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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Jessups aus tun. Ob es ihm gefiel oder nicht, Jebediah Erickson war Bryans Halbbruder. Er gehörte zur Familie , und das war etwas, wonach sich Bryan so verzweifelt sehnte.
    »Okay«, sagte Bryan. »Das machen wir. Ich fahre, oder habt ihr Jungs ein Auto?«
    Adam fing wieder an zu lachen.

Ratsversammlung
    A uf seinem Rundgang hatte Rex festgestellt, dass die Menschen in seinem Zuhause mit sehr wenig auskamen. Einige besaßen Elektrizität, die meisten jedoch nicht. Feuchtigkeit hing in der Luft. Viele Wände schimmerten vor Nässe. An einigen Stellen flossen kleine Rinnsale durch in den Tunnelböden verlaufende Furchen. Für die meisten war zu Hause nicht mehr als etwas, das sie sich aus einer jahrhundertealten Erdaufschüttung gegraben hatten.
    Dagegen wirkten die Quartiere des Erstgeborenen auf der Alamandralina wie ein Palast.
    Rex wusste, dass die Kajüte ursprünglich nicht zum Schiff gehört hatte, denn der Boden war eben. Das Holz war sehr schön – dunkelbraun und poliert –, und wenn es einst irgendwelche Löcher besessen hatte, so waren diese längst aufgefüllt worden. Im schimmernden Lack spiegelte sich das Licht des elektrischen Kronleuchters, der an der Decke hing, und der tanzenden Flammen Dutzender Kerzen, die in jeder Ecke standen. Auf dem Boden lagen dicke Teppiche. Die Wände waren geschmückt – größtenteils mit durch verschiedene eingeritzte Formen verzierte menschliche Knochen und Schädel. An den Stellen, die nicht von Knochen bedeckt waren, sah Rex Landkarten: Karten für Touristen, Karten der U-Bahn-Linien, eigenhändig angefertigte Skizzen, eine Karte der Golden Gate National Recreation Area, eine Karte von Alcatraz Island. Und auf jeder dieser Karten waren mehrere Tunnelsysteme eingezeichnet.
    Die Karten zeigten etwas, von dem Sly gesprochen hatte: Es gab viele Orte, an denen man sich verstecken konnte.
    Rex setzte sich an das Kopfende eines langen schwarzen Tischs. Links hinter ihm stand Fort, um dessen stämmigen Hals sich Sir Voh geschlungen hatte. Rechts hinter Rex stand Pierre, der eine Schrotflinte mit einer Art Trommelmagazin in den Händen hielt. Es war eine große Waffe, doch in seinen Händen sah sie wie ein Spielzeug aus.
    Sly saß auf der rechten Seite des Tischs, Hillary auf der linken.
    Der Erstgeborene saß am anderen Ende. Für ihn gab es keine Waffen. Stellte er immer noch eine Bedrohung dar? Sly war davon überzeugt. Rex vertraute Sly, aber diese Frage musste er für sich selbst klären.
    Bis auf Mama war der Mann mit dem schwarzen Fell der Älteste von allen. Doch es lag nicht nur an seinem Alter oder der grauen Schnauze, dass er eine so starke Ausstrahlung hatte und so bedeutend wirkte. Man konnte ihn wirklich für eine Art Ritter halten, der direkt aus einem Film in die moderne Welt verpflanzt worden war.
    »Es gibt einige Dinge, die ich wissen möchte«, sagte Rex. »Zunächst einmal: Was geschieht mit mir? Ich werde immer stärker, ich kann es spüren. Und all meine Verletzungen heilen. Sie heilen wirklich schnell. Früher war das anders. Warum verhält es sich jetzt so?«
    Hillary antwortete. »Wenn du hier aufgewachsen wärst, wärst du so stark und schnell wie die anderen Kinder gewesen. Das liegt an den Gerüchen. Hier unten gibt es überall Gerüche. Oben nicht. Also warst du wie die da oben . Aber ich wusste, wo du warst, mein König. Ich wartete, bis du das richtige Alter erreicht hattest; dann habe ich Sly nach oben geschickt, um die Gerüche zu deinem Haus zu bringen.«
    »Gerüche«, sagte Rex, und das Wort weckte eine schwache Erinnerung an einen merkwürdigen Gestank. »Moment. Bevor ich richtig krank wurde, hat es überall in unserer Wohnung nach Pisse gerochen. Willst du damit sagen, dass ich mich verändert habe, weil jemand an unser Haus gepinkelt hat?«
    Sly stand auf und verbeugte sich mit dramatischer Geste. »Diese Ehre war mir zugefallen, mein König. Ich bin so stolz, weil ich weiß, dass mein Geruch dich zu uns gebracht hat.«
    »Aber das ist widerlich«, sagte Rex. »Total widerlich.«
    Hillary lachte. »Gerüche sind nichts weiter als eine bestimmte Art von Sprache. Krieger markieren ihre Opfer. Es ist ihre Art, jedem mitzuteilen: Ich bin derjenige, der das getan hat. «
    Rex musste an Marco denken, der auf den toten Cop gepinkelt hatte. Der arme Marco.
    Der Erstgeborene starrte Sly an und schüttelte dann langsam den Kopf. »Ich hätte wissen müssen, dass du es warst, Sly.« Er wandte sich Hillary zu. »Hast du ihm befohlen, das zu

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