Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills

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mir einen USB-Stick mit einigen ihrer Theorien und Daten gegeben. Ich habe alles durchgesehen, vieles ist unvollständig und spekulativ. Aber es ist auch sehr aufregend. Ich weiß, dass Sie gesagt haben, es würde nirgendwohin führen, aber ich kann die Sackgasse, die Sie gefunden haben, einfach nicht erkennen.«
    Masons Gesichtsausdruck veränderte sich nicht ein bisschen. »Glauben Sie mir. Sie ist da.«
    Richard griff in seine Jackentasche und zog eine Kopie von Annettes Daten hervor. »So unwahrscheinlich es auch sein mag, vielleicht hat sie ja doch eine Herangehensweise gefunden, die Ihnen entgangen ist. Ich weiß, dass ich sehr viel verlange, aber könnten Sie sich das vielleicht kurz ansehen und mir sagen, was Sie davon halten? Aus Gründen, die Sie gewiss verstehen werden, fehlt mir die Zeit, Sackgassen zu nehmen.«
    Mason nahm den USB-Stick und starrte ihn einige Sekunden lang an. »Ich kann Ihnen nichts versprechen, aber ich werde sehen, was ich tun kann.«

6
    Außerhalb von Baltimore, Maryland
    12. April
    Susie legte ein Puzzleteil, das eindeutig nicht an diese Stelle passte, in Bibos Bauch und drückte mit einem knochigen Finger darauf.
    »Soll ich dir einen Hammer holen?«, fragte Richard, was seiner Tochter ein lautes Kichern entlockte und ihn grinsen ließ. Trotz ihrer Krankheit war sie schon immer ein ungewöhnlich fröhliches Kind gewesen, das in allem stets das Positive sah. Seiner Meinung nach war das ein seltenes und bewundernswertes Talent.
    »Weißt du, was Amy heute in der Schule gemacht hat?«
    »Nein, was denn?«
    »Einen Salto. Einen richtigen. Sie ist sogar wieder auf den Füßen gelandet.«
    »Vorwärts oder rückwärts?«
    Ihr Gesichtsausdruck ließ ihn erkennen, dass er eine selten dämliche Frage gestellt hatte. »Vorwärts natürlich! Wie auch sonst? Niemand kann einen Rückwärtssalto machen, ohne hinzufallen. Das würde ich auch gern mal können. Eines Tages mache ich auch einen Vorwärtssalto.«
    Wenn sie solche Sachen sagte, wurde sein Herz immer ganz schwer, aber er hatte nicht vor, sie zu entmutigen.
    »Eines Tages kannst du alles machen, was du willst.«
    Sie suchte sich ein weiteres Puzzleteil heraus, das sie mit ähnlichem Ergebnis anlegte.
    Er war ihrer Freundin Amy und all den anderen in der Schule sehr dankbar. Kinder konnten so grausam sein, wenn jemand anders war als sie, aber Susie hatte eine derartige Grausamkeit niemals zu spüren bekommen. Das konnte zum Teil an ihrer Persönlichkeit liegen, doch ihre jungen Klassenkameraden schienen auch zu verstehen, was sie durchmachen musste, und sie wollten ihr helfen.
    Er blickte auf und bemerkte, dass seine Frau im Türrahmen stand und sie beobachtete. »Wir könnten Hilfe gebrauchen, Carly. Das Krümelmonster ist eine ziemliche Herausforderung.«
    »Ja, Mom. Dad war nach der langen Fahrt nach Pennsylvania zu müde, um Kinect zu spielen. Komm her und hilf uns.«
    Sie schien kurz über die Einladung nachzudenken und ließ sich dann auf dem Boden nieder. Richard lehnte sich auf dem Teppich zurück und legte den Kopf gegen ihren Oberschenkel, sodass er seinen schmerzenden Rücken ausstrecken konnte. Ihre Wärme breitete sich in seinem Körper aus und er schloss die Augen und genoss dieses Gefühl, während Susie in den Puzzleteilen herumwühlte und darüber philosophierte, warum vernünftige Menschen nichts mit Mathematik zu tun haben sollten.
    Sie hatte sich gerade erst mit diesem Thema angefreundet, als sie durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen wurde. Richard stand mit steifen Knien auf und ging durch das Zimmer, um dann vor der Tür stehen zu bleiben und auf seine Armbanduhr zu sehen. Es war kurz vor einundzwanzig Uhr.
    »Wer ist da?«
    »Detective Timothy Sands von der Polizei. Machen Sie bitte die Tür auf.«
    Er runzelte die Stirn und öffnete die Tür. Von Zeit zu Zeit passierte etwas Derartiges, meist wenn das Paar zwei Häuser weiter zu viel Gin getrunken hatte und einander wieder mit Golfschlägerndurch die Gegend jagte. Ihn ärgerte es sehr, dass er gezwungen war, seine Tochter in dieser Umgebung aufwachsen zu lassen, aber Carly hatte angemerkt, dass die Tendenz, sich mit Gleichartigen zu umgeben, ebenfalls ungesund wäre. Er war nicht ganz ihrer Meinung.
    »Sind Sie Richard Draman?«
    Der Polizist wirkte ernster als die, die früher da gewesen waren. Der Mann, der neben ihm stand, trug eine Uniform, doch Sands war mit einem grauen Anzug bekleidet, der für seinen massigen Körper eine Nummer zu klein zu sein