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Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Titel: Die Tortenkönigin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Conrad
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das Kissen im Korbstuhl und trampelte testhalber darauf herum. Offensichtlich fand der Sessel Gnade, denn Schorsch drehte sich dreimal um sich selbst und rollte sich dann auf dem Kissen zusammen. Er schlief nicht, sondern beobachtete mich dabei, wie ich das Bettzeug vom Bett in die Truhe räumte und dann die Kissen darauf arrangierte (drei Versionen, bis ich zufrieden war) und die gestern gekauften Bettbezüge und Laken aus ihren Packungen holte, um sie zu waschen.
    Ich stopfte sie in die Waschmaschine und startete das Kurzwaschprogramm. Als ich ins Zimmer zurückkam, war Schorsch eingeschlafen und schnarchte leise. Ob ich Marie wecken würde, wenn ich eine Dusche nahm? Ich beschloss, dass ich Marie damit keinesfalls wecken würde, weil sie viel zu tief schlief, und tapste auf Zehenspitzen die Treppe hoch und ins Bad.
    Nach der Dusche fühlte ich mich frisch und voller Tatendrang. Ich befüllte und startete die Kaffeemaschine, bevor ich in mein Zimmer ging – mein Zimmer, das klang für mich zunehmend vertrauter – und das Radio anknipste. Es lief ein Song von den Beatles, und ich summte die Melodie mit, während ich Schubladen und Schranktüren öffnete, meine Kleidung zusammensuchte und mich anzog. Nicht besonders spektakulär, aber es erfüllte mich mit Freude.
    Ich holte mir eine Tasse Kaffee, ging hinaus auf meine kleine Terrasse und setzte mich auf die Bank. Die Tasse stellte ich neben mich.
    Hier fehlte ein Tisch, ganz klar.
    Und noch ein oder zwei Klappstühle.
    Und ein Sonnenschirm.
    Und ein Grill. Hatte Marie einen Grill?
    Ich genoss die Ruhe und die ersten Sonnenstrahlen. Die Luft war frisch und duftete süß, denn ich war von Blumen umgeben, die rund um die gepflasterte Fläche in einem schmalen Beet wuchsen. Mir gegenüber blühte violetter Flieder, davor dufteten Maiglöckchen und späte Tulpen mit Stiefmütterchen um die Wette. An einem Rankgitter, das die kleine Terrasse zur linken Seite begrenzte, kletterte ein Blauregen hoch, dessen Blütendolden sich in den nächsten Tagen öffnen würden.
    Ich befand mich mitten in einem Paradies, so idyllisch und friedlich, dass ich fast vergessen hätte, warum ich hier war – und dass ich eigentlich seit gestern eine verheiratete Frau hätte sein sollen. Ich wäre zu Helene Leblanc geworden, und dieser Name hätte schon bald in geschwungener Schrift auf den blitzblanken Schaufenstern meiner kleinen Patisserie in der Rue Chappe gestanden …
    Stattdessen war ich immer noch Helene Bernauer, unfreiwillig wieder Single, arbeitslos, auf der Flucht.
    Na, na, mal nicht ganz so dramatisch, Helene, mahnte meine innere Stimme, auf der Flucht?
    Ja, natürlich!
    Auf der Flucht vor den Erinnerungen, auf der Flucht vor den noch immer starken Gefühlen für Leon … Zeig mir einen einzigen Menschen auf der Welt, der das einfach ausknipsen kann – und wenn du hundertmal gerade erfahren hast, dass dein geliebter Partner ein fremdgehendes Arschloch ist!
    Das hohe Sirren, das seit ein paar Minuten aus dem Haus drang, brach ab. Die Maschine hatte zu Ende geschleudert, und meine Wäsche war fertig.
    Begleitet von Schorsch, holte ich alles aus der Waschmaschine und hängte es auf dem Wäscheplatz neben dem Haus auf. Die Bettbezüge würden herrlich frisch duften, wenn sie getrocknet waren.
    »So ein fleißiges Lieschen – hängt so früh schon Wäsche auf. Guten Morgen!« Marie – äußerst verschlafen aussehend – stand in der Tür zur Küche und blinzelte in die Sonne. »Dir auch einen guten Morgen«, sagte sie und bückte sich herunter zu Schorsch, der ihr miauend um die Beine strich. »Hast du ihm schon Futter gegeben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nee. Solange ich nicht weiß, wann er wie viel bekommt …?«
    »Stimmt«, erwiderte Marie und gähnte ausgiebig. »Der bringt es fertig und erschnorrt sich doppelte Rationen.«
     
    »Dein Zimmer ist echt schön geworden, du musst ja noch die halbe Nacht geackert haben«, sagte Marie, als wir beim Frühstück auf ihrer Terrasse saßen. »Was liegt heute an? Antrittsbesuch bei der lieben Familie?«
    Ich schauderte und verzog mein Gesicht. War eine Wolke vor die Sonne gezogen, oder verdunkelte sich gerade für mich alles beim Gedanken an meine Eltern und meine Schwester und ihren Mann und …?
    »Oha, da habe ich wohl jemandem die Laune verdorben.« Marie kicherte.
    »Du hast gut lachen«, maulte ich, »du kommst ja auch nicht gerade nach der größten Niederlage und Blamage deines Lebens zurück nach Hause gekrochen.«
    »Jetzt

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