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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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Virus, der mich von nun an mein ganzes Leben lang begleiten wird mit all seinen Symptomen. Etwas, das man nie wieder los werden wird, selbst wenn man das wollte.«
    »James Prescott, das ist ja wohl die Höhe. Du vergleichst meine Bekanntschaft mit einer schlimmen Krankheit? Ich bin empört«, erzürnte sich die Rothaarige.
    »Sorry, ich habe doch gesagt, dass es nicht der beste Vergleich ist. Also gut, ich versuche es noch mal.« Er beugte sich weiter rüber zu ihr, so dass er ihren Atem auf seinem Gesicht spürte. »Ich meinte, dass ich Dich niemals vergessen könnte. Im Gegenteil, ich glaube, dass Du von nun an eine sehr gewichtige Rolle in meinem Leben spielen wirst. Nein, sag nichts. Ich weiß, dass Du Angst hast, und dass es da für uns noch eine Menge zu bereden gibt. Dafür war es bislang zu früh, aber ich denke, wenn wir uns wiedersehen, wird es uns gelingen, die eine oder andere Hürde zu nehmen. Weil da etwas ist zwischen uns. Das spüre ich einfach. Und Du doch auch, nicht wahr?«
    Deutlich sichtbar spannte sich Amelies Körper an. »James……«, begann sie stockend. »Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich Dir darauf antworten soll. Ich meine, Du bist ein sehr netter Mann, und die Zeit mit Dir war wunderschön. Aber kann es nicht sein, dass Du da irrtümlicherweise etwas hineininterpretierst? Dass Du Dinge siehst und spürst, die gar nicht existieren? Schau doch mal, wir sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, so…..«
    Die Attacke kam aus dem Nichts. James zog Amelie mit einem Ruck auf seinen Schoß und schlang seine Arme um sie. Und nur eine Sekunde später presste er seine Lippen auf ihre. Die junge Frau zappelte für ein paar kurze Augenblicke wie ein Fisch im Netz, aber schon bald ergab sie sich, mehr noch, erwiderte die Zärtlichkeit des Mannes mit größtmöglicher Hingabe. Als der Angreifer den Kuss löste, schaute er ihr grinsend ins Gesicht, nahm zufrieden ihren völlig außer Kontrolle geratenen Atem wahr, aber nicht registrierend, dass auch er selbst um Sauerstoff rang.
    »So viel zum Thema ‚Hineininterpretieren‘, Miss Johannson!«, zog er sie auf. Amelie wirkte noch ein klein wenig durcheinander, fing sich aber schnell.
    »Würdest Du mich bitte loslassen, James?«, säuselte sie mit zuckersüßer Stimme.
    »Warum sollte ich das tun, junge Frau?«, erwiderte der Amerikaner voller Schalk.
    »Damit ihr Dir eine runterhauen kann, Du…Duuuuu…..Duuuuuuu…..«
    »Vollpfosten ist das Wort, was Du suchst, nicht wahr, mein Schatz?« Der Mann hatte echten Spaß, der sich zunehmend steigerte, als die Lady sich erneut mit aller Anstrengung aus seinen Armen befreien wollte, was ihr natürlich nicht gelang. Wäre ja noch schöner.
    »Zieh ruhig weiter so eine Show ab, Amy«, raunte er ihr zu. »Die Leute hier haben eine Menge Vergnügen mit uns beiden.«
    Sofort stellte Amelie ihre Ausbruchversuche ein. Herrje, sie hatte glatt vergessen, dass sie sich noch immer auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude befanden, die in der warmen Mittagssonne mittlerweile recht gut belagert war. Und tatsächlich standen sie bei einer großen Mehrzahl der Rastenden unter eindringlicher Beobachtung.
    »Lass mich jetzt bitte los, James!«, sagte sie leise zu ihm.
    »Erst wenn Du zugibst, dass da etwas ist zwischen uns!«, erwiderte er ebenso leise.
    Amelie seufzte. »Ja, verdammt. Vielleicht ist da was. Fest steht aber, dass es besser wäre, wir würden es dabei belassen. Ich bin nicht gut für Dich, glaub mir!«
    »Wer oder was gut für mich ist, Amy, das musst Du schon mir überlassen. Und wieso zum Teufel kommst Du überhaupt darauf, dass es so sein könnte? Weil Du versucht hast, Dich umzubringen? Sicher ist das schwerer Ballast, doch von dem habe ich ebenfalls jede Menge im Rucksack, so viel kann ich Dir versichern. Wir werden Zeit brauchen, das ist mir klar, doch bin gewillt, sie mir zu nehmen, und ich wünsche mir von Herzen, dass Du ebenso bereit dazu bist.«
    »James, bitte, es ist komplizierter als Du denkst!«
    »Blödsinn, Amy! Kein Problem ist so groß, dass man es nicht lösen könnte. Es gibt immer einen Weg, man muss ihn zu suchen und dann auch gehen. Aber genug davon.« Er ließ sie los, was ihm sofort ein unangenehmes Gefühl bescherte. Du meine Güte, was war bloß los mit ihm, er war schließlich keine 15 mehr. »Komm jetzt, ich muss mich um einen Rückflug bemühen und meine Sachen aus dem Hostel holen. Könntest Du eventuell den Wagen bei einer Filiale der Autovermietung hier in Berlin

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