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Die Totgesagten

Titel: Die Totgesagten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Allerdings hatte er auch nur einen Blick auf sie geworfen und sich schnell wieder abgewendet.
    »Was kannst du über die Schnittwunden sagen?«
    »Nicht viel.« Pedersen zerzauste seine Haare noch mehr. Patrik fühlte sich an sein eigenes Spiegelbild erinnert.
    »Eigentlich ist das Schlitzen ja gerade groß in Mode. Vor allem bei jungen Mädchen. Bei genauerem Hinsehen bin ich jedoch zu dem Schluss gekommen, dass das Mädchen sie nicht selbst verursacht hat, die Stellen und der Winkel passen einfach nicht.«
    Plötzlich sah Patrik Jonna vor sich. Mit Schnittwunden von den Handgelenken bis zu den Ellbogen hatte sie ihm im Verhörzimmer gegenübergesessen. Ihm kam ein Gedanke, doch er schob ihn vorerst beiseite.
    »Und der Zeitpunkt? Kannst du mir ungefähr sagen, wann sie gestorben ist?«
    »Wie du weißt, betreibe ich keine exakte Wissenschaft, aber die beim Auffinden der Leiche gemessene Körpertemperatur deutet darauf hin, dass der Tod im Laufe der Nacht eingetreten ist. Gegen drei oder vier, würde ich tippen.«
    »Okay.«Patrik machte ein nachdenkliches Gesicht. Er brauchte sich keine Notizen zu machen, da er sowieso eine Kopie des Obduktionsberichts bekommen würde.
    »Sonst noch etwas?«, fragte er hoffnungsvoll. In den vergangenen Wochen hatten sie im Dunkeln getappt und keine konkreten Hinweise gefunden, die die Ermittlungen vorangebracht hätten. Nun klammerte er sich an jeden Strohhalm.
    »Ja. In ihrer Hand haben wir ein paar interessante Haare gefunden. Ich nehme an, dass der Täter das Mädchen entkleidet hat, um eventuelle Spuren zu beseitigen. Dabei hat er offenbar übersehen, dass sie nach etwas gegriffen hat. Wahrscheinlich im Todeskampf.«
    »Könnten die Haare nicht aus der Mülltonne stammen?«
    »Nein. Sie befanden sich in ihrer zusammengekrallten Hand.«
    »Ja?« Patrik spürte die Ungeduld im ganzen Körper. Er sah Pedersen an, dass sie vielleicht endlich einen nützlichen Hinweis hatten.
    »Was sind das für Haare?«
    »Hundehaare. Von einem Galgo Español, einem Rauhaar-Galgo, um genau zu sein. Sagt das SKL .« Er legte Patrik die Ergebnisse des Kriminaltechnischen Labors vor die Nase. Gott sei Dank verdeckten sie nun das Foto von Lillemor.
    »Lassen sie sich mit einem bestimmten Hund in Verbindung bringen?«
    »Jein.« Pedersen wiegte bedauernd den Kopf. »Die DNA von Hunden ist genauso spezifisch und identifizierbar wie die von Menschen. Aber genau wie bei menschlichen Haaren braucht man die Haarwurzel, um die DNA zu gewinnen. Wenn Hunde Haare verlieren, fehlt die Haarwurzel leider meistens. Wie in diesem Fall. Doch zum Glück ist der Galgo Español eine äußerst seltene Hunderasse. In ganz Schweden gibt es nur rund zweihundert Tiere.«
    Patriksah ihn mit großen Augen an. »Woher weißt du das alles? Einfach so? Wie umfassend werdet ihr eigentlich ausgebildet?«
    Pedersen lachte. »Dank CSI ist unser Ansehen ziemlich gestiegen! Auf einmal hält uns jeder für allwissend! Leider muss ich dich enttäuschen. Zufällig ist mein Schwiegervater einer der zweihundert schwedischen Besitzer eines Galgo Español. Immer wenn ich ihn sehe, erzählt er mir alles über den blöden Hund.«
    »Kommt mir bekannt vor. Nicht von der Familie meiner jetzigen Lebensgefährtin, aber vom Vater meiner Ex-frau. Der hat ständig über Autos geredet.«
    »Schwiegereltern haben eben ihre Macken. Aber ich nehme an, die werden wir auch entwickeln.« Pedersen lachte, doch dann wurde er wieder ernst.
    »Wenn du Fragen zu den Hundehaaren hast, musst du dich direkt ans SKL wenden. Ich weiß auch nicht mehr als das, was in diesem Bericht steht. Ich gebe dir eine Kopie mit.«
    »Wunderbar. Nur noch eine Frage. Es gibt also im Zusammenhang mit Lillemors Tod keinen Hinweis auf sexuelle Übergriffe? Keine Anzeichen für eine Vergewaltigung?«
    Pedersen schüttelte den Kopf. »Nein. Damit ist allerdings nicht gesagt, dass es sich nicht um eine sexuell motivierte Tötung handeln könnte. Aber wir haben keine Beweise.«
    »Danke.« Patrik wollte aufstehen.
    »Wie kommt ihr denn mit dem anderen Fall voran?«, fragte Pedersen plötzlich. Patrik ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Das schlechte Gewissen war ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Der ist leider ein wenig in den Hintergrund getreten. Bei uns herrscht ein wahnsinniges Chaos: Fernsehen, Zeitungen und Vorgesetzte, die ständig anrufen und sich erkundigen, ob man schon etwas herausgefunden hat. Da istder andere Fall liegengeblieben. Aber das soll sich ab jetzt wieder

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