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Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Titel: Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Ceming Jürgen Werlitz
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an mit den Worten: „Fürchtest du Gott überhaupt nicht, da das gleiche Urteil über dich verhängt wurde? Und uns geschieht’s zu Recht, denn entsprechend dem, was wir verbrochen haben, empfangen wir. Dieser aber hat kein Unrecht getan.“
    Und er sagte zu Jesus: „Gedenke meiner, Herr, in deinem Königreich!“
    Jesus aber sprach zu ihm: „Amen, Amen, ich sage dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
11. K APITEL
    Lk 23,44–46; Petrusevangelium 5,15–20.
    Ps 31,6; der aramäische Wortlaut ist wie auch in 1,4 entstellt.
    Lk 23,46–48
    (1) Ungefähr zur sechsten Stunde breitete sich eine Finsternis über das Land bis zur neunten Stunde, da die Sonne verdunkelt war, und der Vorhang des Tempels riss mittendurch entzwei. Da rief Jesus mit lauter Stimme: „Vater, baddach ephkid rouel“, was übersetzt bedeutet:‚In deine Hände übergebe ich meinen Geist.‘
    Und nachdem er das gesprochen hatte, gab er den Geist dahin. Als aber der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sprach: „Dieser Mann war gerecht.“
    Und die ganze Menge, die zu diesem Schauspiel hergekommen war, – sie schlugen sich an die Brust und machten kehrt.
    (2) Der Hauptmann informierte den Statthalter über das, was sich ereignet hatte. Als es aber der Statthalter und seine Frau hörten, wurden sie sehr betrübt, und sie aßen und tranken nicht an jenem Tag. Pilatus ließ die Juden kommen und fragte sie: „Habt ihr gesehen, was geschehen ist?“
    Sie antworteten: „Eine Sonnenfinsternis hat es gegeben – wie üblich.“
    Lk 23,49
    Lk 23,50–53 und Mt 27,57–60; vgl. Petrusevangelium 2,3; 6,23–24.
    (3) Seine Bekannten hatten in einiger Entfernung gestanden, auch Frauen, die ihn aus Galiläa her begleitet hatten, um zuzusehen. Ein Mann aber, mit Namen Josef, ein Ratsherr aus Arimathäa, der auch die Königsherrschaft Gottes erwartete, dieser ging zu Pilatus und erbat den Leib Jesu. Als er ihn (vom Kreuz) abgenommen hatte, wickelte er ihn in ein sauberes Leinentuch und legte ihn in ein in den Felsen gehauenes Grab, in dem bisher niemand beigesetzt worden war.
12. K APITEL
    (1) Als die Juden hörten, dass Josef den Leib Jesu erbeten hatte, suchten sie ihn und die zwölf, die bestritten hatten, dass Jesus aus Unzucht geboren sei,sowie Nikodemus und die vielen anderen, welche vor Pilatus getreten waren und seine guten Werke geschildert hatten. Während sich nun alle anderen verborgen hielten, zeigte sich ihnen allein Nikodemus, weil er ein führender Mann der Juden war. Und Nikodemus fragte sie: „Weshalb seid ihr in die Synagoge gekommen?“
    Die Juden antworteten ihm: „Und du, weshalb bist du in die Synagoge gekommen? Weil du sein Komplize bist, wirst du auch seinen Teil im zukünftigen Weltalter erhalten.“
    Nikodemus sprach: „Amen, Amen!“
    Mt 27,60
    Sach 12,10; siehe aber auch 16,7.
    Ähnlich sprach auch Josef, der herangetreten war, zu ihnen: „Was seid ihr böse auf mich, dass ich den Leib Jesu erbeten habe? Seht, in meinem neuen Grab habe ich ihn beigesetzt, ihn in ein sauberes Leinentuch eingewickelt und einen Stein vor den Eingang der Höhle gerollt. Ihr habt keineswegs gut an dem Gerechten gehandelt, (nicht genug), dass ihr nicht bereut habt, ihn gekreuzigt zu haben, habt ihr ihn darüber hinaus auch noch mit einer Lanze durchbohrt.“
    Da ergriffen die Juden Josef, befahlen, ihn bis zum ersten Tag der Woche einzusperren, und sagten zu ihm: „Nimm zur Kenntnis, dass es die Stunde nicht zulässt, etwas gegen dich zu unternehmen, denn der Sabbat bricht an! Nimm aber auch zur Kenntnis, dass du keiner Beerdigung würdig sein wirst, sondern wir dein Fleisch den Vögeln des Himmels vorwerfen werden!“
    1 Sam 17, vor allem V. 8–10.
    Dtn 32,25
    Kol 2,11
    9,4
    Josef antwortete: „Diese Rede des Übermuts gleicht Goliat, der den lebendigen Gott und den heiligen David hasste. Denn Gott hat durch den Prophetengesprochen: ‚Mein ist die Rache, und ich werde rächen, spricht der Herr.‘ Aber jetzt! – Der im Fleisch Unbeschnittene, aber im Herzen Beschnittene nahm Wasser, wusch seine Hände in Richtung zur Sonne und sprach: ‚Unschuldig bin ich am Blut dieses Gerechten. Ihr aber seht euch vor!‘ Und ihr habt Pilatus geantwortet: ‚Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!‘ Und jetzt befürchte ich, dass der Zorn Gottes über euch und eure Kinder kommen wird, wie ihr es gesagt habt.“
    Als aber die Juden diese Worte hörten, wurden sie trotzig, ergriffen Josef, packten ihn und schlossen ihn in

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