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Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wenn sie es ein wenig schürte. »Liza, dieses ganze Gerede vom Kochen erinnert mich daran, dass ich noch zehn Pfund Mehl brauche. Lauf zu und hol es mir. Deine Mutter soll es mir anschreiben.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Mit einem Mal hatte es auch Sarah eilig wegzukommen. Sie nahm ihre Stoffballen und sagte: »Ich werde mich gleich daransetzen, Mrs O’Rourke.«
    »Warten Sie. Oben habe ich ein Kleid, das Sie zum Maßnehmen benutzen können. Müsste auch mal geflickt werden. Ich bin nicht so geschickt mit Nadel und Faden. Liza, ich könnte auch noch zwei Pfund Kaffee gebrauchen.« Sie winkte Liza. »Los, nun lauf schon.«
    »In einer Minute bin ich zurück«, versprach Liza und ging zur Tür hinaus. Zufrieden mit ihrem Schachzug, stieg Maggie die Treppe hinauf.
    Sarah, die Stoffe in der Hand, sah Jake auf sich zukommen. Obwohl sie in der Mitte des Raumes stand, fühlte sie sich, als stünde sie mit dem Rücken zur Wand. Unter seinem durchdringenden Blick wurden ihr erneut die Knie weich.
    Jake stellte sich vor, sie zu berühren, sie zu schmecken. Sich mit ihr auf dem Boden zu wälzen, sein Verlangen zu stillen. Doch als er sie jetzt sah, die tugendhafte junge Dame mit den rosigen Wangen, musste er sich ermahnen, dass dies nur Wunschbilder sein konnten.
    Eine kleine Stichelei aber würde sicher nichts schaden. »Morgen, Herzogin. Sie kommen mich besuchen?«
    »Keineswegs.«
    Er amüsierte sich über das zornige Funkeln in ihren Augen. Wie beiläufig strich er mit dem Finger über den Stoff in ihrer Hand und merkte, dass sie zurückzuckte. »Hübscher Stoff, aber das Kleid, das Sie anhaben, gefällt mir besser.«
    »Er ist nicht für mich.« Sarah sah keinen Grund, sich geschmeichelt zu fühlen. Nicht den geringsten. »Mrs O’Rourke möchte sich ein Kleid nähen lassen.«
    »So, nähen können Sie also auch?« Sein Blick erforschte ihr Gesicht und blieb länger an ihrem Mund haften, als ihr lieb war. »Sie stecken voller Überraschungen.«
    »Es ist eine ehrliche Art, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.« Mit Bedacht senkte sie den Blick zu dem Revolver an seiner Hüfte. »Schade, dass nicht jeder von sich dasselbe behaupten kann.«
    Schwer zu sagen, welche Gefühle ihr kalter, missbilligender Ton in ihm hervorrief. Wut? Bitterkeit? »Man hat Ihnen also über mich berichtet«, sagte er, bevor sie ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm legen konnte. »Ich bin ein gefährlicher Mann, Sarah.« Er fasste ihr unter das Kinn, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. »Sehr schnell ziehe ich meine Kanone und mache Kinder zu Waisen und Frauen zu Witwen. In meinen Adern fließt Apachenblut, deshalb bedeutet mir ein Menschenleben nicht das Gleiche wie einem weißen Mann. Eine Frau wie Sie hält sich von einem solchen Menschen am besten fern.«
    Sarah hörte an seinem Ton, wie wütend Jake war. Bevor er die Tür erreichte, rief sie ihm nach: »Mr Redman! Mr Redman, bitte!« Ihre Röcke raffend, eilte sie ihm nach. »Jake!«
    Draußen vor der Tür blieb er stehen und drehte sich um. »Sie sollten lieber drinnen bleiben und auf Maggie warten.«
    Sarah tat einen Schritt auf ihn zu, legte eine Hand auf seinen Arm. »Ich verstehe nicht, was Sie tun, aber ich weiß, dass Sie mir zu Hilfe gekommen sind. Sagen Sie nicht, ich soll es vergessen«, fügte sie schnell hinzu, »denn das werde ich nicht.«
    »Sie haben vielleicht ’ne Art, einem Mann den Kopf zu verdrehen«, warf Jake ihr vor.
    »Ich will doch nicht …«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Möchten Sie mir denn noch etwas sagen?«
    »Nun, eigentlich …« Aus dem Nachbargebäude erscholl wildes Gelächter. Sie sah hinüber und wurde Zeuge, wie ein Mann kopfüber durch ein Paar Schwingtüren flog und im Straßenstaub landete. Als Sarah hinlaufen wollte, stellte sich Jake ihr in den Weg.
    »Was haben Sie denn vor?«
    »Der Mann könnte sich verletzt haben.«
    »Sieht nicht so aus. Er ist nur betrunken.«
    Die Augen weit aufgerissen, beobachtete Sarah über Jakes Schulter hinweg, wie der Mann sich aufrappelte und wieder nach drinnen wankte. »Und das am helllichten Tag!«
    »Am Tag kann man sich ebenso leicht besaufen wie nach Sonnenuntergang.«
    Angewidert verzog sie die Lippen. »Und es ist genauso abscheulich.« Dabei fiel ihr das Versprechen ein, das sie Lucius gegeben hatte. »Ob ich Sie wohl um einen weiteren Gefallen bitten könnte?«
    »Fragen kostet nichts.«
    »Ich brauche eine Flasche Whiskey.«
    Jake nahm den Hut ab, strich sich das Haar zurück und setzte ihn

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