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Die Tote

Die Tote

Titel: Die Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion
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Moment wohnt mein Sohn bei mir. Er ist arbeitslos, und …«
    »Können wir bitte mit ihm sprechen? Ist er da?«, hustete Charlotte.
    »Natürlich, aber er schläft noch. Was wollen Sie denn von ihm?«
    »Würden Sie ihn bitte wecken?«
    Frau Schmattke zündete sich eine neue Zigarette an und schrie dann ohne Vorwarnung über ihre linke Schulter. »Wooolfgang! Aufstehen! Hier sind Leute, die wollen dich was fraaagen!«
    Charlotte erstarrte, während Frau Schmattke sie neugierig musterte.
    Jenseits des kleinen Flurs, hinter einer der beiden Türen, die dem Wohnzimmer gegenüberlagen, rumpelte etwas. Dann drang ein schwaches »Was’n los?« zu ihnen herüber.
    »Jetzt steh endlich auf!«, schrie Frau Schmattke, die sich mittlerweile zu der einen der beiden Türen begeben hatte und diese ohne anzuklopfen aufriss.
    Charlotte warf Hohstedt einen Blick zu. Der hatte die Wohnungstür geöffnet, was aber die Luftqualität auch nicht signifikant verbesserte.
    Immerhin kam Frau Schmattke jetzt mit einem glatzköpfigen Mittdreißiger im Schlepptau ins Wohnzimmer. Der korpulente Mann schien in seiner Straßenkleidung geschlafen zu haben. Er trug verwaschene Jeans und ein fleckiges dunkelblaues T-Shirt.
    Er warf Charlotte aus kleinen, hellen Augen einen verschlagenen Blick zu. Charlotte hatte nicht den Eindruck, dass er gerade erst aufgewacht war.
    »Was wollen Sie?«, knurrte er und ließ sich auf das Sofa fallen.
    Charlotte hatte keine Lust, sich vorzustellen. Sie wollte so schnell wie möglich raus aus diesem Räucherschrank und hielt ihm das Foto hin.
    »Haben Sie diese Frau schon mal gesehen?«
    Der Mann warf einen kurzen Blick auf das Bild.
    »Nee«, sagte er dann, »sollte ich?«
    Charlotte steckte das Foto ein und legte ihre Karte auf den Tisch. »Falls Ihnen noch was einfällt …«, sagte sie. Dann machte sie, dass sie wegkam.
    Im Haus der Schmattkes war wohl sonst niemand daheim. Jedenfalls machte keine Menschenseele die Tür auf, was Charlotte im Moment als Geschenk betrachtete. Denn das ganze Treppenhaus roch wie noch nie gelüftet, und sie hatte nicht den Ehrgeiz, die Aromen der verschiedenen Wohnungen zu erkunden.
    »Puh«, stöhnte sie, als sie wieder an der frischen Luft standen. »Was muss diese Frau für eine Lunge haben!«
    Hohstedt schnupperte an seinem T-Shirt und verzog das Gesicht.
    »Wie soll ich denn den Gestank aus den Klamotten kriegen?«, meckerte er und zupfte an seinem T-Shirt herum, als könne er damit den Rauchgeruch entfernen.
    »Bisschen frische Luft«, sagte Charlotte und marschierte weiter zum nächsten Hauseingang.
    »Findest du nicht auch, dass der Typ seine Antwort ziemlich schnell parat hatte?«, überlegte sie laut.
    »Wieso schnell?«
    »Na, er hat sich das Bild doch kaum angesehen.«
    »Finde ich nicht.« Hohstedt gähnte.
    »Natürlich nicht«, murmelte Charlotte und drückte auf die unterste Klingel.
    An der Wohnungstür im Erdgeschoss erwartete sie ein gut aussehender junger Mann, Charlotte schätzte ihn auf Anfang dreißig. Nein, korrigierte sie sich, er war nicht nur gut aussehend, er war schön. Schwarzes volles Haar umrahmte ein schmales braun gebranntes Gesicht. Er war ein wenig größer als Hohstedt und lächelte ihn an. Der guckte scheel zurück.
    »Ja?«, fragte der Schönling. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Wiegand mein Name, Kripo Hannover, das ist mein Kollege Hohstedt.«
    »Kripo, du lieber Gott«, sagte der Mann, »hab ich was verbrochen?«
    »Herr Lauenheim, nehme ich an.« Charlotte warf einen Blick auf die Klingel.
    »Kiesler, Thomas Lauenheim ist mein Freund. Ich wohne hier zur Untermiete.«
    »Kennen Sie diese Frau, oder haben Sie sie schon mal gesehen?«, wollte Charlotte wissen.
    Er nahm das Bild in beide Hände und musterte es genau. »Ist sie tot?«, fragte er, ohne den Blick von dem Foto zu nehmen.
    »Ja«, antwortete Charlotte.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, sie ist uns mal begegnet …« Er wandte sich um. »Thomas!«, rief er in die Wohnung. »Kommst du mal!«
    Sie hörten Wasser rauschen, dann öffnete sich eine Tür, und ein breitschultriger, ebenfalls recht ansehnlicher Mann mit blondem Bürstenhaarschnitt trat hinter den Schönling.
    »Was gibt’s?«, fragte er und legte Kiesler die Hand auf die Schulter.
    »Erinnerst du dich an dieses Mädchen?«
    Lauenheim betrachtete das Foto und runzelte die Stirn. »War das nicht die, die neulich mit dem Badetuch hier rumgelaufen ist? Wir haben uns noch gewundert.«
    »Wissen Sie, woher sie

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