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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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rasch an Kraft und Größe zu ...
27 . KAPITEL
    Als die Reisenden endlich wieder in der Hauptstadt Cleves eintrafen, erfuhr Cai zu seinem Entsetzen, dass Gemma nicht zurückgekommen war. Der Bote war auch nicht zurückgekommen - und obwohl dessen Verschwinden Jordan Sorgen bereitete, konnte dieser nicht viel tun. Hewe erbot sich, selbst ins Tal zu reiten - er war der einzige aus der Gruppe, der die Reise schon einmal unternommen hatte -, doch das verhinderten die Ereignisse.
    »Es kann alle möglichen Gründe haben, weshalb er nicht zurückkommt«, versuchte Jordan den traurigen, blinden Zauberer zu trösten.
    »Rymer ist ein guter Mann«, warf Hewe ein, »außerdem habe ich ihm den Weg genau beschrieben. Aber das Tal verfügt über seltsame Mittel, sich vor Außenstehenden zu schützen. Gemma hat einmal gesagt, der einzige Grund, weshalb ich es gefunden habe, sei der, dass es mir bestimmt gewesen sei. Vielleicht trifft das diesmal nicht zu.«
    »Warum nicht?« meinte Cai. »Sie muss doch wissen, wie dringend wir sie brauchen.« Doch dann wurde ihm klar, dass dies nicht unbedingt der Fall sein musste. Zusätzlich fiel ihm ein, dass sie seinen jüngsten Versuch zur Kontaktaufnahme zurückgewiesen hatte. Vielleicht beschützt sie noch immer das Baby, dachte er verzweifelt. Was mache ich jetzt?
    Viel später erfuhren sie, dass Rymer nicht einmal bis ins Tal vorgedrungen war. Als das bekannt wurde, war jedoch bereits so viel passiert, dass dies zu wenig mehr als einer Fußnote in den Annalen jener ereignisreichen Zeit wurde. Rymer war, Hewes Anweisungen folgend, mehrere Tage lang geritten, doch jedesmal, wenn er glaubte, sich dem Tal zu nähern, schien sich die Landschaft zu verändern, so dass sein Weg niemals eindeutig war.
    Mehrere Tage lang wanderte er ziellos umher, bevor er schließlich aufgab und nach Great Newport zurückkehrte, um von seinem Scheitern zu berichten.
    Inzwischen wurde Jordan und seinen Gefährten klar, dass sie nicht länger auf Gemma warten konnten. Die Ereignisse überschlugen sich. Die seltsame Wolke war auch in Great Newport gesehen worden und hatte Anlass zu zahlreichen Spekulationen gegeben. Besonders die Grauen Vandalen zeigten sich aufgeregt und behaupteten, dies sei das Omen, das den Beginn ihrer großen Expedition verkündete. Ihre Unruhe wuchs, und kurz nach Cais Rückkehr errichteten sie außerhalb ihres Lagers ein großes Freudenfeuer, in dem sie all ihre Besitztümer verbrannten, die auf der Reise nicht benötigt wurden, um so zu signalisieren, wie sehr sie sich der Aufgabe verpflichtet fühlten.
    »Viel länger werde ich sie nicht zurückhalten können«, meinte Jordan dazu. »Wenn wir nicht vorsichtig sind, gibt es eine offene Rebellion.«
    Die nächsten Tage lieferten ihm den Beweis, dass die Reise nach Süden eine absolute Notwendigkeit war. Es gab zwar noch immer keine Nachricht von Gemma, dafür aber zahlreiche aus anderen Quellen - und immer waren sie schlecht.
    Anfangs schien es nur ein Gerücht zu sein, doch die Berichte waren so nachhaltig, dass man sie ernst nehmen musste. Seltsame Gezeiten brandeten gegen die Küste, und viele Meeresgeschöpfe hatten sich aufs Land geworfen, offenbar, um Massenselbstmord zu begehen. Delphine, Kraken, sogar Wale und zahlreiche andere Geschöpfe waren ohne sichtlichen Grund gestorben. Die Insel Jed hatte ihr unberechenbares Verhalten wiederaufgenommen, war einen Tag erschienen um am nächsten wieder zu verschwinden. Himmelsraben waren in großer Zahl dabei beobachtet worden, wie sie aufs Meer hinausflogen, besonders nachts, und hoch oben im Norden hatte man ein unglaublich helles Licht gesehen. Nur wenige Seeleute wagten es, die sicheren Häfen zu verlassen.
    Jeder Bericht wies auf eine Zeit des Umsturzes hin, was die unheilvollen Worte vom Zeitalter des Chaos besonders treffend erschienen ließ, und schließlich erklärte Jordan sich mit einem Zeitpunkt einverstanden, zu dem ihre Streitkräfte nach Süden ziehen sollten. Die Zusammensetzung der Gruppe wurde noch beratschlagt, der Aufbruch stand aber jetzt fest. Zwei voneinander unabhängige, aber gleichermaßen verzweifelte Eingaben unterstrichen, das Eile dringend geboten war.
    Die erste wurde von einem aufgelösten Reiter aus Clevemouth vorgebracht. Er traf nur vier Tage nach Cais Gruppe ein - doch in dieser kurzen Zeit hatte sich bereits viel verändert. Sechs Tage zuvor hatte sich der Wall der Elementalen erneut in Bewegung gesetzt - und zwar in Richtung auf Clevemouth. Sein

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