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Die Tote

Die Tote

Titel: Die Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion
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gekommen war?«, fragte Charlotte gespannt.
    Die beiden Männer blickten sich an. »Also, das weiß ich wirklich nicht mehr. Aber sie ist hinter einem Typen hergelaufen, daran kann ich mich erinnern«, meinte Lauenheim.
    »Stimmt«, fügte Kiesler hinzu, »den hab ich auch gesehen.«
    »Was war das für ein Typ? Können Sie ihn beschreiben?«
    »Nein«, sagte Kiesler und betrachtete das Foto. »Da kann ich Ihnen nicht helfen. Irgendein Typ halt, ganz normal, jedenfalls von hinten. Waren beide Richtung Ricklinger Stadtweg unterwegs. Wir waren auch nicht mehr ganz nüchtern.«
    »Ich hatte nämlich Geburtstag«, erklärte Lauenheim und tätschelte die Schulter seines Freundes.
    »Können Sie sich an die Kleidung erinnern, hatte er einen auffälligen Gang?«, fragte Charlotte.
    Lauenheim fuhr sich mit einer eleganten Bewegung durch die Haare. »Nein, wirklich nicht. War eben ganz normal angezogen. Ich hab auch nicht so drauf geachtet, bloß eben auf die Frau. Hab nur gesehen, wie sie hinter dem Kerl her in Richtung Bahnstation gelaufen ist.«
    »War sonst noch jemand draußen, der was gesehen haben könnte?«
    »Also … ich weiß das nicht mehr so genau … aber Moment, der Greis von gegenüber hat, glaub ich, auch kurz vor der Tür gestanden. Vielleicht hat der sie auch gesehen«, überlegte Kiesler. »Ist ein ziemlicher Spießer, aber wenn man so alt ist …« Er zuckte mit den Schultern, und die beiden grinsten sich an.
    »Danke«, sagte Charlotte enttäuscht, »falls Ihnen noch was einfällt, melden Sie sich doch bitte.« Sie drückte Lauenheim ihre Karte in die Hand.
    »Natürlich«, antwortete der und fixierte Hohstedt mit glänzenden Augen. »Und wenn Sie gern Sushi essen, können Sie doch mal zu uns in die Bar kommen, nach Linden. Wir machen auch Catering.«
    »Gern«, sagte Charlotte, die sich fragte, warum männliche Polizisten – sie mussten nicht mal schön sein – so anziehend wirkten. Auf beide Geschlechter.
    Hohstedt brummte irgendwas von »Esse keinen rohen Fisch«, und die beiden verabschiedeten sich.
    Sie versuchten es auch in den oberen Stockwerken. Im ersten und zweiten war niemand zu Hause, und auf dem Weg zum Dachgeschoss kam ihnen ein junger Mann eilig entgegen. Er sah die beiden einen Moment lang verdutzt an.
    »Wollen Sie zu mir? Ich hab’s total eilig. Schreib gleich ’ne Klausur und hab verschlafen.«
    Er wollte schon an den beiden vorbeistürmen, als Charlotte ihn am Ärmel festhielt. »Nur eine kurze Frage. Kennen Sie dieses Mädchen?«
    Der Junge warf einen schnellen Blick auf das Foto. »Nein, tut mir leid, nie gesehen. Ich muss echt los.« Dann ließ er die beiden stehen und sprang mit Riesenschritten die Treppe hinunter.
    »Siehst du«, schmunzelte Hohstedt, »der war auch ziemlich schnell.«
    »Allerdings«, brummte Charlotte.
    Sie befragten noch über eine Stunde die Bewohner der Nachbarhäuser, aber keiner wollte die Tote vom Kröpcke kennen oder gesehen haben.
    »So ein Jammer«, sagte Charlotte auf dem Weg zum Auto. »Wenn wir bloß eine bessere Beschreibung von dem Mann hätten, den die beiden gesehen haben.«
    »Ist doch gar nicht gesagt, dass der nun wirklich was mit unserer Toten zu tun hatte«, gab Hohstedt zu bedenken. »Vielleicht war der auch nur zufällig unterwegs.«
    »Und warum meldet er sich dann nicht?«
    »Ja, warum wohl nicht?« Manchmal redete Hohstedt wie ein Lehrer.
    Charlotte schnallte sich an. »Vielleicht war dieser Mann der Vater ihres Kindes, und sie ist deshalb hinter ihm hergelaufen. Vielleicht hat sie ihn nicht in Ruhe gelassen, und er ist ausgerastet und hat sie geschlagen. Immerhin hatte sie sich nicht mal die Zeit genommen, sich anzuziehen. Das wäre doch einleuchtend.«
    »Kann ja alles sein«, gab Hohstedt zu, »aber wenn wir keinen weiteren Zeugen finden und keine Beschreibung von dem Kerl haben, nützt uns das gar nichts.«
    Frustriert machten sich die beiden wieder auf den Weg zurück zur   KFI . Hohstedt ging sofort in die Kantine, während Charlotte sich an dem neuen Kaffeeautomaten zu schaffen machte. Der servierte einem zwar alle möglichen Kaffeevariationen, vom Espresso bis zum Latte Macchiato mit Zimt, aber Charlotte favorisierte immer noch den guten alten Filterkaffee, auch wenn sich seit der Anschaffung des Automaten keiner mehr bemüßigt fühlte, Kaffee nach guter alter Tradition zu kochen. Meistens übernahm Charlotte das selbst.
    Jetzt wählte sie Cappuccino und machte sich auf den Weg in ihr Büro. Als sie an Ostermanns Tür

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