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Die tote Schwester - Kriminalroman

Die tote Schwester - Kriminalroman

Titel: Die tote Schwester - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Brueggenthies
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konnten von den Betroffenen verklagt werden.
    Zbigniew wandte sich an den Überwachungsbeamten.
    »Kriegen wir die weiteren Kamerabilder von der Ausfahrtsstraße aus dem Flughafen, um sicherzugehen, dass der Wagen das Gelände verlassen hat?«
    »Ich werde mich darum kümmern«, versprach der Beamte.
    Der Polizist wandte sich nun wieder zu ihnen.
    »Fahndung läuft, alle Kanäle werden aufgeschaltet«, sagte er zu Zbigniew.
    Die Einsatzleitstelle fackelte nicht lange. Das war gut.
    »Und der Fahrzeughalter?«
    »Haben die in der ELS t bestimmt schon.«
    Zbigniew nickte. Da nun der Dienststellenleiter der ELS t bis auf Weiteres alle Entscheidungen traf, liefen dort auch die Informationen zusammen.
    Und nicht auf dem Flughafen.
    »Wir müssen diesen Gepäckwagen sofort sicherstellen, vielleicht sind Fingerabdrücke von der Frau dran. Notfalls alle, die da stehen oder standen. Kann man das rauskriegen, welcher es war?«
    »Die haben unterschiedliche Werbeschilder«, sagte der Überwachungsbeamte. »Der da hat – Burger King. Mal schauen, vielleicht kriegen wir den noch, bevor ihn jemand anders anfasst.«
    Der Polizist nickte, gab über Funk mehrere Weisungen durch.
    »Kriegen wir Fotos von der Frau, am besten ein paar Ausdrucke aus verschiedenen Perspektiven?«, fragte Zbigniew den Überwachungsbeamten.
    »Mach ich sofort. Ich überspiele gerade die Videoaufzeichnungen ins Präsidium.«
    »Das geht?«
    »Klar, die haben die gleich vorliegen und können sie dann mit ihren Fachleuten auswerten. Ich schätz’ mal, die schicken direkt ’ne Kopie ans LKA . – Sehen Sie, sind schon vollständig übermittelt.«
    Zbigniew war erstaunt; die Technik schritt doch immer weiter voran.
    Der Polizist war noch mit seinem Funkgerät beschäftigt.
    Zbigniew zückte sein Mobiltelefon, wählte die Nummer der Einsatzzentrale bei der Kölner City-Polizei in der Innenstadt, wo sich auch seine eigene Dienststelle befand.
    »Polizei Köln.«
    Zbigniew kannte die kräftige Stimme des Beamten, wusste aber keinen dazugehörigen Namen. Er sprach hastig.
    »Ja, hier ist KHK Zbigniew Meier vom KK 51. Es hat soeben einen Entführungsfall am Kölner Flughafen gegeben. Können Sie mir die Beamten Dieter Weber und Edwin Hübers zum Flughafen schicken?«
    Man hörte ein Rascheln.
    »Ich schau … «
    Dieter Weber und Edwin Hübers waren Zbigniews engste Verbündete im KK 51, der Kriminalpolizei der Innenstadt. Während Weber ein alter Hase war, oftmals Ruhepol in der Brandung, hatte der junge Edwin durch seine nassforschen und hartnäckigen Ermittlungsmethoden Zbigniews Hochachtung gewonnen.
    »Die beiden Kollegen sind zurzeit nicht im Dienst.«
    »Bitte rufen Sie sie privat an. Ich brauche sie dringend am Flughafen. Bei der Entführten handelt es sich um meine Freundin.«
    Zbigniew konnte förmlich das Zusammenzucken des Kollegen in der Leitung spüren.
    »Ich kümmere mich sofort darum, Herr Meier«, hörte er.
    Sie legten auf.
    Aus dem Drucker des Überwachungsraums ratterten inzwischen verschiedene verschwommene Bilder der dunkelhaarigen Frau; der Überwachungsbeamte gab sie Zbigniew. Auch der Polizist war inzwischen fertig mit seinen Funkgesprächen.
    Zbigniew sprach ihn an.
    »Wir müssen auch die Fluggäste befragen, die in der Nähe standen. Und die Taxifahrer draußen.«
    Der Polizist nickte.
    »Hab ich alles schon eingeleitet.«
    »Sehr gut.«
    »Und wir haben auch den Fahrzeughalter. Beziehungsweise die Fahrzeughalterin. Eine Alaia Sarwari, wenn ich das richtig verstanden habe, die offenbar hier am Flughafen als Reinigungskraft arbeitet. Wohnhaft in Bonn.«
    Alaia Sarwari. Eine Reinigungskraft.
    War die Frau auf dem Überwachungsvideo eine Reinigungskraft?
    Führte Alaia Sarwari eine Deckexistenz?
    Es war unwahrscheinlich, dass die Täter etwas mit der Person zu tun hatten, auf die der Wagen zugelassen war. Zumal sie das Nummernschild nicht unkenntlich gemacht hatten. Sie mussten sich ja darüber klar sein, dass es am Flughafen Videoüberwachung an allen Ecken und Enden gab.
    Es sei denn, all dies war den Tätern egal. Es gab Tätergruppen, bei denen das so war.
    Terroristen.
    Menschen wie der Mann in der Kufiya.
    Nein.
    Vermutlich war es ihnen bloß zu auffällig, das Nummernschild zu verdecken. Die Polizei, die am Flughafen omnipräsent war, hätte den Wagen sofort festgehalten.
    Er musste sich zusammennehmen.
    Am besten nicht zu viel denken.
    Wenige Minuten später saß Zbigniew im Mannschaftsraum, der wie die anderen Räumlichkeiten der

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