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Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verändert. Es war die Atmosphäre. Vorhin war mir die Luft in der Pantry ziemlich warm vorgekommen, jetzt kühlte sie sich ab, und unsichtbare Eiswolken schienen auf mich zuzuströmen Gleichzeitig änderte sich das Aussehen der Stewardess.
    Ihre Haare bekamen einen matten Glanz. Sie stellten, sich hoch und bildeten auf dem Kopf einen Wirrwarr aus schwarzen Strähnen. Das Gesicht wurde breiter, es bekam einen unsagbar bösen und kalten Ausdruck. Unter den Achselhöhlen platzte die Uniform plötzlich auf.
    Fleischstümpfe erschienen, die sofort wuchsen und dabei zu zwei neuen Armen wurden.
    Kalis Geist steckte in der Stewardess. Und er war so stark und mächtig, dass sich die Inderin verwandelte und sogar zu einem Zerrbild der Göttin wurde.
    Zu einem gefährlichen…
    Ein schrecklicher Verdacht keimte in mir hoch. Das Bild aus dem Buch war verschwunden, und es musste, auf welchem Wege auch immer, vom Geist der Stewardess Besitz ergriffen haben. Ja, eine andere Möglichkeit konnte ich mir nicht vorstellen.
    Weit riss sie den Mund auf.
    Wie schon bei dem Diener am Flughafen drang eine rote Wolke daraus hervor, ein Blutnebel, der sein Ziel in meiner Person fand.
    Ich holte das Kreuz hervor. Bevor der Nebel mich berühren konnte, bekam er Kontakt mit dem Kreuz.
    Es zischte, als wäre Wasser auf eine glühende Ofenplatte gefallen.
    Kaum hatten sich die beiden gegensätzlichen Strömungen berührt, da löste sich der blutige Nebel auf und verschwand.
    Ich aber nahm das Buch hervor, legte es auf einen kleinen Tisch und berührte es mit dem Kreuz. Meine Rechnung ging auf. Wieder hörte ich ein Zischen, das geweihte Silber brannte ein Loch in den Umschlag, fraß sich durch, und dann löste sich das Buch auf.
    Zurück blieb blauschwarzer Rauch, der bestialisch stank und durch die Lüftung weggeweht wurde. Ich hätte dieses verdammte Buch schon viel früher vernichten sollen, dann wäre der Stewardess so manches erspart geblieben. So aber torkelte sie zur Seite, fiel gegen die Wand, und bevor sie sich stützen konnte, lag sie schon am Boden.
    Im ersten Augenblick befürchtete ich, sie wäre tot, und ich bückte mich hastig.
    Nein, sie lebte.
    Blass war sie, und ich schaute wieder in ihr normales Gesicht. Der Geist der Totengöttin war mit der Zerstörung des Buches nicht nur aus dem Mädchen gefahren, es hatte sich auch wieder normalisiert und war nicht mehr besessen.
    Ich atmete auf, hob sie hoch, schaute mich um und fand einen leeren Stuhl, wo ich sie niederließ. Dann feuchtete ich das Tuch an und betupfte damit ihr Gesicht.
    Das kalte Wasser half. Die Stewardess schlug die Augen auf und schaute sich verwirrt um.
    »Wo… wo bin ich?« lautete ihre erste Frage.
    »In Sicherheit«, erwiderte ich.
    Erst jetzt schien sie mich zu bemerken, und ihre Augen weiteten sich.
    »Wer sind Sie?«
    Ich will es abkürzen. Eine Weile war ich damit beschäftigt, die Stewardess zu beruhigen. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, und ich hütete mich, den Namen der Göttin Kali auch nur leise auszusprechen. Sie brauchte ihn nicht zu hören. Schließlich lenkte ich das Gespräch in die Richtung wie Gedächtnisschwäche, Schwindelanfall und so weiter. Das sah die Stewardess auch ein, wobei sie sich Sorgen machte, nicht mehr fliegen zu können.
    Ich ging wieder zurück.
    Suko und Bill schauten gemeinsam vorwurfsvoll. »Wo hast du denn so lange gesteckt?« fragte mich der Reporter.
    »Hände gewaschen.«
    Beide nahmen mir die Antwort nicht ab. Ich wollte sie auch nicht länger im unklaren lassen und erklärte, was tatsächlich geschehen war. Bill und Suko verstanden. Ihre ernsten Blicke sagten genug. Der Geist der Todesgöttin in der Maschine. Zum Glück hatte ich dies noch früh, genug bemerkt. Man konnte sich kaum vorstellen, was geschehen wäre, wenn Kali durch die Stewardess ihre Kräfte entfaltet hätte. Sie hätte eine wahre Hölle entfalten können. So war die Gefahr gerade noch gebannt worden.
    Die Stewardess kam wieder zurück und versah ihren Dienst, als wäre nichts geschehen. Nur manchmal warf sie mir lange Blicke zu. Ich lächelte dann, und sie war beruhigt.
    Bis zur Landung in Kalkutta geschah nichts Außergewöhnliches mehr.
    ***
    Mandra Korab war nicht nur ein sehr vermögender Mensch, sondern auch ein Mann mit Beziehungen. Wir waren sicher, dass wir am Flughafen keine größeren Kontrollen über uns ergehen lassen mussten.
    Darauf hätte ich wetten können und diese Wette auch gewonnen.
    Wir stiegen zwar zusammen mit den

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