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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Haarpracht unterwegs nicht sehen konnte.
    Dale verbrachte einen großen Teil des Tages damit, sich mit Leuten aus dem Nordende des Tales zu unterhalten, und brachte so viel wie möglich über die Wege und Pässe in die Außenwelt in Erfahrung. Hewe dagegen lernte währenddessen so viel wie möglich über das Tal selbst, um Jordan anschließend über seine Entdeckungen berichten zu können.
    Mittags wusste jeder im Tal von Gemmas geplanter Abreise, und sie erhielt zahlreichen Besuch. Alle wünschten ihr das Beste und versprachen ihr ein herzliches Willkommen bei ihrer Rückkehr. Einer der Besucher hatte ihr jedoch etwas anderes mitzuteilen. Ashlin wirkte nervöser als sonst, als er sich zu Mallory und Gemma in der Küche der Farm gesellte, und bevor eine der beiden etwas sagen konnten, brachte er plötzlich eine Bitte vor.
    »Ich möchte dich begleiten! Bitte, lass mich mit dir kommen.« Er sprudelte die Worte so schnell hervor und wirkte so angespannt, dass die beiden Frauen ein paar Augenblicke brauchten, bis sie verstanden.
    »Warum willst du mitkommen?« fragte sie schließlich.
    »Weil ich weiß, wie wichtig das ist, was du tust, und weil ich helfen möchte«, antwortete er voller Eifer. »Und ... und ich ... du bedeutest mir sehr viel.«
    »Aber du kannst das Tal nicht verlassen - du wirst krank werden«, erinnerte ihn Mallory.
    »Du warst doch auch gesund, solange du mit Gemma zusammen warst«, hielt er dagegen. »Vielleicht gelingt mir das diesmal auch. Und ich verspreche dir, Gemma, ich werde dir nicht zur Last fallen. Sobald ich krank werde, verlasse ich dich und kehre hierher zurück. Immerhin habe ich Kragen und Horan aus den Bergen führen können - sie waren viel schlimmer dran als ich«, schloss er überzeugend.
    »Hast du überhaupt eine Vorstellung, was uns bevorsteht, auf was du dich einlässt?« wollte Gemma wissen.
    »Ich fürchte mich nicht vor Gefahr«, meinte er abwehrend.
    »Niemand zweifelt an deinem Mut«, sagte sie. »Dafür kennen wir dich zu gut. Aber selbst ich habe keine rechte Vorstellung, welche Schwierigkeiten uns erwarten und wie wir sie überwinden können. Du bist noch nie an einem Ort wie Newport gewesen - es ist eine riesige, hässliche, angsteinflößende Stadt. Im Augenblick wird dort sogar gekämpft, und darauf bist du einfach nicht vorbereitet.«
    »Das Risiko nehme ich in Kauf«, sagte er, missmutig geworden.
    Gemma schwieg und dachte nach.
    »Ich weiß dein Angebot zu schätzen«, meinte sie schließlich. »Und ich würde mich freuen, wenn du mitkämst - solange dir klar ist, dass wir dich nicht vor der Reisekrankheit schützen können. Wenn es dazu kommt, bist du auf dich allein gestellt.«
    »Natürlich«, erwiderte Ashlin. Ein strahlendes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
    »Dann geh und suche Hewe und bitte ihn um Erlaubnis, uns begleiten zu dürfen. Sag ihm, ich möchte, dass du mitkommst.«
    »Danke!« sagte er. Er brüllte fast. »Danke!« Er ging und wäre in seiner Hast fast vor die Tür gelaufen.
    »Hältst du das für eine gute Idee?« fragte Mallory ruhig.
    »Wer weiß?« gab Gemma zurück. »Ich weiß ja nicht mal selbst genau, auf was ich mich einlasse!«
16. KAPITEL
    Die ersten vier Tage ihrer Reise verliefen ohne Zwischenfälle. Obwohl sie gelegentlich auf Menschen trafen, interessierte sich niemand für Gemma. Ashlin war immer noch bei guter Gesundheit, obwohl sie die Grenzen des Tales jetzt schon viele Meilen hinter sich gelassen hatten, und seine Zuversicht wuchs mit jedem Tag.
    Die Gruppe hatte beim Verlassen des Tales Raven's Crag überquert und war den gleichen steilen Pfad hinabgeklettert, den Hewe und Dale vor zwei Tagen hinaufgestiegen waren. Nach einer Stunde hatte Gemma sich umgesehen, doch von ihrem Abstieg war nicht die geringste Spur zu erkennen. Die Klippen schienen unüberwindbar - ein weiteres Beispiel dafür, wie das Tal sich vor der Außenwelt abschirmte. Nur wo der Fluss einer jähen Schlucht entsprang und das Wasser in einer Reihe von Stromschnellen und Kaskaden herabstürzte, entstand ein Einschnitt in der Wand aus Stein. Ohne den Fluss wäre die Schlucht ein Durcheinander aus Geröll - unpassierbar für Pferde und äußerst gefährlich für Menschen. Sechs Meilen weiter floss ein zweiter Fluss in den ersten, und neben dieser Einmündung ritt die kleine Gruppe jetzt.
    Sie hatten Kragens Farm beim ersten Tageslicht verlassen und konnten so ihre geplante Unterkunft bei Anbruch der Nacht erreichen. Es handelte sich um einen

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