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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ich habe solches Fieber gehabt, dass ich sogar ein paar Mal ein Blackout hatte.«
    »Echt?« Ich löse mich von Damen, damit ich neben ihr gehen kann.
    »Ja, es war total komisch. Jeden Abend bin ich in irgendwelchen Klamotten ins Bett, und wenn ich aufgewacht bin, hatte ich was ganz anderes an. Und wenn ich nach den Sachen gesucht habe, die ich vorher anhatte, dann konnte ich sie nirgends finden. Es war, als wären sie verschwunden oder so.«
    »Na ja, in deinem Zimmer herrscht ja auch ein ganz schönes Chaos.« Miles lacht. »Oder vielleicht hast du auch Halluzinationen gehabt, du weißt doch, so was kommt vor, wenn man so richtiges Turbofieber hat.«
    »Vielleicht. Aber alle meine schwarzen Schals waren weg, also musste ich mir den hier von meinem Bruder borgen.« Sie hebt das Ende ihres blauen Wollschals an und wedelt damit herum.
    »War denn jemand da, der sich um dich gekümmert hat?«, erkundigt sich Damen, schließt zu mir auf und nimmt meine Hand. Seine Finger winden sich durch meine und lassen Wärme durch meinen Körper fluten.
    Kopfschüttelnd verdreht Haven die Augen. »Machst du Witze? Genauso gut könnte ich allein leben, so wie du. Außerdem hatte ich die ganze Zeit meine Zimmertür abgeschlossen. Ich hätte da drin abkratzen können, und keiner hätt's gemerkt.«
    »Was ist mit Drina?«, frage ich, und mein Magen verkrampft sich bei diesem Namen.
    Haven wirft mir einen seltsamen Blick zu und antwortet: »Drina ist in New York. Jedenfalls, ich hoffe bloß, ihr fangt euch das nicht auch ein, auch wenn einiges von dem ganzen Traumzeug ziemlich cool war. Für euch wäre das nichts, das weiß ich.« Kurz vor ihrem Klassenzimmer bleibt sie stehen und lehnt sich an die Wand.
    »Hast du von einer Schlucht geträumt?«, will ich wissen, lasse Damens Hand los und trete dicht an Haven heran.
    Doch sie lacht nur und schubst mich weg. »Ah, Entschuldigung, rück mir nicht so auf die Pelle.« Sie schüttelt den Kopf. »Und nein, Schluchten sind nicht vorgekommen. Nur so wüster Gothic-Kram, ist schwer zu erklären, allerdings mit jeder Menge Blut.«
    Und in dem Augenblick, wo sie das sagt, in der Sekunde, als ich das Wort »Blut« höre, wird alles schwarz, und mein Körper kippt um.
    »Ever?«, ruft Damen und fängt mich gerade noch auf, bevor ich auf den Boden knalle. »Ever«, flüstert er, und in seiner Stimme schwingt Betroffenheit mit.
    Als ich die Augen öffne und in seine schaue, scheint irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck, irgendetwas an der Intensität seines Blickes so vertraut. Doch während die Erinnerung Gestalt anzunehmen beginnt, löscht der Klang von Havens Stimme sie aus.
    »Genauso fängt es an.« Sie nickt. »Ich meine, ohnmächtig geworden bin ich erst später, aber das Ganze fängt definitiv mit einem mordsmäßigen Schwindelanfall an.«
    »Vielleicht ist sie schwanger?«, sagt Miles laut genug, dass alle es hören können.
    »Unwahrscheinlich«, entgegne ich und bin verblüfft, wie viel besser ich mich jetzt fühle, wo Damens warme, stützende Arme mich umschlingen. »Alles in Ordnung, wirklich.« Taumelnd komme ich auf die Beine und trete zurück.
    »Du solltest sie nach Hause bringen«, sagt Miles und sieht Damen an. »Sie sieht echt mies aus.«
    »Ja.« Haven nickt. »Du solltest dich hinlegen, im Ernst. Diese Grippenummer willst du dir ganz bestimmt nicht einfangen.«
    Obwohl ich darauf bestehe, zum Unterricht zu gehen, hört niemand auf mich. Und ehe ich es mich versehe, hat Damen den Arm um meine Taille geschlungen und führt mich zurück zu seinem Auto.
     
    »Das ist doch lächerlich«, sage ich, als er vom Parkplatz fährt. »Im Ernst, mir geht's gut. Gar nicht zu reden davon, dass die uns so was von drankriegen werden, weil wir schon wieder schwänzen.«
    »Niemand wird hier drangekriegt.« Er wirft mir einen kurzen Blick zu, ehe er wieder auf die Straße schaut. »Darf ich dich daran erinnern, dass du ohnmächtig geworden bist? Du hast Glück, dass ich dich noch rechtzeitig aufgefangen habe.«
    »Ja, aber das ist es doch gerade, du hast mich rechtzeitig aufgefangen. Und jetzt geht's mir gut. Ernsthaft. Ich meine, wenn du dir wirklich solche Sorgen um mich machst, dann hättest du mich zur Krankenstation bringen sollen. Du hättest mich nicht zu kidnappen brauchen.«
    »Ich kidnappe dich nicht«, erwidert er sichtlich verärgert. »Ich möchte mich nur um dich kümmern und sicher sein, dass du okay bist.«
    »Ach, dann bist du jetzt also Arzt?« Ich verdrehe die Augen.
    Damen

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