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Die tote Schwester - Kriminalroman

Die tote Schwester - Kriminalroman

Titel: Die tote Schwester - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Brueggenthies
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Menge Zeit sparen.«
    Hoffentlich fragte der SEK -Leiter nicht nach, was das für Informationen sein könnten. Auch Zbigniew hatte keine Ahnung.
    »Da oben?«, fragte er stattdessen.
    »In der Wohnung der Frau.«
    »Die liegt im Erdgeschoss. – Also gut, ich habe keine Zeit für lange Diskussionen. Wir werden kein Auge auf Sie haben können. Sie gehen hinter KHK Göllmann. Wenn Sie mit den Wimpern zucken, bevor wir die Wohnung vollständig gesichert haben, sind Sie raus, ja?«
    »Sie werden mich nicht bemerken.«
    Der SEK -Leiter wandte sich wieder den anderen Beamten zu.
    Ein paar Minuten lang verteilten sich die Polizisten. Zbigniew bekam eine ballistische Schutzweste, Arm- und Beinprotektoren sowie einen Schutzhelm.
    Göllmann besprach sich mit dem SEK -Leiter und einem Mann, von dem Zbigniew vermutete, dass es Merschmann war. Alle warteten auf eine Rückmeldung durch die Einsatzleitstelle, dann gab jemand per Funk ein vereinbartes Zeichen an alle.
    Es ging los.
    Zbigniew folgte dem Stoßtrupp in Richtung Gebäude. Ein Beamter öffnete die Haustür, es war eine Sache von Sekunden.
    Durch den engen Flur, in den vorn ein wenig Tageslicht einfiel. Je weiter sie nach hinten pirschten, desto dunkler wurde es. Einige Beamte des SEK schalteten ihre Taschenlampen ein.
    Der Leiter blieb stehen, deutete auf eine Tür.
    Klopfte.
    Ein Moment der absoluten Stille. Keiner bewegte sich einen Millimeter, alle verharrten ruhig in ihrer Position.
    Nichts passierte.
    Der Leiter des SEK nickte zwei Beamten neben ihm zu.
    Einer der beiden hockte sich an die Tür, um mit einem Ziehfix das Schloss zu bearbeiten. Ein zweiter Beamter legte ein kleines Gerät an die Tür. Zbigniew begriff zunächst nicht, was geschah. Dann wurde es ihm klar.
    Sie bohrten lautlos ein Loch in die Tür, durch das eine Glasfaseroptik geschoben wurde. Der gläserne Schlauch führte zu einer Kamera, die direkt mit einem portablen Monitor verbunden war.
    So konnte man sehen, ob jemand hinter der Tür stand.
    Der Beamte war fertig mit dem Loch, er hatte den Monitor eingeschaltet. Es hatte keine zehn Sekunden gedauert. Alle sahen ihn an, er schüttelte in einer großen, langsamen Bewegung den Kopf.
    Dies war zugleich der Moment, in dem das Schloss aus der Tür herausgezogen wurde. Einige Blicke gingen zwischen den Beamten hin und her, dann wurde die Tür erstaunlich sanft und leise geöffnet.
    Die Beamten des SEK verschwanden vollständig in der Wohnung. Göllmann ging als Letzter.
    Zbigniew hörte, wie sich die Beamten gegenseitig »sauber« aus den verschiedenen Räumen zuriefen. Er stand noch eine Sekunde lang zögernd im Flur, dann wagte er sich vor die Tür der Wohnung, um hineinzusehen.
    SEK -Beamte huschten hin und her, dann schrie jemand »Verstärkung ins Wohnzimmer.«
    Zbigniew begriff, dass sich etwas ereignet hatte.
    Er stürmte durch den Wohnungsflur nach vorn. Um eine Ecke, dann sah er die Kollegen.
    Eine etwa 40-jährige, korpulente Frau saß gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl in der Mitte des Zimmers. Die Beamten hatten sich im Zimmer verteilt, suchten nach eventuell versteckten weiteren Personen.
    »Das Wohnzimmer ist sauber«, rief schließlich jemand.
    »Gut, dann alle raus hier bis auf Nils und Tom«, sagte der SEK -Leiter, »und schickt Notarzt, Sanis und ED rein.«
    Der Notarzt und die Sanitäter, sie waren in einer solchen Situation am wichtigsten, danach der Erkennungsdienst.
    Die Beamten zogen sich zurück. Zbigniew sah zu Göllmann, der darauf wartete, dass der SEK -Leiter ihm ein Zeichen gab. Dieser jedoch tastete zunächst die immer noch gefesselte Frau von unten bis oben ab, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen am Körper trug. Schließlich nickte er Göllmann zu.
    Dieser ging nach vorn, band das Tuch um den Hals der Frau los, nahm den Knebel aus ihrem Mund. Dann durchschnitt er ihre Fesseln.
    Die Frau weinte, stöhnte, fiel ihm fast um den Hals, als er sie befreite. Sie wollte aufstehen, doch ihre Beine versagten.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte Göllmann.
    »Nein.«
    »Haben Sie Schmerzen? Brauchen Sie ärztliche Versorgung?«
    »Nein, nein … Ich … «
    Die Frau trat ein paarmal im Sitzen von einem Fuß auf den anderen, so, als ob ihr die Beine eingeschlafen waren.
    Der Notarzt kam mit zwei Sanitätern herein. Der SEK -Leiter nickte ihnen zu, dann verließ er das Wohnzimmer. Seine Arbeit war getan.
    Göllmann blickte Zbigniew an.
    »Und, kennen Sie die Frau?«
    Zbigniew schüttelte den Kopf. Er hatte diese Frau noch nie

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