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Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Titel: Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Ceming Jürgen Werlitz
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genannte Gegenstück und Josef keine Idee hatte, was er tun sollte, sprach der Junge Jesus zu seinem Vater Josef: „Leg die beiden Hölzer ab und mach sie von der Mitte her gleichlang!“
    (2) Und Josef tat, wie ihm der Junge vorgeschlagen hatte. Jesus stellte sich auf die andere Seite, fasste das kürzere Brett, und machte es, indem er daran zog, dem anderen gleich. Und sein Vater Josef sah es und staunte, er umarmte den Jungen, küsste ihn und sagte: „Ich kann von Glück sagen, dass mir Gott diesen Jungen geschenkt hat.“
14. K APITEL
    (1) Als Josef den Verstand des Jungen und sein Alter sah, dass er heranreifte, beschloss er noch einmal, dass er Lesen und Schreiben lernen sollte. Er brachte ihn fort und übergab ihm einem anderen Lehrer. Der Lehrer aber sagte zu Josef: „Erst will ich ihn in Griechisch, dann in Hebräisch unterrichten.“
    Denn der Lehrer wusste von den Kenntnissen des Jungen und hatte Angst vor ihm. Dennoch schrieb er das Alphabet auf, übte es mit ihm eine ganze Weile, und er widersprach ihm nicht.
    6,3
    Dann aber sagte Jesus zu ihm: „Wenn du wirklich ein Lehrer bist und die Buchstaben gut kennst, so sag mir doch die Bedeutung des Alpha, dann will ich dir die des Beta sagen!“
    Da wurde der Lehrer zornig und schlug ihn gegen den Kopf. Der Junge aber, dem das weh tat, verfluchte ihn, und sogleich wurde er ohnmächtig und fiel zu Boden aufs Gesicht.
    (3) Der Junge kehrte heim in das Haus Josefs. Aber Josef war betrübt und wies seine Mutter an: „Dass du ihn ja nicht mehr vor die Tür lässt! Sonst müssen die, die ihn zornig machen, sterben.“
15. K APITEL
    (1) Einige Zeit später wurde Josef wieder von einem anderen Lehrer, einem guten Freund von ihm, angesprochen: „Bring mir den Jungen ins Schulhaus! Vielleicht kann ich ihm mit Schmeicheleien die Schrift beibringen.“
    Josef erwiderte: „Wenn du den Mut dazu hast, Bruder, nimm ihn mit!“
    Und er nahm ihn mit sich voll Furcht und Sorgen.
    Doch der Junge ging gerne mit.
    Lk 4,14–30
    Lk 4,22: „Und alle stimmten ihm beifällig zu und waren voll Staunen über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde kamen.“
    (2) Und er betrat beherzt das Schulhaus, fand dort ein Buch auf dem Pult liegen, nahm es, las jedoch nicht die Schrift darin, sondern öffnete seinen Mund, redete im Heiligen Geist und lehrte die Anwesendendas Gesetz. Eine große Menge war zusammengekommen, stand dabei und hörte ihm zu. Und sie staunten über die Schönheit seiner Lehre und die Gewandtheit seiner Worte, dass ein unmündiges Kind, wie er es war, solche Dinge von sich gab.
    (3) Als Josef davon hörte, bekam er Angst und lief zum Schulhaus in Sorge darüber, dass auch dieser Lehrer unerfahren sein könnte. Der Lehrer aber sagte zu Josef: „Damit du’s weißt, Bruder: Ich habe den Jungen zwar als Schüler angenommen, aber er ist voll von Anmut und Weisheit. Und im Übrigen bitte ich dich, Bruder, nimm ihn wieder mit nach Hause!“
    (4) Als der Junge das hörte, lächelte er ihn gleich an und sagte: „Weil du recht geredet hast und recht Zeugnis abgelegt hast, soll dir zuliebe auch jener Geschlagene wieder geheilt werden.“
    Und augenblicklich wurde der andere Lehrer wieder gesund. Josef aber nahm den Jungen und ging mit ihm nach Hause.
16. K APITEL
    Mt 13,55 (siehe dazu 13,1
    (1) Einmal schickte Josef seinen Sohn Jakobus los, um Holz zu bündeln und in sein Haus zu bringen. Ihn begleitete der Junge Jesus. Und als Jakobus Äste aufsammelte, biss Jakobus eine Natter in die Hand.
    (2) Und als er hingestreckt dalag und am Sterben war, trat Jesus heran und hauchte den Biss an. Sofort hörte der Schmerz auf, das Tier platzte, und Jakobus wurde augenblicklich wieder gesund.
17. K APITEL
    Mk 5,21–24. 35–43; Lk 7,11–17
    10,2
    (1) Danach verstarb in der Nachbarschaft Josefs ein krankes Kind, und seine Mutter weinte sehr. Jesus aber hörte, dass sich große Klage und Lärm erhob, und lief eilig hinzu. Er fand den Jungen tot vor, berührte seine Brust und sprach: „Ich sage dir, Kleiner, stirb nicht, sondern lebe, und sei bei deiner Mutter!“ Und sofort öffnete er die Augen und lachte. Zur Frau aber sprach er: „Nimm ihn und gib ihm Milch, und erinnere dich an mich!“
    7,4
    4,1
    (2) Und die Leute, die dabei standen, staunten und sagten: „Wahrhaftig, dieser Junge ist entweder Gott oder ein Engel Gottes, denn jedes seiner Worte ist vollendete Tat.“ Und Jesus ging von dort weg, um mit anderen Kindern zu spielen.
18. K APITEL
    Mk 5,41–42
    (1) Einige Zeit

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