Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
Vom Netzwerk:
Schwester in Down Under, ein anderer schrieb: »Du konntest sie nicht retten, dafür genug andere.«
    Eine Frage aber blieb. »Jetzt kennen wir Vincent Klees Vergangenheit, zumindest einen kleinen Teil davon. Und was machen wir damit?«
    »Ich fürchte, sie ist uns nicht sonderlich nützlich«, meinte sie schulterzuckend. Nur um gleich darauf zu bemerken: »Ich hab’s gesehen. Die Frau, der Verlust und dass er sich die Schuld gibt. Aber weiterhelfen wird uns das nicht grade.«
    Was hatte sie erwartet?, fragte ich mich. »Du hättest in Betracht gezogen, ihn zu erpressen, falls ich an diesem Atemschlauch hantiert haben sollte.«
    »Wo ist dieser Spiegel?«, wollte sie wissen. Ich hätte gewettet, dass ihr mein Einwurf entgangen war.
    »Auf einem der Fotos – glaube ich.«
    »Ich müsste eigentlich etwas eingesteckt haben, womit wir etwas sehen können.« Luise nahm sich nicht die Zeit, in ihrer Tasche zu suchen, sie leerte den Inhalt einfach auf die Couch. Das Beobachterglas kam zusammen mit einer Puderdose, einem Make-up-Fläschchen und einem Lippenstift zum Vorschein. Da lag außerdem eine Klapplupe, was mich mit offenem Mund staunen ließ.
    Wir schauten uns das Foto im Album an, und ich holte dazu das vergoldete Stück des Rahmens, das ich aus Vincent Klees Beutel genommen hatte.
    »Könnte das der gleiche Rahmen sein?«
    »Derselbe Rahmen, wenn es dieser Rahmen ist«, berichtigte mich Luise. »Die alten Dinger sehen doch alle ähnlich aus.« Sie verzog enttäuscht das Gesicht, was eigentlich meine Reaktion hätte sein sollen. Es stimmte.
    »Schöne Ermittlerinnen sind wir«, meinte Luise und klopfte mir auf die Hand, die ich auf meinem Oberschenkel abgelegt hatte, wahrscheinlich wollte sie mich aufmuntern. Ich gab ein Stöhnen von mir. Dann färbte sich der Verband rot.
    Keine Möglichkeit, das Blut ungesehen zu machen, Luise erschrak.
    Ich holte tief Luft. »Wir haben Vollmond, da bluten Wunden stärker«, versuchte ich zu erklären. Das hatte ich einmal gelesen und fand, es passte gerade, aber in Wahrheit ängstigten mich die Situation und das Blut doch ein wenig. War das normal, trotz Vollmond? Morgen würde ich gleich als Erstes Dr.   Wagner aufsuchen.
    Jetzt musste ich den Verband wechseln, aber Luise kam mir natürlich nach ins Bad.
    »Das ist feuerrot«, sagte sie, als ich den Verband abgenommen und das Blut abgewaschen hatte. »Entzündet. War es das wert? Für ein Stück Rahmen?« Sie schüttelte den Kopf.
    Ich fand schon, dass es das wert war.
    Luise strich fürsorglich eine entzündungshemmende Salbe auf den Schnitt, klopfte sie richtiggehend ein. Ich war kurz davor, an die Decke zu gehen. »Ist gut, ist gut. Danke.«
    Wir hatten vor, mit der Suchaktion im Institut zu warten, bis meine Mitarbeiter fort waren und die Uhr mir sagte, nun würden auch keine Klienten mehr anklopfen. Notfälle ausgenommen.
    Bis dahin stöberten wir noch etwas in den alten Fotos. Der Spiegel tauchte nirgendwo auf.
    »Es klopft«, machte Luise mich auf ein Pochen an der Vordertür aufmerksam.
    Der Imbiss war vorbei, fiel mir ein, und ich hoffte, es wäre nicht ausgerechnet Vincent Klee. Mir war es so vorgekommen, als gäbe es noch etwas zu sagen. Vielleicht gab es aber auch wieder etwas zu sagen. Er war Ermittler, also war davon auszugehen, dass er genau das tat.
    Ich bedeutete Luise, sie solle ihre Nachforschungen schnell außer Sicht bringen, auch das Teil des Rahmens, das auf dem Tisch lag.
    Aber es war Galen. »Dachte ich’s mir doch … und darum hab ich auch genug für alle besorgt«, erklärte er und hielt eine große Tüte in die Höhe. »Kalter Braten, verschiedene Käsesorten, etwas Obst. Sicher hat hier niemand etwas gegessen. Was habt ihr stattdessen gemacht?« Er beäugte die aufgeschlagenen Fotoalben. Kurz zuckte ein Muskel in seinem Gesicht. Es sah aus, als wollte er etwas sagen.
    Ich wartete sein Zögern ab, doch dann schien er es sich anders zu überlegen. Er hatte mir eine Frage gestellt, also müsste ich sie beantworten. »Mir ging Rufus nicht aus dem Sinn. Ich wollte mich an bessere Zeiten erinnern und habe allerhand entdeckt.« Allerhand traf es nicht unbedingt, aber das Stück eines Spiegels und keine sonderliche Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter. »Katharina sah nie wie Carolin aus.«
    Luise sah mich an. Vielleicht wusste ich, was sie dachte, und ich wusste auch, dass ich für mich gedacht hatte, ich würde Galen mein Leben anvertrauen. Wenn er jetzt etwas erwidern würde in der Art, seine

Weitere Kostenlose Bücher