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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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entdeckte. Ich flüsterte Solara zu, dass sie abhauen solle, und sie riss sich von mir los und rannte in die Küche. Ich lief hinter ihr her und schubste sie gegen einen Metallwagen voller Geschirrspülergestelle. Teller und Gläser fielen zu Boden, während uns die Köche anstarrten und vor uns zurückwichen. Solara trat nach mir, schlug mich und zerkratzte mir das Gesicht, bis ich einen Schuss in die Luft abgab, um sie zu stoppen.
    »Ich kann Sie entweder erschießen, oder Sie hören freiwillig auf«, erklärte ich ihr.
    Sie gab nach. Ich nahm das Aufnahmegerät heraus, dann wandte ich mich an das Küchenpersonal. »Sie müssen diesen Raum verlassen!«, schrie ich. Sie nahmen den Ausgang an der Vorderseite, und ich startete die Aufnahme. »Ich bitte um Bestätigung, dass Sie Solara Beck aus Santa Monica, Kalifornien, sind.«
    »Nein«, sagte sie.
    »Haben Sie einen Führerschein dabei?«
    »Leck mich am Arsch.«
    »Haben Sie Familienmitglieder, die wir von Ihrem Tod in Kenntnis setzen sollen?«
    »Ich muss dir verdammt noch mal gar nichts sagen.«
    »In meinen Unterlagen steht, dass Sie zwei Nichten namens Kitana Beck und Elise Beck, wohnhaft in Arlington, Virginia, haben. Wollen Sie ihnen Ihren Besitz hinterlassen? Dieser Transfer ist steuerfrei.«
    »Fahr zur Hölle!«
    »Kommen Sie schon. Vermachen Sie Ihren Nichten etwas. Machen Sie einmal in Ihrem Leben etwas richtig.«
    Sie spie ihr Einverständnis geradezu aus, so wie es alle tun. »In Ordnung.«
    »Sie wurden in Abwesenheit der Beteiligung an den Bombenanschlägen auf neun Arztpraxen in New York am dritten Juli zweitausendneunzehn schuldig gesprochen. Es wurde Ihnen ein Pflichtverteidiger namens Vincent Scagdiviglio zur Verfügung gestellt …« Und so ging es immer weiter. »Wollen Sie eine öffentliche Erklärung über Ihre Schuld und Ihre Bereitschaft zur Sühne abgeben?«
    Sie wandte ihren Blick ab, dann sah sie trotzig in die Kamera. »Schuld? Sühne? Machst du Witze, verdammt noch mal? Ich habe nichts Unrechtes getan. Ihr Typen jagt mich seit Jahrzehnten, und nun wollt ihr, dass ich mich entschuldige, während ihr mich verdammt noch mal umbringt? Weshalb? Damit ihr gut dasteht? Damit ihr das Gefühl habt, etwas Gutes für die Menschheit getan zu haben? Ihr Typen seid der scheinheiligste Haufen Scheiße, der jemals auf dieser Welt gesehen worden ist. Ihr werdet noch Gerechtigkeit erfahren, das schwöre ich bei Gott. Und wenn es so weit ist, dann werde ich im Himmel von der ersten Reihe aus zusehen, wie euer Blut fließt. Fahr zur Hölle!«
    Ich ließ den WEPS laufen, um die Nachwelt an der falschen Euthanasie teilhaben zu lassen, nahm die Spritze mit der Salzlösung heraus und rammte sie in ihre Hüfte. Ihre Augen traten hervor und schlossen sich. Sie schnaubte ein wenig und hielt den Atem an. Zehn, zwanzig, dreißig, vierzig … Ich fühlte ihren Puls und gab den Zeitpunkt des Todes bekannt. Als ich den WEPS abdrehte, blieb Solara regungslos liegen, genauso, wie ich ihr aufgtetragen hatte. Ich machte Fotos der »Leiche« für ihre Akte, dann holte ich ihren WEPS aus der Tasche in ihrem Rock und zertrat ihn mit meinem Stiefel. Ein Aushilfskoch betrat die Küche, gerade als ich den Körper hochheben wollte. »Verschwinden Sie, verdammt noch mal!«, brüllte ich. Er lief davon.
    Ich ging um Solara herum und legte meine Arme um ihren Körper, etwas unterhalb ihrer Brüste. Ich trug sie aus der Küche und durch die Hintertür des Hotels zu meinem Auto, das ich in der Nähe geparkt hatte. Ich öffnete die hintere Tür und legte sie hinein. Mein WEPS begann verrückt zu spielen, gerade als ich die Decke über sie ausbreitete und die Tür schloss. Es war Matt.
    »Solara Beck!«, rief er. »Solara Beck! Heilige Scheiße! Du hast die kleine Feuerwerksrakete gefunden!«
    »Ja, das habe ich.«
    »Du darfst das Mittagessen aussuchen, wenn du zurück bist. Das ist kein Witz. Du kannst dir aussuchen, was du willst, und ich werde es dir persönlich holen.«
    »Ich bin müde. Ich werde nach Hause fahren. Ich komme morgen ins Büro.«
    »Was ist mit dem Körper? Mosko möchte einen Blick auf sie werfen.«
    »Ich habe bereits einen Typen im Reservat von Fredericksburg dafür gefunden. Der Körper ist fort. Es ist alles aktenkundig und bereits erledigt.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    Er sah enttäuscht aus. Als hätte ich ihn nicht zu einer supertollen Party eingeladen, die ich gerade veranstaltete. »Okay.«
    »Eines noch«, sagte ich. »Keine Säuberungen mehr. Ich möchte

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