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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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t e r sein e Geschäfte u m Prostitu t io n erweiter t , un d sei t einige r Zei t wir d gegen ih n wege n Zuhältere i er m itt e lt . Offenba r ha t ih n eines seine r Mäd c he n verpf i ffen . I mme r schlecht , sein e Einkommen s quell e grü n un d b l a u z u schl ag en . Vielleich t is t e s ja da s Mäd c h e n , m i t d e m Laba n z us a mme n war , abe r da s ist nu r ein e Vermutun g me i nerseits.«
    »Hat er sie m i sshandelt ? «
    »Ja. Offenbar grün d lic h . Das Rauschgiftdezer na t hat sie gerade in der Mangel. W i r versuchen im Aug e nblick, die Nachforschungen zu koordinieren, aber das dauert.«
    Irene hatte ins Verhörzim m er ges c haut, und ein Blick auf den Verdächtigen genügte: Sie würden m it Robert Proble m e bekommen. Er war um die dreißig, über einen Meter fünfundachtzig groß, ver f ügte über ca. hundert Kilo Muskeln, und sein ordentlich gesch n ittenes Haar war sehr blond. Lange blonde Haare b e deckten seine kräftigen A r m e bis zu den Fingerspitzen. Das ele g ante He m d war am Hals sehr weit aufgeknöpft, und ein dichter goldblonder Pelz quoll heraus. Um den Hals funkelte eine schwere Goldkette. Man hät t e ihn leicht e i n e n Gorilla nennen können, aber nie m and, der ihm ins Gesicht schaute, kam auf diese Idee. Sein Gesicht hätte sich für Werbung für Rasierklingen geeignet.
    Seine Augen waren kühl und von durchdringendem Blau. Die schwach gebeugten, kräftigen Brauen har m onierten m it der gerad e n Nase. Sein Lächeln war entspannt und char m ant. Das Kinn war von kräftigen, rotblonden Bartstoppeln be d eckt und hatte ein Grübchen.
    Birgitta und Fredrik wechsel t en sich ab beim Verhör. Larsson lüm m elte derweil entspannt auf einem knarrenden Stuhl herum, lächelte schwach und sagte m it seiner wohlklingenden Stim m e : » W arum fragen Sie m i ch? Ich will m einen Anwalt sprechen.«
    Er warf einen zerstre ut en Blick a u f seine Rolex, um ihnen zu zeigen, dass er es lang s am leid war, d as s sie ihm seine kostbare Zeit stahlen.
    Irene schloss die Tür und ging in ihr Büro, um ihre eigene Er m ittlung v o ra n zutreiben.
    Die war vollkom m en festgefahren. Sie hatten keine weiteren Säcke gefunden, und es waren keine weiteren Infor m ationen aufgetaucht, die ih n en in der Frage der Identität des Opfers weiterhelfen konnten. Auch die Bewohner von Killevik hatten n i chts beobachtet, was sich m it den schwarzen Säcken in Zus a m m enhang bringen ließ. Es war einfach nichts vorangegangen.
    Irene erledigte eine Menge Büroarbeiten, die liegen geblieben waren. Nacken und Schultern taten ihr schließlich weh, weil sie zu lange am Co m puter gesessen hatte. E i ne kleine Pause wür d e ihr gut tun, also rief sie Tom m y Persson an, um ihn zu fragen, wie es ihm gehe.
    »Danke. Gut, solange ich m i ch nicht am Hochsprung versuche«, antwortete er.
    »Vielleicht kannst du ja schon bald wieder arbeiten?«, fragte Irene hoffnungsvoll.
    »Tja. Vermutlich m uss ich es langsam angeh e n lassen. Der Bruch war groß. Sie haben ganz schön an m i r heru m geschnippelt.«
    »Haben sie dieses Anhängsel g l eich m it entfernt, wo sie schon m al dabei waren?«, spottete Irene.
    »Nein. Der Chirurg war ausnah m sw e ise nüchtern.«
     
     
    Nac h ein e m f a de n Wu r stragou t i n de r Kantin e d e r staatliche n Krankenversicherung , ihre m Mittagessen , wurde Iren e rastlos . Auc h wen n de r Ged a nk e nich t verlockend war , erwo g sie , zu r Patholog i e z u fahren . Fra u Professor Stridne r würd e zwa r n i ch t begeist e r t sein , a be r vielleicht trotzd e m unbeabsichtig t irgendwel c h e Info r m atione n über da s Opfe r p r eisgeben . Da s wa r da s Frustrierend e a n di e ser E r m ittlun g – de r M a nge l a n Info r m at i on.
     
     
    Yvonn e Str i dne r wa r d a m i t besch ä ftigt , di e Fund e v om Freita g z u untersuchen . De r Geruc h wa r ebens o unangeneh m wi e be i Irene s vorig e m Besuch , abe r si e nah m si ch zusammen . Mi t energische n S c hritte n tra t si e au f den Obduktions t isc h zu . Al s si e sah , wa s dor t lag , be r eut e si e es, abe r d a wa r e s bereit s z u spät . Di e P r of e ssori n ha t t e schon de n Kop f g e hobe n un d s i e gesehen.
    »Sie schon wieder ? «, sagte sie.
    Irene versuchte, m it möglichst fester Sti mm e zu antworten.
    »Ja. Ich bin m it dieser E r m ittlung betra u t.«
    Stridn e r ni c kte wortlos. Sie schnitt ein S t ück graues Fleisch ab und legte es in ein etikettiertes

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