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Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher W. Gortner
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Erscheinung in schwarzer Kniehose und Wams. »Ich glaube, Ihre Hoheit ist in Gefahr«, sagte er unvermittelt. »Aber das wisst Ihr vermutlich schon.«
    Ich ließ mir meine wachsende Unruhe nicht anmerken. Weder im Guten noch im Bösen wollte ich mich dazu bringen lassen, etwas über die Prinzessin zu verraten.
    Cecil lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich muss sagen, ich finde Euer Schweigen verwunderlich. Ihr habt uns doch gestern im Garten belauscht, nicht wahr?« Er hob die Hand. »Ihr braucht es gar nicht abzustreiten. Lauschen ist ein von alters her üblicher Initiationsritus am Hof. Irgendwann hat es jeder von uns getan. Doch was wir hören, kann manchmal falsch ausgelegt werden. Vor allem dann, wenn wir nicht alle Einzelheiten kennen.«
    Schweißtropfen rannen mir zwischen den Schulterblättern hinab. Was für ein Stümper ich doch war! Was hatte mich nur geritten, mich so weit vorzuwagen? Natürlich hatte Cecil gewusst, dass ich da war. Wahrscheinlich hatte ich genug Lärm gemacht, um die ganze Palastgarde zu alarmieren. Hatte ich mehr gehört, als gut für mich war?
    Cecil sah mich abwartend an. Ich musste etwas sagen. »Ich … ich wurde von meinem Herrn dorthin gesandt.« Meine Stimme klang heiser, halb erstickt. Ich konnte heute sterben. Der Mann mir gegenüber nahm seine Aufgabe, Elizabeth zu schützen, sehr ernst. Er konnte mich umbringen lassen, und keiner würde es je erfahren. Junker, die ihren Herrn enttäuschten, verschwanden oft genug.
    »Oh, das bezweifle ich nicht. Lord Robert hat immer seine eigenen Pläne, und es ist ihm gleichgültig, wen er dazu benutzt.« Cecil seufzte. »Als Junker neu am Hof, und bei all dem, was Ihr den Dudleys schuldet – was hättet Ihr denn tun sollen? Ich muss zugeben, Ihr habt Euer Soll mehr als erfüllt. Das Vertrauen Ihrer Hoheit zu gewinnen, ohne ihr Misstrauen zu wecken, ist eine reife Leistung. Ich hoffe, Lord Robert hat Euch gut dafür bezahlt. Ihr habt es Euch wahrhaft verdient.«
    Vielleicht, überlegte ich, wollte Cecil erfahren, was für eine Botschaft ich der Prinzessin ausrichten sollte. Wenn ich mich dumm stellte, konnte ich ihn möglicherweise davon überzeugen, dass ich keine Bedrohung darstellte. Am besten, ich hielt diese Rolle so lange durch, bis er seine Karten auf den Tisch gelegt hatte; denn dass er Trümpfe in der Hand hielt, war sonnenklar.
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz«, sagte ich.
    »Nein. Woher auch?« Zu seiner Linken hatte er einen Stapel Rechnungsbücher, zur Rechten ein juwelengeschmücktes Tintenfass. »Ich dagegen bekleide ein Amt, in dem ich eine Menge weiß. Und was ich nicht weiß, finden meine Spione für mich heraus. Ihr würdet Euch wundern, was man heutzutage für den Preis einer Mahlzeit so alles kaufen kann.« Er begegnete meinem Blick. »Überrascht Euch meine Offenheit?«
    Spiel bloß den Dummkopf! Mit allen Mitteln!
    »Ich frage mich, was das alles mit mir zu tun hat.«
    Er lachte. »Na, na, ein schlaues Kerlchen wie Ihr wird schon noch dahinterkommen. Man erringt ja nicht jeden Tag die Gunst von Elizabeth Tudor. Leute mit Euren einzigartigen Talenten sind genau das, was ich suche.«
    Ich nahm diese Neuigkeit wortlos auf. Gerade hatte ich noch gedacht, meine Lage könnte gar nicht schlimmer werden, da wurde mir eine weitere Stellung angeboten. Damit hatte es keinen Sinn mehr, den Bauerntölpel zu spielen.
    »Was genau wollt Ihr damit sagen?«
    »Geradeheraus? Ich wünsche, Eure Dienste für mich zu gewinnen. Es ist ein lukratives Agebot, das kann ich Euch versichern. Ich brauche jemand Frischen, scheinbar Naiven, äußerlich Unauffälligen, der in der Lage ist, Vertrauen zu erwecken, sogar bei so skeptischen Naturen wie der Prinzessin. Ihr habt ihr doch gestern Eure Hilfe angeboten? Sie hat es mir selbst gesagt. Wenn Ihr für mich arbeitet, dann werdet Ihr ihr helfen, sogar weit mehr, als Ihr Euch vorstellen könnt.«
    Der Magen krampfte sich mir zusammen, wie zur Warnung, mein plötzliches, brennendes Interesse nicht kundzutun. Wie auch immer ich vorging, äußerste Wachsamkeit war angebracht. Es konnte ja eine Falle sein. In der Tat: was denn sonst? So talentiert ich auch sein mochte, ein Spion war ich sicher nicht.
    »Warum ich? Ich habe keine Ausbildung zum … Agenten.«
    »Das nicht. Aber was Ihr nicht wisst, könnt Ihr lernen. Es ist der Instinkt, den man nicht lernen kann; ich muss es wissen, denn ich besitze ihn selbst. Glaubt mir, er ist wertvoller, als Ihr denkt.«
    »Tatsache ist aber, dass ich

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