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Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wieder auf. »Ich dachte, Sie machen sich nichts daraus.«
    »Er ist nicht für mich, sondern für Lucius.« Als sie in ihren Beutel griff, glaubte sie das Geräusch von splitterndem Glas aus dem Saloon zu hören. »Leider weiß ich nicht, wie teuer er ist.«
    »Lassen Sie nur, für Lucius kann man schon mal was springen lassen. Gehen Sie wieder hinein«, riet er ihr, bevor er durch die Schwingtüren verschwand.
    »Was für ein Mannsbild, nicht wahr?«
    Sarah legte die Hand auf die Brust. »Mrs O’Rourke, haben Sie mich erschreckt!«
    Schmunzelnd trat Maggie hinaus. »Sie waren mit den Gedanken ganz woanders.« Während sie Sarah ein Bündel reichte, meinte sie: »Gut aussehender Bursche, dieser Jake. Starker Rücken, gute Hände. Viel mehr kann eine Frau kaum verlangen.« Maggie warf rasch einen Blick hinüber zum Saloon, in dem der Lärm weiter anschwoll. »Sie haben doch keinen Kerl drüben im Osten?«
    »Einen was?« Die Geräusche aus dem Saloon hatten Sarah abgelenkt. Sie hätte es niemals zugegeben, aber nur zu gern hätte sie dort mal kurz hineingeschaut. »Oh nein, jedenfalls war keiner da, den zu heiraten sich gelohnt hätte.«
    »Eine kluge Frau weiß, wie sie einen Mann in den Hafen der Ehe führt und ihn in dem Glauben lässt, dass es seine Idee gewesen war. Nehmen Sie Jake …« Maggie hielt inne, als Sarah aufschrie. Zwei Männer stürzten durch die Schwingtüren und rollten auf die Straße hinaus.
    »Du meine Güte!« Erschrocken beobachtete sie, wie die beiden Männer aufeinander losgingen, sich schlugen und traten.
    »Sagte ich nicht, Sie sollen hineingehen?« Jake schlenderte aus dem Saloon, in der Hand eine Flasche Whiskey.
    »Ich wollte gerade … Oh!« Sie sah Blut spritzen, nachdem eine Faust auf einer Nase gelandet war. »Das ist ja schrecklich! Sie müssen der Prügelei sofort ein Ende bereiten.«
    »Den Teufel werd ich. Wo ist Ihr Wagen?«
    »Aber Sie müssen etwas tun!«, drängte Sarah. »Sie können doch nicht einfach dastehen und zusehen, wie zwei Männer einander derart zurichten.«
    »Herzogin, wenn ich mich einmische, gehen sie beide auf mich los.« Er reichte ihr die Whiskeyflasche. »Ich hab heute keine Lust, jemand umzubringen.«
    Mit einem Laut der Verärgerung drückte sie Jake die Whiskeyflasche wieder in die Hand, ließ den Stoff sowie Maggies Bündel folgen und erklärte: »Dann werde ich eben die beiden selber zur Vernunft bringen.«
    »Wäre aber schade, wenn Sie dabei ein paar Ihrer hübschen Zähne verlieren sollten.«
    Sarah warf ihm einen vernichtenden Blick zu, dann bückte sie sich und hob den Spucknapf auf, den Maggie neben dem Eingang zu ihrer Pension stehen hatte. Ihre Röcke gerafft, das Gefäß in der anderen Hand, schritt sie auf die Streithähne zu.
    »Was für eine Frau!«, sagte Maggie anerkennend. »Die hat aber wirklich Mut.«
    »Geh du lieber deinen Eintopf wässern.«
    Maggie lachte. »Na, dich hat’s ja ganz schön erwischt. Ich hoffe, ich bin dabei, wenn sie dahinterkommt.«
    Ein wenig atemlos hastete Sarah um die Männer herum, die ächzend und keuchend ihre Fausthiebe anzubringen versuchten. Ausdünstungen von schalem Whiskey und Schweiß stiegen ihr in die Nase. Es kostete sie einige Mühe, in die richtige Position zu gelangen, um dann den Messingtopf erst auf den einen, dann auf den anderen Schädel niedersausen zu lassen. Gelächter und Hochrufe erschollen aus den Saloons. Ohne sich darum zu kümmern, blickte Sarah auf die beiden Streithähne herab, die sie stirnrunzelnd ansahen und sich die Köpfe rieben.
    »Sie sollten sich schämen«, sagte sie in einem Ton, auf den die Mutter Oberin hätte stolz sein können. »Zwei erwachsene Männer raufen sich mitten auf der Straße wie zwei Schuljungen, schlagen sich die Gesichter blutig und erregen öffentliches Ärgernis. Und jetzt aufgestanden!« Beide Männer angelten sich ihre Hüte und rappelten sich hoch. »Ich bin sicher, Sie können Ihre Streitigkeiten auch im Gespräch regeln.« Höflich nickte Sarah den beiden Männern zu und kehrte zufrieden zu Jake und Maggie zurück.
    »Bitte sehr.« Sie reichte Maggie den Spucknapf. Sarahs selbstzufriedenes Lächeln war allein für Jake bestimmt. »Man brauchte nur ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und vernünftig mit ihnen zu reden.«
    Jake sah über ihren Kopf hinweg, wo sich die zwei Raufbolde bereits wieder in den Haaren lagen. »Jawohl, Ma’am.« Er nahm ihren Arm und führte sie die Straße hinauf, bevor sie eine weitere Dummheit machen konnte. »Hat

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