was du ihm gezeigt hast.«
    Kel sagte: »Sag ihm, er besitzt eine Gabe. Er ist, was wir einen Musterweber nennen. Sag ihm, er wird immer in der Lage sein, sich als erster zu bewegen, schneller als die anderen, beim Reiten, bei der Jagd, beim Tanzen, er wird das Muster erkennen, wo alle übrigen nur den Wirrwarr, das Chaos sehen.«
    Als Thera übersetzt hatte, breitete sich auf Nerims Gesicht ein breites Grinsen aus. Er hämmerte mit der Faust auf Jacobs Knie.
    Jacobs Gesicht blieb ernst. Thera übersetzte seine Worte. »Jacob sagt, du bist sein Meister.«
    Kel legte den einen Arm um Sefer, den anderen um Kerris. Sein Atem ging nicht einmal schwer. »Das bin ich jetzt. Aber mein Lehrer war der beste in ganz Arun, und ich hatte fünfzehn Jahre Zeit, meine Gabe zu entwickeln.«
    Lara sagte: »Es ist eine

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