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Die Tote

Die Tote

Titel: Die Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion
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sind immer noch unklar. Wir warten auf das Ergebnis der Obduktion des Kindes. Wir haben aber zwei Zeugen, die in den letzten Tagen an der Ihme Leute mit Sporttaschen rumlaufen gesehen haben … Stefan und Martin, das macht ihr als Erstes, und dann könntet ihr euch mal um diese Tasche kümmern, in der das Kind lag. Irgendwo muss sie ja herkommen …«
    »Wie stellst du dir das denn vor?«, unterbrach ihn Schliemann. »Soll ich gucken, aus welcher Mülltonne die gekommen ist?«
    »N…nein«, erwiderte Bremer, der etwas aus dem Konzept geraten war, »aber vielleicht findest du ja raus, wer solche Taschen verkauft.«
    »Und dann? Soll ich in sämtlichen Kaufhäusern nachhaken, an wen die solche Taschen verkauft haben? Das bringt doch nichts. Außerdem sah das Ding dermaßen vermüllt aus. Das war bestimmt keine Neuanschaffung.«
    Bremer starrte Schliemann mit offenem Mund an. »Trotzdem«, sagte er dann störrisch, »irgendwo müssen wir ja anfangen. Und du, Martin, besprichst dich mit Kramer, der untersucht die Steine, mit denen die Tasche beschwert war. Vielleicht findet ihr ja raus, wo die herkommen.«
    »Wenn du meinst«, murmelte Hohstedt mit geschlossenen Augen.
    »Und Maren«, fuhr Bremer fort, »du fragst weiter in den Krankenhäusern nach, ob da irgendwas vorliegt über eine junge Frau mit so einer Narbe. Wenn nicht in Hannover, dann vielleicht in der Region, in Hildesheim oder Braunschweig. Und ruf bei den Standesämtern an, welche Geburten da in den letzten vier Wochen gemeldet wurden. Vielleicht haben wir ja Glück und finden da was.«
    Maren fuhr sich durch die kurzen Haare und nickte.
    »Norbert, du kontrollierst weiter die Kameraaufzeichnungen von der S-Bahn. Und … äh«, Bremer wand sich, »Charlotte …«
    Charlotte ließ ihn nicht ausreden, sie hatte sowieso das Gefühl, dass er keine Ahnung hatte, welche Aufgabe er ihr zuteilen sollte.
    »Vielleicht sollte man sich noch mal am Friedrich-Ebert-Platz und in der Umgebung umhören. Was meinst du? Immerhin ist sie ja da rumgelaufen, im Nachthemd.«
    »Ja … ja, das … wollte ich gerade vorschlagen«, seufzte Bremer.
    »Hast du was dagegen, wenn Martin mitkommt?«, fragte Charlotte. »Oder willst du lieber selber …?«
    Bremer schüttelte sofort heftig den Kopf. »Nein, nein, nimm Martin mit, ich kümmere mich mit Leo um die Steine.«
    »Dachte ich mir«, murmelte Charlotte, während Hohstedt missvergnügt schnaubte.
    Er hatte sich auf einen geruhsamen Plausch mit seinem Kollegen Kramer gefreut. Vielleicht hätte er noch ein paar Telefonate erledigt, aber jetzt hatte er seine anstrengende Exvorgesetzte am Hals, die über kurz oder lang – da gab es keinen Zweifel – die Teamleitung wieder übernehmen würde. Er konnte sich nicht rausreden und folgte Charlotte mit hängendem Kopf zu ihrem Wagen.
    Wenig später standen Charlotte und Hohstedt hüstelnd im verqualmten Wohnzimmer von Frau Schmattke, einer spindeldürren Frau in den Sechzigern mit roten Löckchen, die sie misstrauisch beäugte.
    »Hab noch nie die Polizei im Haus gehabt«, schnarrte sie.
    Der Besuch der Staatsdiener schien ihr aber nicht unangenehm zu sein. Sie bot ihnen großzügig an, Platz zu nehmen, und wies auf das Polstersofa, das zumindest glaubte Charlotte in dem dunklen Möbelstück zu erkennen. Ganz sicher war sie nicht, denn die Rauchschwaden nahmen einem nicht nur den Atem, sondern auch die Sicht. Charlotte kniff die Augen zusammen und zog es vor, stehen zu bleiben.
    »Es wird nicht lange dauern, Frau Schmattke«, sie hielt ihr das Foto des Mädchens hin, »wir möchten nur wissen, ob Sie diese junge Frau kennen oder sie hier in der Gegend schon mal gesehen haben.«
    Frau Schmattke riss Charlotte das Foto aus der Hand und betrachtete es zwei tiefe Zigarettenzüge lang eingehend. Dann gab sie es kopfschüttelnd zurück.
    »Nee, tut mir leid, die kenn ich nicht.« Sie nahm einen neuen Zug und ließ die Asche auf den Parkettboden fallen, den zahlreiche Brandlöcher zierten. »Ist das die, die sie am Kröpcke gefunden haben?«
    Charlotte nickte. »Wohnen Sie allein hier?«
    Frau Schmattke nahm einen übervollen Aschenbecher vom Sofatisch und drückte ihre Zigarette aus.
    »Meistens ja«, antwortete sie.
    Charlotte wartete, während Hohstedt sich schon auf dem Weg zur Wohnungstür befand. Aber die Dame wollte offensichtlich keine weitere Erklärung abgeben.
    »Was meinen Sie mit meistens?«, hakte Charlotte nach und wedelte die Rauchwolke vor ihrem Gesicht zur Seite.
    »Im

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