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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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womöglich auf Woburn Abbey.«
    »Ausgeschlossen! Wer kommt sonst noch?«, wollte Georgina wissen.
    »Prinny und Lauderdale. Wir lieferten uns auf der Fahrt hierher ein Wettrennen, und als wir sie überholten, drohte George mir mit seinem Stock.«
    »Guter Gott!«, rief Georgina aus. »Hoffentlich verschont er mich mit seinem Stock, zumal mit dem, der den großen Knauf hat.«
    »Welch lästerliche Reden«, sagte Beth lachend.
    Mary schob ihre Hand in Georginas, und ihre Tante stellte sie Lady Holland vor. »Das ist Mary. Miss Widerspruchsgeist. Ich erteile ihr Lektionen im Unartigsein.«

    »Da hast du die ideale Lehrerin, meine Kleine«, bemerkte Beth. »Da das Wetter so angenehm ist, soll heute Abend im Freien gespeist werden. Die Tische für das Büfett sind schon auf der Terrasse aufgebaut, von wo aus man einen guten Blick auf den Westgarten hat. Es wird wunderschön – überall in den Bäumen hängen chinesische Lampions.«
    »Komm, das müssen wir uns ansehen«, drängte Mary.
    Als die beiden den großen Rasen erreichten, liefen ihnen die beiden Russell-Söhne Francis und William über den Weg, die Burke behilflich waren, die Kerzen in den Lampions anzuzünden.
    Verdammt, ich vergaß, dass John und seine Familie auch da sein würden.
    »Ich weiß, wer du bist«, sagte Mary. »Du bist der Sohn des alten Mannes.«
    »Alter Mann?«, rätselte William.
    »So hat meine Tante Georgy doch deinen Vater genannt.«
    »Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein.« Er sah Georgina an und lachte. »Damals am Fluss riefen Sie: Geh zum Teufel, alter Mann.«
    Während Georgina gegen ihre Verlegenheit ankämpfte, fragte Mary neugierig: »Ist dein Bruder Johnny auch hier?«
    »Noch nicht. Er war mit meinem Vater in Tavistock, wir erwarten ihn aber heute Abend zurück. Wäre doch schade, wenn er das Feuerwerk versäumt.«
    Georgina erstarrte. Lieber Gott, John wird wirklich da sein. Das wären also gleich zwei Russells, denen ich ausweichen muss! Sie blickte auf und sah ihre Muter näher kommen, und das auch noch Arm in Arm mit dem Herzog.
    »Willkommen auf Woburn, meine liebe Lady Georgina. Ich bin entzückt, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.« Er warf einen Blick auf ihre Hände, sah, dass sie seinen Ring an ihrer Rechten trug, und führte diese an seine Lippen. »Wie ich sehe, war mein Geschenk annehmbar.«

    »Hm, sehr hübsch«, sagte sie leichthin. »Sie müssen mich entschuldigen, Euer Gnaden, denn ich muss Mary zu ihrer Mutter bringen.«
    »Das übernehme ich, Georgina.« Die Herzogin packte die Hand ihrer Enkeltochter mit festem Griff und führte sie mit sich weg. Mit einem Blick über die Schulter sagte sie noch: »Ich überlasse dich den bewährten Händen unseres Gastgebers.«
    Da auch der Butler und Johns Söhne sich entfernt hatten, waren sie plötzlich ganz allein, und Bedford legte den Arm um Georgina. »Ein gutes neues Jahr, Kratzbürste.«
    Sie berührte einen der Papierlampions. »Ich hatte keine Ahnung, dass wir das chinesische Neujahrsfest feiern. Wie heißt es? Das Jahr des Schweins?« Sie schob seinen Arm weg. »Oder vielleicht nennt man es das Jahr des Ebers?«
    »Sie sind eine boshafte Spötterin. Ist das die Rache dafür, weil ich Sie Kratzbürste nannte?«
    »Nein, Euer Gnaden. So weit bin ich noch nicht. Wenn es aber der Fall ist, werde ich Sie nicht im Zweifel darüber lassen.« Sie sah den Prince of Wales und Lauderdale kommen. »Da kommt ja Ihr fetter Freund«, murmelte sie unhöflich.
    »Lassen Sie ihn das nie hören«, warnte Francis sie. »Nicht einmal ich würde eine Bemerkung über seinen Leibesumfang wagen.«
    »Wie beruhigend, dass es etwas gibt, wovor selbst Sie zurückschrecken.«
    »Eure Hoheit, vielen Dank für Ihr Kommen. Ohne Sie würde der Feier etwas fehlen«, sagte der Herzog im Brustton der Überzeugung.
    Indem sie Prinny und Lauderdale in ein amüsantes Gespräch verwickelte, sorgte Georgina dafür, dass sie mit Francis in den nächsten zwei Stunden nie allein war. Als das Feuerwerk begann, entschuldigte sie sich. »Ich habe versprochen, mir das Spektakel mit meinen Nichten und Neffen anzusehen. Jetzt kann ich mein Wort nicht brechen.«

    Sie fand Mary und Charles, und gemeinsam ließen sie sich auf den Stufen der Terrasse nieder, um das Feuerwerk zu bestaunen. Es dauerte nicht lange, und Johnny Russell gesellte sich zu ihnen.
    »Lady Georgina, ich bin ja so froh, Sie auf Woburn anzutreffen.«
    Ihr Atem ging schneller. Ob dein Vater uns beobachtet? »Danke, Johnny. Na, hat es

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