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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Gesicht und einem Präzisionsgewehr in der Hand auf den Rücksitz.
    »Das macht richtig Spaß, auf Bäume zu klettern und auf Leute zu schießen«, sagte er und legte sich auf den Sitz. »Aber ehrlich gesagt war das schon immer so.«

33
    Baltimore, Maryland
    6. Mai
    »Nicht rennen«, warnte Seeger Carly, als sie die Wagentür öffnete und ausstieg.
    Sie wurde langsamer und versuchte, völlig natürlich zu wirken, während sie an dem einfachen Motel entlangging. Richard holte sie ein, als sie gerade um die Ecke bog, und zog seine Baseballkappe tiefer ins Gesicht, da man sie von der kaum befahrenen Straße aus sehen konnte.
    »Entspann dich«, raunte er ihr zu. »Es wird alles gut gehen.«
    Sie antwortete nicht, sondern starrte eine Tür in der Gebäudemitte an. Leise klopfte sie an und versuchte, durch das Fenster ins Zimmer zu sehen, aber der Vorhang war zugezogen.
    Es vergingen vermutlich nicht einmal fünf Sekunden, aber sie schienen eine Ewigkeit zu dauern. Erneut klopfte sie, dieses Mal etwas lauter, und sie wollte schon ans Fenster pochen, als von drinnen eine leise Stimme zu hören war.
    »Wer ist da?«
    »Wir sind’s. Schnell.«
    Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet und ein Auge sah hindurch, bevor sie erneut geschlossen und die Kette abgenommenwurde. Carly hastete hinein, kniete sich auf den schmutzigen Teppich und packte die dünnen Schultern ihrer Tochter. »Warum hat das so lange gedauert?«
    »Ich war müde und bin eingeschlafen. Aber ihr müsst euch ansehen, was ich im Internet gefunden habe! Kommt mit und …«
    »Dein blöder Computer ist mir scheißegal. Wenn wir klopfen, musst du sofort aufmachen. Du hast mich zu Tode erschreckt.«
    »Aber, Mom! Sie …«
    Carly nahm Susie in die Arme und unterdrückte so ihre Proteste, während sie versuchte, nicht zu weinen. Als sie ihr einen Umschlag mit einer Erklärung für alles, was passiert war, gegeben und ihr aufgetragen hatten, Seegers Freund beim FBI anzurufen, wenn sie nicht zurückkehrten, hatte sie sie nur eingeschüchtert angestarrt. Sie hier alleine zu lassen, war das Schwerste, was sie je im Leben getan hatte.
    »Ich bin so froh, dass ihr wieder da seid«, sagte Susie, die ihre Mutter offenbar besänftigen wollte. »Ich wollte nicht im Dunkeln alleine sein.«
    Carly ließ sie los, und sie lief zu ihrem Vater und nahm seine Hand. »Komm mit zu meinem Computer. Ich muss dir was zeigen!«
    Sie führte ihn zum Bett und er sah auf dem Bildschirm eine Gedenkseite.
    »Die Leute halten uns für tot!«, erklärte Susie. »Sie glauben, wir hätten in Onkel Chris’ Flugzeug gesessen und wären damit abgestürzt! Dass wir darin gestorben wären! Warum glauben sie denn so was Verrücktes?«
    Seeger kam durch die Tür und schloss sie hinter sich. Er sah gar nicht gut aus. Der Zustand seines Beins hatte sich im Wagen verschlimmert, und er hatte große Mühe, sich überhaupt humpelnd fortzubewegen.
    »Geht es dir gut?«, fragte Susie alarmiert.
    »Oh, mir geht’s gut, Süße. Ich hab mich nur am Bein verletzt.«
    »Wie denn das?«
    »Ich bin auf einen Baum geklettert.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Natürlich! Früher war ich sogar mal richtig gut darin, auf Bäume zu klettern.«
    Sie schüttelte den Kopf und deutete auf den Computer. »Sieh dir an, was ich gefunden habe! Die Leute glauben, wir wären mit einem Flugzeug abgestürzt!«
    »Susie!«, sagte Richard und setzte sich aufs Bett, damit er ihr in die Augen sehen konnte. »Ich weiß nicht, warum jemand auf die Idee kommen konnte, wir wären mit Onkel Chris’ Flugzeug abgestürzt, aber wir werden da anrufen und Bescheid sagen, dass es uns gut geht, okay?«
    »Wann?«, jammerte Susie. »Alle meine Freunde werden denken, dass ich nie mehr zurückkomme.«
    »Schon bald. Wir rufen bald an, damit deine Freunde nicht traurig sind. Aber jetzt musst du mit Burt mitgehen.«
    »Warum? Kommt ihr nicht mit?«
    »Noch nicht. Wir müssen erst noch ein paar Dinge erledigen.«
    »Warum könnt ihr das nicht von Burts Haus aus tun? Wir könnten doch solange alle da wohnen.«
    Richard zwang sich zu einem Lächeln und hoffte, dass es nicht so gezwungen und verzweifelt aussah, wie es sich anfühlte. Im Augenwinkel sah er, wie sich Carly verstohlen die Augen wischte. »Wir kommen bald zu dir. Aber deine Mom und ich müssen erst noch ein wenig arbeiten.«
    Die schmerzliche Wahrheit war, dass Susie besser dran war, wenn sie so viel Abstand wie möglich zwischen sich brachten. Außerdem eignete sich Seeger deutlich besser

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