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Die Verfuehrung Des Ritters

Die Verfuehrung Des Ritters

Titel: Die Verfuehrung Des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinen Leuten ein paar Worte oder klopfte dem einen oder anderen auf die Schulter. Ein Kater mit weißem Fell und roten Ohren folgte ihm und schlüpfte durch seine Beine, als Griffyn über eine Schlammpfütze hinwegsetzte.
    »Ruadgh«, sagte er fluchend den keltischen Namen der Katze, als sie ihm erneut vor die Füße lief, so dass er stolperte und fast der Länge nach in eine Pfütze gefallen wäre. Sie schien ihn anzugrinsen, und ihre Augen schlossen sich leicht, der Schwanz zuckte hin und her wie eine Feder im Wind. Sie rieb sich an seinem Stiefel, an dem ihre weißen Haare haften blieben. Griffyn seufzte und fuhr ihr mit der Hand über den Rücken, den sie zu einem Buckel krümmte, um ihm entgegenzukommen.
    »Eine Plage«, sagte jemand neben ihm mürrisch.
    Griffyn drehte sich um.
    »Das ist 'ne Teufelskatze«, fügte Hervé Fairess hinzu. Er bückte sich und fuhr mit seiner schwieligen Hand über den Katzenrücken. Das Tier schnurrte zufrieden, drehte sich auf den Rücken und hieb die Krallen in seine Hand.
    » Mist! « Er machte einen Satz nach hinten und drückte die Hand an seine Brust. Wütend funkelte er den Kater an. »Teufelsvieh!«, knurrte er.
    Griffyn duckte sich lächelnd unter dem Hals von Herves Pferd hindurch und ging zu Alex.
    »Sind alle bereit? Sehr gut. Ich werde morgen im Hafen von Wareham zu euch stoßen.«
    Alex' Blick huschte zu dem oberen Fenster des Gebäudes. »Nachdem du in St. Alban warst?« Als Griffyn stumm nickte, fügte er hinzu: »Ist das klug?«
    Griffyn verzog das Gesicht und stieß die Luft aus, die er unwillkürlich angehalten hatte. »Vermutlich nicht.«
    Alex sah ihn prüfend an. »Weiß sie, wer du bist?«
    Griffyn zog tragend eine Augenbraue hoch. »Weißt du denn, wer ich bin?«
    Alex ignorierte die versteckte Drohung. »Du weißt, was passieren könnte, falls sie entdeckt, wer - oder was - du bist?«
    Natürlich wusste er das. Dann drohte ihm der Tod. Verstümmelung. Eine Menge hässliche Dinge.
    Griffyn blickte finster drein. Vor allem, weil diese naheliegenden Überlegungen nicht der Grund waren, weshalb er seine Zunge in Guineveres Gegenwart bezähmt hatte.
    Sein kalter, rachsüchtiger Verstand hatte ihm geraten, ihr seine wahre Identität zu enthüllen. Etwas weit Schöneres hatte ihn jedoch dazu verführt, zu schweigen.
    »Pagan, ich will damit nur sagen, dass das Ganze sehr, sehr schlimm ausgehen könnte, wenn irgendetwas schiefläuft.«
    »Ich habe dich nicht um deinen Rat gebeten.«
    Alex schob den Riemen seines Kettenhemds auf der Schulter zurecht und befestigte ihn. »Wie Ihr wollt. Mylord.«
    Griffyn nickte knapp. »Ich komme zu euch, bevor ihr die Pferde aufs Schiff gebracht habt.«
    Alex zog sich die Kapuze seines Kettenhemds über den Kopf. Die Metallglieder legten sich schwer auf sein blondes Haar. Er
    sah Griffyn mit undurchdringlicher Miene an. »Du reitest zum Kloster von St. Alban, lädst deine Fracht dort ab und willst am selben Tag im Hafen von Wareham sein wie wir, obwohl wir uns jetzt ohne Umweg dorthin aufmachen?«
    »Ja.«
    Alex schüttelte den Kopf und rief nach Herve Fairess.
    »Was ist los?«, fragte dieser und zog seine Hose hoch.
    Alex wies auf Griffyn. »Pagan reitet nach St. Alban.«
    Fairess starrte zum Gasthaus hinüber. »Geht's um das Mädchen? Na ja, hierbleiben kann sie nicht. Ich hab auch schon manche Dummheit gemacht wegen einer Lady.«
    »Und wir beide warten hier auf ihn«, fügte Alex hinzu. »Die anderen reiten los.«
    Griffyn schüttelte den Kopf. »Nein. Ihr alle werdet aufbrechen.«
    »Nein«, widersprach Alex und ahmte dabei Griffyns entschlossenen Tonfall nach.
    »Herve und ich werden hier auf dich warten.«
    »Alex' Vorschlag verdient es, wenigstens bedacht zu werden, Mylord. Wenn ich den Einwand machen darf.«
    Griffyn fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. »Du machst ihn ja auch, wenn du es nicht darfst.«
    Auf Herves nassem, gerötetem Gesicht lag ein entschlossener Ausdruck. »Ihr habt mich bisher noch nie gebeten, meine Zunge zu zügeln, Pagan.«
    »Und wenn ich jetzt damit anfangen würde?«
    »Ich nehme an, dafür ist es ein bisschen spät«, gab Herve zu bedenken. Er zog erneut die Bruche hoch. »Aber wie ich schon sagte, Ihr seid derjenige, der bestimmt, wo's langgeht, und ich bin immer der, der sagt, was Ihr stattdessen tun ...«
    »Vielen Dank.«
    »...solltet; aber wenn Ihr irgendwo allein hingehen wollt, besonders zum Hafen, ist das eine ganz schlechte Idee, wenn ich das sagen darf.«
    Griffyn kratzte

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