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Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Titel: Die Tortenkönigin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Conrad
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hatte, und er versprach, bis dahin erste Entwürfe zu zeichnen.
    Als wir uns an seinem Auto verabschiedeten, hielt er meine Hand eine Spur zu lange fest, wie ich fand.
    »Helene … ich kann mein Glück nicht fassen, wirklich. Ich weiß, wie pompös sich das anhört, aber ich habe das Gefühl, dass Sie … dass wir …«
    »Gut zusammenarbeiten werden«, vervollständigte ich seinen Satz schnell, ehe die Situation seltsam werden konnte.
     
    Marie zappelte wie ein kleines Kind, als ich wieder auftauchte.
    »Und? Und? Was ist noch passiert?«, nuschelte sie atemlos, während sie an einer Lilie kaute und mich erwartungsvoll ansah.
    Ich ließ mich müde in den Strandkorb fallen und kraulte Schorsch, der darauf mit tiefem Schnurren reagierte. »Was meinst du?«
    »Was ich meine? Der Mann ist ein Sahneschnittchen – und chronisch unterzuckert, wenn du mich fragst.«
    Sie gackerte fröhlich über ihren – zugegebenermaßen – gelungenen Wortwitz und nahm sich ein Erdbeertörtchen. Ihr drittes allein von dieser Sorte, wenn ich richtig gezählt hatte.
    Überhaupt hatten Patrick und Marie die Kuchenschlacht praktisch unter sich ausgemacht, da ich viel zu aufgeregt gewesen war, um die süßen Köstlichkeiten zu genießen. Auch vorher hatte ich mehr aus Höflichkeit mitgegessen.
    Ich sah Marie streng an und sagte: »Der Mann interessiert mich privat überhaupt nicht, hörst du? Und außerdem wissen wir ja, dass er eine Freundin hat.«
    »Dieses gelangweilte Skelett? Diese Heuschrecke, die ihm jeden Bissen neidet, weil sie ihn sich selbst nicht erlauben kann?«
    »Das geht uns nichts an.«
    »Mir wurscht«, verkündete Marie, »das kann doch kein Mann auf Dauer aushalten! Eine Frau, die ständig Diät hält, das muss doch der Horror sein! Aber die essen ja wenigstens noch ein bisschen was, auch wenn sie jede Nudel und jede Scheibe Käse wiegen. Dreißig Gramm hiervon, zwölf Gramm davon … brrr. Das ist schon schlimm genug. Aber diese Chantal sieht aus, als würde sie nur noch von in Saft getränkten Wattebäuschen leben.«
    Als sie meinen ungläubigen Blick auffing, schob sie hinterher: »Habe ich mal gehört, dass Models das machen. Models und Magersüchtige. Wattebausch in Orangensaft. Füllt den Magen und enthält Vitamine, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Ist ja gruselig.«
    »Patrick macht mir jedenfalls nicht den Eindruck, als würde er sich in unserer Gegenwart nicht wohl fühlen«, ritt Marie weiter auf dem Thema herum, »er scheint es zu genießen, dass er sich mal wieder richtig satt essen kann, der arme Junge. Glaub mir, Helene: Noch eine Woche, und der will hier nie wieder weg.«
    »Blödsinn. Ich glaube nicht, dass er Hunger leiden muss.«
    »Na ja, Hunger leiden vielleicht nicht gerade. Apropos: Welches der Törtchen möchtest du, Erdbeere oder weiße Mousse?«
    Auf der Platte waren nur noch diese beiden Küchlein übrig.
    »Erdbeere.«
    »Gut.« Sie griff nach dem anderen. »Aber guck dich doch mal um in der Modebranche, wie die alle aussehen. Und nicht nur die Models. Karl Lagerfeld, zum Beispiel, der war mal richtig moppelig, und mittlerweile sieht er aus, als würde er seinen Konfirmationsanzug auftragen. Fotografen, Designer, Models, alle klapperdürr. Ätzend. Und mittendrin unser Patrick, der so gern schlemmt. Und das immer heimlich macht, wenn seine Chantal nicht da ist oder so. Dann flippt er bestimmt total aus und stopft sich alles rein, was er kriegen kann: Hamburger, Pommes, fettige Pizza, Mayonnaise … und gnade ihm Gott, wenn die Stabheuschrecke einen Pizzakarton oder ein Hamburgerpapier entdeckt. Dann bestraft sie ihn mit Sexentzug, jede Wette. Und setzt den zweiten Gesichtsausdruck auf, den sie kann: eisige Verachtung.«
    »Marie!« Wider Willen musste ich lachen.
    »Wenn die beiden überhaupt Sex haben«, plapperte sie weiter, »ich hätte an seiner Stelle ja Angst, dass die Dame unter mir zerbröselt wie Reisig!«
    Wir lachten, bis uns buchstäblich die Tränen kamen.
    »Sie hat vielleicht andere Vorzüge«, sagte ich, als wir uns wieder beruhigt hatten.
    »Ach ja, und welche? Dass man ihr kein Glöckchen umhängen muss, weil man ihre Knochen schon von weitem klappern hört, wenn sie sich nähert? Oder dass sie zu dürr ist, um einen Schatten zu werfen, und sie deshalb ruhig zwischen dir und der Sonne stehen kann? Oder dass man die Zeitung durch sie hindurch lesen kann?«
    »Vielleicht ist sie besonders nett«, versuchte ich einen Einwand.
    »Sicher«, höhnte Marie, »so nett, wie

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