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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Inhalt lautete
    folgendermaßen:
    §
    Sir,
    ich habe Ihren Brief erhalten, in dem Sie sich meiner Meinung
    zum Thema Weißmann kontra Darwin anschließen. Vorweg
    gleich eines – ich bin weder von Ihrer Anerkennung noch von
    der anderer abhängig. Sie erlauben sich, von Spekulationen zu
    sprechen, und ich mache Sie darauf aufmerksam, daß dieser
    Ausdruck im Zusammenhang mit diesem Thema eine
    Unverschämtheit ist. Ich bin allerdings überzeugt davon, daß
    nicht Bosheit, sondern Ignoranz und Taktlosigkeit der Grund
    sind, und bin daher bereit, die Angelegenheit auf sich beruhen
    zu lassen. Sie greifen einen Satz aus meinem Vortrag heraus
    und zitieren ihn, allem Anschein nach, ohne ihn begriffen zu
    haben. Man sollte meinen, daß der Sinn dieses Satzes lediglich
    einem geistig minderbemittelten Menschen entgeht, falls jedoch
    eine Erläuterung tatsächlich vonnöten sein sollte, bin ich
    bereit, Sie zu dem von Ihnen genannten Termin zu treffen,
    obwohl mir Besuche zuwider sind. Zu Ihrem Vorschlag, meine
    Ausdrucksweise
    abzuschwächen
    (was
    einer
    Meinungsänderung gleichkommt), möchte ich Ihnen gleich an
    dieser Stelle sagen, daß ich so etwas nicht zu tun pflege.
    Den Umschlag dieses Briefes zeigen Sie tunlichst Austin,
    meinem Faktotum, denn er hat den strengen Befehl, mir lästige
    Besucher vom Hals zu halten, vor allem die Halunken von der
    Presse.
    Hochachtungsvoll
    George Edward Challenger
    §
    Das waren die Zeilen, die ich Tarp Henry vorlas. Er hatte
    nichts dazu zu sagen.
    Eine Bemerkung konnte er sich allerdings nicht verkneifen.
    »Es gibt da so ein neues Zeug«, sagte er. »Cuticura heißt es,
    glaube ich. Es soll viel besser sein als Arnika.«
    Manche Menschen haben einen merkwürdigen Humor.
    Um halb elf hatte man mir den Brief gegeben, und um Punkt
    elf war ich an Ort und Stelle. Das Taxi hielt vor einem
    eleganten Haus mit Säulen zu beiden Seiten des Eingangs. Die
    schweren Samtvorhänge hinter den Fenstern ließen darauf
    schließen, daß der gefürchtete Professor kein armer Mann war.
    Die Tür wurde mir von einer seltsamen, ausgetrockneten
    Gestalt unbestimmbaren Alters aufgemacht, die sich später als
    Chauffeur entpuppte und wohl die Lücke füllen mußte, die eine
    Reihe von geflüchteten Butlern hinterlassen hatte. Der Mann
    musterte mich mit seinen wasserblauen Augen.
    »Angemeldet?« fragte er.
    »Ja«, antwortete ich.
    »Herzeigen.«
    Ich hielt ihm den Umschlag unter die Nase.
    »Stimmt.«
    Er schien kein Mensch zu sein, der viel Worte machte. Ich
    folgte ihm durch die Eingangshalle, als eine zierliche Frau aus
    einer Tür kam, eine lebhafte Dame mit dunklen Augen. Sie
    hätte Französin sein können.
    »Einen Moment«, sagte sie. »Sie warten hier, Austin, und
    Sie kommen bitte hier herein, Sir. Darf ich Sie fragen, ob Sie
    meinen Mann schon kennen? Persönlich, meine ich.«
    »Nein, Madam, ich hatte noch nicht die Ehre.«
    »Dann muß ich Sie im voraus um Entschuldigung bitten.
    Mein Mann ist ein absolut unmöglicher Mensch – absolut
    unmöglich. Wenn Sie vorgewarnt sind, dann machen Sie
    vielleicht eher ein Zugeständnis.«
    »Das ist sehr gütig von Ihnen, Madam.«
    »Wenn mein Mann gewalttätig zu werden droht, dann
    ergreifen Sie auf der Stelle die Flucht! Lassen Sie sich um
    Gottes willen auf keine Streitereien ein. Das ist vielen schon
    zum Verhängnis geworden. Anschließend haben wir dann
    immer den Skandal und müssen alle darunter leiden. Ich hoffe,
    Sie wollen ihn nicht wegen Südamerika sprechen, oder?«
    Eine Dame konnte ich schließlich nicht anlügen.
    »Oh je!« rief sie. »Das ist das gefährlichste Thema. Von
    dem, was er behauptet, werden Sie nicht ein Wort glauben,
    aber lassen Sie es sich um Gottes willen nicht anmerken, sonst
    gerät er in Wut. Tun Sie so, als würden Sie ihm seine
    Geschichten glauben, dann passiert vielleicht nichts. Sie
    müssen sich immer vor Augen halten, daß er daran glaubt.
    Felsenfest. Dabei ist er ein so ehrlicher Mensch. Bleiben Sie
    nicht länger als nötig, sonst merkt er, daß Sie ihm nicht
    glauben. Und wenn Sie das Gefühl haben, daß er gefährlich
    wird, dann klingeln Sie und halten sich ihn vom Leib, bis ich
    komme. Selbst in den bösesten Situationen schaffe ich es
    meistens, ihn zurückzuhalten.«
    Nach diesen ermutigenden Worten übergab mich die
    zierliche Dame wieder dem wortkargen Austin, der während
    des kurzen Interviews wie eine Bronzestatue der
    personifizierten Diskretion gewartet hatte und mich jetzt durch
    einen

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