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Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Titel: Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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der unter ihrem T-Shirt an der Silberkette baumelte. Ihre Finger spürten dem Rund nach, es gab ihr ein wenig Sicherheit zurück. Lambert sah auf einmal bestürzt drein. Er fasste sie am Handgelenk und beugte sich zu ihr vor.
    »Tut mir leid, wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin, ehrlich. Das war ganz und gar nicht meine Absicht.«
    Katja befreite sich aus seinem Griff. Sie legte die Hände in den Schoß und blickte ihn aus traurigen Augen an. Sie hob das Kinn, nahm sich zusammen, wirkte nun seltsam entschlossen.
    »Schon gut.« Katja sprach mit fester Stimme. »Früher oder später würden Sie es ja sowieso erfahren.« Sie schob sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Ich bin hier, weil ich nichts zu verlieren habe. Das heißt, nicht mehr.«
    Lambert runzelte die Stirn, unterbrach sie aber nicht.
    »Ich habe vor drei Jahren meinen Mann bei einem Hubschrauberunglück verloren«, erklärte Katja und bemühte sich um einen sachlichen Ton.
    Lambert hob kaum merklich die Brauen. Seine rechte Hand drehte den Salzstreuer zwischen Daumen und Zeigefinger, während er Katja musterte.
    »Ich verstehe«, sagte er nach einer Weile leise, dann schwieg er. Er stellte den Salzstreuer außer Reichweite und faltete seine Hände. »Lassen Sie mich raten«, fuhr er schließlich fort und sah sie an. »Sie haben probiert, nach dem Unglück in Ihrer alten Umgebung zurechtzukommen, aber es hat nicht funktioniert, und jetzt ist die Zeit gekommen, neue Wege zu gehen. Hab ich recht?«
    Katja konnte ihr Erstaunen nicht verbergen. »Ja, aber woher wissen Sie …?«, fragte sie verwirrt.
    Statt einer Antwort drückte er sie sanft am Oberarm.
    »Lassen Sie uns gehen. Es war ein langer Tag.«

    Am nächsten Tag während der Mittagspause hörte Katja die Mailbox ihres Handys nach neuen Nachrichten ab. Sie musste sich setzen, als sie die Stimme ihres Vaters erkannte, der seinen baldigen Besuch ankündigte. Warum konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen? Musste er ausgerechnet jetzt hier auftauchen, wo sie gerade dabei war, sich in ihrem neuen Leben einzurichten? Sicher wollte er sie überreden, ihre Zelte auf Papua abzubrechen und wieder nach Köln zu kommen. Falls das tatsächlich der einzige Grund seiner Reise war, hätte er sich den weiten Weg sparen können.
    Wusste er nicht, dass sie mittlerweile geradezu allergisch auf seine Ratschläge reagierte?
    Natürlich wusste er es. Sie mochte ihren Vater nicht, aber an seiner Intelligenz hatte sie nie gezweifelt.
    Insgeheim war sich Katja darüber im Klaren, dass ihr Vater nicht so naiv war anzunehmen, er könne sie zum Abbruch ihres Abenteuers bewegen. Wahrscheinlicher war, dass es mal wieder Ärger mit der Eisenerzmine auf New Ireland gab, einer Insel, die New Britain vorgelagert war. Seit zehn Jahren kam es dort immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den traditionellen Landbesitzern und dem Betreiber. Katja hätte wetten mögen, dass es dieses Mal nicht anders war.

    Katja atmete tief durch, als sie auf der Anzeigetafel in der Ankunftshalle las, dass die Maschine aus Port Moresby gelandet war. Ihr Vater hatte darauf bestanden, sich bei ihr auf Kuradui einzuquartieren, was Katja unter Druck setzte, doch sie konnte ihrem Vater schlecht die Unterkunft in seinem eigenen Haus verbieten. Sie hatte Takari daher beauftragt, ein zusätzliches Bett zu besorgen und eine Haushaltshilfe einzustellen. Sie sollte das Zimmer neben ihrem Schlafzimmer so weit herrichten, dass man dort notdürftig schlafen konnte.
    Takari machte viel Aufhebens um die Angelegenheit. Ein Bett, sagte er, sei gar nicht so einfach zu besorgen. In Port Moresby wäre das vielleicht kein Problem, meinte er und runzelte die Stirn. Aber hier in der Provinz, im abgelegenen East New Britain?
    »Mögen uns die Götter, die Heim und Herd beschützen, gewogen sein!« Takari bekreuzigte sich und küsste das goldene Kreuz, das an einer Kette um seinen Hals hing.
    Katja hatte kaum mehr daran zu glauben gewagt, als am Abend vor der Ankunft ihres Vaters doch noch so etwas wie ein Bett angeliefert wurde. Takari lobte den eigenen Erfolg über den grünen Klee, dabei war der Rahmen vollständig in der Gewalt von Holzwürmern, und die Matratze roch nach Moder. Da hätte sie auch gleich das alte Sofa behalten können. Sie fuhr sich mit beiden Händen erschöpft übers Gesicht. Nachdem sie eine Weile nachgedacht hatte, wurde sie ruhiger. Schließlich hatte sie ihren Vater nicht darum gebeten, sich bei ihr einzunisten. Wenn es ihm auf Kuradui nicht

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