Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
Zähnen bestehen würde. »Mit anzusehen, wie jene, die du einst liebtest, dich verraten; das Leid zu kennen, das aus Verrat entsteht. Ich habe die Furcht in dir wachsen sehen. Ich weiß von den Malen, wo du gern geweint hättest und es doch nicht konntest. Ich habe für dich geweint, trotz deiner zahllosen Versündigungen an mir. Ich sah deine Trauer und deinen Gram und wusste, dass ich dir nicht den Tod geben konnte, den du verdient hast. Noch nicht.«
    »Wie bitte?« Er schüttelte die Bilder entschlossen ab.
    »Ich erweise dir eine Gunst«, sagte Ulbecetonth. »Kehre auf deine Welt von erbärmlicher Erde und neidischem Himmel zurück. Vergiss alles über meine Kinder, ebenso wie wir
dich vergessen. Geh woandershin, klammere dich an Feuer und Stein und an die Körper, die dich glücklich machen. Such dir jemand anderen zum Töten. Deine Stimme wird trotzdem zufrieden sein.
    Mit den Langgesichtern und den Shen habe ich für meinen Geschmack bereits viel zu viele Feinde. Die grünen Heiden sind ein uralter Feind. Die Purpurnen dienen einem Feind, der noch älter ist. Ich habe weder das Verlangen noch den Wunsch, mich auch noch um eine missgeleitete Kreatur mit fehlgeleiteten Wünschen zu kümmern. Nimm mein Angebot an. Verlass diese Gewässer. Ich werde nicht versuchen, dich aufzuhalten. Ich werde niemals wieder deinen Namen aussprechen, falls ich das vermeiden kann. Und du musst niemals wieder die Qualen empfinden, die du heute Nacht gespürt hast. Alles, was du dafür tun musst, ist... zu verschwinden.«
    »Ich kann nicht weggehen«, flüsterte er und schüttelte den Kopf. »Es gibt noch so viel mehr, was ich erledigen muss. Die Fibel...«
    »Ist in Sicherheit, und ihr schreckliches Wissen ist außerhalb der Reichweite eines jeden, der es für üble Zwecke missbrauchen könnte.«
    »Sie befindet sich in deinen Händen? Das ist nicht richtig. Deine Abysmyths...«
    »Meine Kinder!« , fuhr sie ihn an, »sind ohne ihre Mutter. Sie sehnen sich nach einer Familie, nach meinem Einfluss. Sie versuchen, das Buch dafür zu benutzen, mich in ihre liebenden Arme zurückzuholen. Danach haben wir keine weitere Verwendung dafür, ebenso wenig wie für Blutvergießen. Lass uns in Frieden unter den Wellen leben. Vergiss uns.«
    »Alles, was du willst, ist... deine Familie?«
    »Was anderes will denn eine Mutter?«
    »Aber Miron hat gesagt...«
    »PRIESTER LÜGEN!«
    Der Ozean bebte, der Sand am Meeresboden schüttelte sich, und das Licht über ihm floh. Das Lied der Kreaturen
verstummte. Die Froschwesen um ihn herum verschwanden in den tiefen Schatten. Die Leichen fielen wie Bleigewichte herab, und das Holz bedeckte sie wie Sarkophage. Lenk spürte, wie sich der Atem in seiner Brust zusammenzog, wie unsichtbare Feuer seinen Körper versengten.
    »Priester schicken Kinder in den Tod, verurteilen sie zum Tod, thronen zu hoch, als dass die Asche der Verbrannten sie erreichen könnte, und tragen Kapuzen, um den Lärm der Schreie zu dämpfen.« Die Zähne bewegten sich, rieben sich aufeinander, stießen ein Brüllen hervor. »Priester haben mich betrogen. Sie haben dich verraten.«
    »Sie haben mich verraten? Wie? Ich verstehe nicht...«
    »NEIN.« Der Ozean um ihn herum kochte, und die behagliche Wärme verwandelte sich in eine grauenvolle Hitze. »Keine weiteren Erklärungen. Keine weiteren Antworten. Ganz gleich, wie sie mich nennen, ich bleibe doch eine Mutter. Mein Mitleid rettet dich, dieses Mal. Aber denk immer daran, du winziges kleines Ding: Das hier ist meine Welt. Du hast nur so lange einen Platz darin, wie ich es will.«
    Im selben Moment wurde ihm der Atem genommen. Seine Lungen schienen sich zusammenzupressen, und seine Kehle schnürte sich zu, als sie gegen das Wasser kämpfte, das in seinen Mund strömte. Er presste die Hände auf seinen Hals und rang verzweifelt nach Luft, die jedoch viel zu weit über ihm war.
    Die Zähne klafften auseinander und stießen ein langes, tiefes Dröhnen aus, einen Befehl in einer Sprache, die viel zu alt war, als dass die Ohren von Sterblichen sie hätten wahrnehmen können. Die Wasser gehorchten, stiegen auf und rissen Lenk mit zur Oberfläche. Er hielt den Atem an, so gut er konnte, während er zusah, wie die Zähne immer kleiner wurden, als er nach oben geschleudert wurde.
    Ihre Stimme jedoch wurde nur lauter.
    »Ein letzter Gefallen, Sterblicher. Folge dem Eis, um herauszufinden, wovor ich dich so dringlich habe beschützen wollen. Folge ihm.... Folge der Bösartigkeit in deinem Kopf

Weitere Kostenlose Bücher