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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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gefährdet. Immerhin ist diese Maschine mit leistungsstarken Schutzschirmen ausgerüstet.«
    Weso nickte und blickte aus dem Fenster, durch das immer noch deutlich die flammenden Spuren eines Kampfes mit Energiewaffen sichtbar waren. Feurige Geschosse formten leuchtende Bögen gegen den heller werdenden Himmel, bläuliche Strahlen schnitten zischend durch Felsen und Metall, und man hörte das dumpfe Bellen der Blaster.
    »Daß terGorden seine Abwehrmaßnahmen mit solcher Konsequenz einsetzt, überrascht mich etwas«, sagte er.
    Mandorla schwang ihren Stuhl herum, um ihrem Hauptmann ins Gesicht sehen zu können.
    »Sein absonderliches Gehabe hat dazu verführt, ihn zu unterschätzen«, meinte sie. »Wenn wir das ASE nicht hätten, wäre es schwierig, hier wegzukommen. Aber ich bezweifle, daß terGorden daran gedacht hat, die Sicherungsanlage seiner Küsten zu aktivieren.«
    »Dann bleibt zu hoffen, daß wir den Jungen finden, und das schnell!« bemerkte Weso und wandte sich ab. Daß dort draußen seine Kameraden starben, berührte ihn nicht weiter. Es gehörte zu den Alltäglichkeiten eines Lebens als Grauer, eine Selbstverständlichkeit, die sie alle akzeptiert hatten. Nur der Auftrag zählte. Der Auftrag mußte durchgeführt werden, ganz gleich, welche Opfer gebracht werden mußten. So hatten sie es während ihrer Ausbildungszeit gelernt, und auf dieses Denkschema hin war ihr Gehirn manipuliert worden. Weso wie auch seine Kameraden trugen diese Besonderheit mit Stolz, denn es machte sie zu einer unschlagbaren Streitmacht.
    Mandorla lächelte und wandte sich wieder ihrem Leitpult zu. In den Felswänden gab es viele Spalten und Risse, und das ASE war ein schmales, längliches Fahrzeug, das sich außerordentlich leicht manövrieren ließ. Es glitt lautlos, immer noch mit langsamster Fahrt, in eine enge Schlucht und suchte sich einen Weg in dem Labyrinth aus Felsen. Der Computer hatte eine Flugbahn errechnet, die mit 80 Prozent Wahrscheinlichkeit zu David terGorden führen würde. Der Konzernerbe mußte sich irgendwo zwischen Ultima Thule und dem Heiligen Tal befinden.
     
    *
     
    David prallte gegen eine Wand und schrie unterdrückt auf. Die Lichter der veralteten Einschienenbahn, die in diesem Tunnel, der Ödrödir mit dem Palast der terGordens verband, verkehrte, waren längst hinter ihm zurückgeblieben. Der Wagen war knirschend in einer Schutthalde zum Stehen gekommen.
    Auf halbem Weg war der Gang halb verschüttet, und seitdem tastete er sich durch eine Dunkelheit, die so vollständig war, daß er nicht einmal erkannt hatte, daß der Gang eine Biegung machte, obwohl er sich an der Wand entlangtastete. Glücklicherweise war der Fels glatt, mit einer Oberfläche, die bei Licht aussah wie poliertes schwarzes Glas. Eine Flammenkanone hatte diesen Tunnel in das Innere des grönländischen Festlandsockels geschmolzen.
    Die Arme ausgestreckt, tastete David sich weiter. Er wußte, daß der Gang keine Abzweigungen hatte, und darauf richtete sich seine Hoffnung. Den Weg zum Ausgang konnte er nicht verfehlen, und wen störten schon ein paar blaue Flecke, wenn man dafür wieder den Himmel über sich sehen konnte?
    Die Luft in dem Gang war einigermaßen frisch, und David wußte, daß es keine Gefahren, gleich welcher Art, hier unten gab. Trotzdem fühlte er sich äußerst unbehaglich.
    »Zurück ist der Weg noch viel länger!« sagte er laut, um wenigstens seine eigene Stimme zu hören. Doch der dumpfe Klang seiner Worte war keineswegs beruhigend.
    Mit zusammengeballten Fäusten zwang er sich, langsam weiterzugehen. Wenn er jetzt anfing zu laufen, setzte sich ihm die Furcht noch fester in den Nacken. Der Tunnel führte weiter geradeaus, ohne eine weitere Biegung, und David wußte, daß jetzt bald der erste Ausgang kommen mußte.
    »Es gibt drei Ausgänge«, hatte Merlin ihm erklärt. »Der erste mündet ungefähr zwei Meilen vor dem Haupteingang des Palastes in einen kleinen Felskessel. Der zweite führt zu den unterirdischen Hallen unter dem Palast, in denen Brak Shakram, der Führer der Nomans, sein Hauptquartier hat. Der dritte endet in dem Energiespeicher unmittelbar hinter der Hauptzentrale. Du solltest den letzten Ausgang nehmen.«
    Als seine Hand auf einen kantigen Vorsprung der Wand traf, zuckte David zusammen. Vorsichtig tastete er sich weiter und atmete erleichtert auf, als seine Hand über schmale Treppenstufen glitt.
    Der erste Ausgang! dachte er. Wenn er den Tunnel hier verließ, konnte er sich nach Ultima Thule

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