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Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Titel: Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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diese Elektrische Stadt zu bauen. Aber vielleicht …« – sie lachte bitter auf – »… haben die Sonnenarchitekten dabei ein wenig nachgeholfen.« Nach Verlassen des riesigen Maschinensaals gelangten sie in einen Dorn. Weit über ihren Köpfen wölbte sich eine transparente Kuppel. In einer Höhe von einigen Dutzend Metern schwebten Ergpolster in verschiedenen Pastelltönen. In Bodenmulden blubberten schlammartige Schlickmassen, und selbst davon ging ein verglichen mit dem Anblick eher schmeichelhafter Geruch aus. An den Wänden zogen sich lange Reihen von holografischen Projektionsfeldern entlang.
    Über ihnen bewegte sich etwas.
    Durch die durchsichtige Kuppelwand war einer der Jäger zu erkennen: ein silbriges und pfeilförmiges Objekt, in dessen Flanken sich die dunklen Abstrahlöffnungen von Raketenwerfern und Lasern zeigten. David kniff die Augen zusammen und beobachtete die transparente Pilotenkapsel. Dort zeichneten sich die Konturen eines fremdartigen Geschöpfes ab, dessen Haut offenbar aus übereinander geschichteten Hornplatten bestand.
    Myriam fluchte leise, zerrte David mit sich und duckte sich mit ihm hinter eine Säule mit energetischen Flimmermustern. »Luben«, flüsterte sie, als hätte sie Angst, der fremde Pilot könne ihre Stimme hören. »Das sind die Soldaten der Sonnenarchitekten und des Sternenfängers.« Sie deutete auf einen der Projektionskuben. Dort waren weitere Jäger zu sehen, die an Verbindungsröhren der Station anlegten. Außenschotts öffneten sich, und Schleusenkammern verschlangen ganze Horden jener Soldaten. Purpurne Facettenaugen glitzerten aufmerksam im diffusen Schein der durch die Gänge und Korridore schwebenden Leuchtkugeln. »Ich habe es ja geahnt. Die Luben sind viel zu pflichtbewußt und mißtrauisch, als daß sie auf eine Überprüfung der Elektrischen Stadt verzichten würden.« Als der Jäger an der Kuppel des Doms vorbeischwebte und jenseits davon in den aufgewühlten Atmosphärenschlieren verschwand, sprangen David und Myriam wieder auf die Beine und eilten mit langen Schritten auf die hohe Tür in der gegenüberliegenden Wand zu. David sah sich immer wieder um. Angesichts der Einrichtung und der inneren Struktur der Stadt mußte es sich bei den Kharr um recht exotische Geschöpfe handeln. Bisher hatten sie noch keinen Bewohner der Stadt zu Gesicht bekommen, und er sehnte eine derartige Begegnung auch nicht unbedingt herbei. Sie kamen durch weitere Kammern und Räume, die bis zum Bersten gefüllt waren mit komplizierter Technik: Umwandlerstation für die von den Entladern abgezapfte Energie der Blitze; Generatoren und Akkumulatoren; enorme Kristallspeicher, in denen die Glut kleiner Sonnen gleißte. Schließlich dann gelangten sie in einen Bereich der Station, in der nur noch wenige Leuchtkugeln schwebten. Aus verborgenen Lautsprechern tropften seltsame Laute und reihten sich zu noch sonderbareren Melodien aneinander. Duftdrüsen sonderten eigentümliche Aromen ab. »Ja«, sagte Myriam nach einer Weile. »Ich glaube, hier sind wir richtig. Hier dürften wir eine Geburtskammer der Kharr finden.« Sie liefen durch den breiten Gang, und David erschrak, als sich vor ihnen im Zwielicht ein Schatten bewegte. Einer der Bewohner der Elektrischen Stadt stakte auf mehrgelenkigen Stelzenbeinen durch eine Gangbiegung.
    »Das«, sagte Myriam und zeigte dabei nicht das geringste Anzeichen von Furcht, »ist ein Kharr.«
    Jetzt begriff David auch, warum die Kennungen und Markierungen an den Wänden so hoch angebracht waren. Die Stelzenbeine trugen einen ellipsoiden Knorpelkörper, in dem David keine Sinnesorgane ausmachen konnte. Er sah nur borkige Vorsprünge und Ausstülpungen und Auswölbungen, und hier und dort zeigten sich farbliche Unterschiede. Aber ganz offensichtlich konnte der Kharr sehr gut sehen. Er blieb ruckartig stehen, und in seinem Leib bildete sich eine kleine Spalte. Ein kreischender und schriller Laut ertönte. Das Wesen drehte sich blitzartig um und verschwand wieder. Seine Schreie verhallten in der Ferne. Myriam ergriff Davids Arm und zog ihn auf eine Tür zu. »Die Kharr sind ausgesprochene Xenophoben. Sie fürchten sich vor allem, das sich bewegt und nicht mindestens zehn Stelzenbeine hat. Die Luben werden sie in Angst und Schrecken versetzen.«
    Vor der Tür blieb die junge Treiberin stehen, hakte einen kleinen Impulsgeber aus dem Gerätegürtel und preßte ihn auf das Codeschloß. Irgendwo in der Ferne wurden schwere Schritte laut, begleitet von

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