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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Wette wagen, wie Ihre blanken Reize aussehen«, sagte Bedford schleppend und stieß den Prinzen beiseite.
    »Man warnte mich, Sie seien ein Frauenheld.«
    »Fühlen Sie sich deshalb zu mir hingezogen?«
    »Eigentlich ist es eher das Herrenhaus als der Herr, das anziehend wirkt.«
    »Woburn und Bedford sind unzertrennlich – man kann das eine nicht ohne das andere haben.«

    »Schade.« Georgina genoss das Wortgefecht.
    »Aha, Francis, es sieht aus, als hättest du in dem schottischen Mädchen eine ebenbürtige Partnerin gefunden.« Lauderdale zwinkerte ihr mit breitem Grinsen zu.
    »Und Partnersuche ist der vorrangige Zweck dieser Debütbälle. Ergreifen Sie die Flucht, solange Sie die Chance haben, Bedford«, drängte sie ihn spöttisch.
    »Vor einer Herausforderung bin ich noch nie davongelaufen«, erwiderte er in trägem Ton.
    »Ach, ich höre den Auftakt zu einem Reel. Mit welchem der Herren soll ich tanzen?« Sie musterte die drei Gentlemen. »So wie ich ein irisches Rennpferd einem schottischen vorziehe, versteht es sich von selbst, dass ein Schotte einen Reel besser tanzt als ein Engländer. Wollen wir, James?«
    Obschon Francis die Neckerei gutmütig aufzunehmen schien, vermutete Georgina, dass der arrogante Herzog alles andere als amüsiert war.
    Als der Reel verklang, begleitete Lauderdale sie zurück zu Bedford. Georgina widersprach nicht und schenkte Francis ein aufmunterndes Lächeln. Er unterließ es zwar, sie zum nächsten Tanz aufzufordern, schlug aber einen kleinen Spaziergang vor.
    »Wollen wir ein wenig promenieren und sehen, mit welchen Erfrischungen unsere reizende Gastgeberin uns erfreut?«
    »Ein glänzender Vorschlag.« Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und ließ sich von ihm in den Raum mit den Getränken führen. »Ich glaube, wir beide könnten einen Drink vertragen.«
    »Champagner?«
    »Perfekt.« Georgina hob ihm ihr Glas entgegen. Sie trank ein wenig und setzte es ab. »Ich weiß, dass Sie mich entschuldigen werden, denn ich versprach meiner Lieblingsnichte, ihr von den Petit Fours eines hinauf ins Kinderzimmer zu bringen. Lady Mary wird sich sicher weigern, zu Bett zu gehen, ehe ich nicht mit der Näscherei da war.«

    »Ein eigensinniges kleines Ding.«
    »Genau wie ihre Tante, wie ich stolz sagen kann.«
    »Eine vornehme Dame ins Bett zu bekommen, erfordert ein gewisses Geschick, über das nur wenige verfügen.«
    »Lady Melbourne und ich besprachen vorhin genau dieses Thema«, erwiderte Georgina mit einer Unschuldsmiene, die die gezielt sarkastische Bemerkung und das boshafte Funkeln in ihren Augen Lügen strafte.
     
    »Georgy! Georgy! Ich wusste, du würdest kommen!«
    »Und ich wusste, dass du mit bloßen Füßen in der Tür stehst.« Sie übergab Mary die Süßigkeit, hob die Kleine hoch und trug sie zu ihrem Bettchen.
    »Du siehst so hübsch aus wie dieses Gebäck«, stellte Mary fest, pflückte ein gezuckertes Veilchen ab und leckte an der Glasur.
    »Und du siehst so hübsch wie eine Prinzessin aus, viel hübscher als die richtige Princess Royal unten im Ballsaal.«
    »Trägt sie eine Krone?«
    »Ein Diadem, glaube ich.«
    »Ich wünschte, ich hätte eines«, sagte Mary wehmütig.
    Georgina nahm den Rosenblütenkranz aus ihrem Haar und drückte ihn auf Marys Kopf. »Ihr Wunsch ist mir Befehl, Hoheit.«
    »Kann ich ihn behalten?«
    »Darf ich ihn behalten«, korrigierte die Tante sie. »Ach zum Teufel – ja, du kannst ihn haben.«
    »Hast du heute mit dem Prinzen getanzt?«
    »Ja, und er machte mir unerhörte Komplimente.«
    »Schön, dass du dich amüsierst. Und danke, dass du gekommen bist.«
    »Wenn ich einmal ein kleines Mädchen habe und du schon groß bist, kannst du dich revanchieren. Gute Nacht, Liebes.«
    Als Georgina wieder im Ballsaal erschien, war sofort ihre Mutter zur Stelle.

    »Ich dachte, du wärst mit Francis Russell bei den Erfrischungen.«
    »War ich auch, aber dann habe ich mich entschuldigt, um kurz hinauf zu Mary zu gehen.«
    »Du hast den Duke of Bedford tatsächlich stehen lassen?«, fragte Jane ungläubig.
    »Er ist ein Mann, der die Jagd genießt.«
    »Geh sofort zu ihm und entschuldige dich.«
    Georgina zog eine Schulter hoch. »Wenn du darauf bestehst.«
    Sie traf Bedford in der Gesellschaft von Prinny an, der breite Schneisen in die Platten mit Räucherlachs schlug. »So, es dauerte nicht lange, und ein kleines Mädchen ist jetzt sehr glücklich.« Sie hielt Ausschau nach einem der kleinen, glasierten Kuchenstücke und fand keines mehr.
    Francis

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