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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ein vierter hatte sich benommen an sein Pferd gelehnt, da seine Verletzungen ihn fast übermannten, und derjenige, den Wulfgar zu Boden geschlagen hatte, war vor Schmerz ohnmächtig geworden. Aber die fünf, die noch im Sattel saßen, kümmerten sich nicht um ihre Verwundeten, sondern bildeten um Wulfgar und Drizzt, der gerade wieder auf die Beine kam, einen Halbkreis und hielten sie mit einsatzbereiten Äxten an der Böschung in Schach. »Ist das eure Art, eure Retter zu begrüßen?« schrie Bruenor sie an, gab einem Pferd einen Klaps, damit es zur Seite trat, und ging zu seinen Freunden hinüber. »Ich wette, daß euch niemand ein zweites Mal hilft!«
    »Mit abscheulicher Gesellschaft umgibst du dich, Zwerg!« gab ein Reiter zurück.
    »Dein Freund wäre tot, wenn diese abscheuliche Gesellschaft nicht gewesen wäre!« erwiderte Wulfgar und zeigte auf den Reiter, der etwas abseits lag. »Und er bedankt sich bei dem Dunkelelfen mit der Klinge!«
    »Wir sind die Reiter von Nesme«, erklärte der Reiter. »Es ist unser Los, bei der Verteidigung unseres Volks zu sterben. Wir nehmen unser Schicksal bereitwillig an.«
    »Noch einen Schritt mit deinem Pferd, und dein Wunsch wird in Erfüllung gehen«, warnte ihn Bruenor.
    »Du verurteilst uns zu Unrecht«, wandte Wulfgar ein. »Nesme ist unser Ziel. Wir kommen in friedlicher und freundschaftlicher Absicht.«
    »Ihr werdet nicht hineinkommen – nicht in seiner Begleitung!« fauchte der Reiter. »Die Wege der abscheulichen Dunkelelfen sind uns allen nur zu bekannt. Und da bittest du uns, ihn willkommen zu heißen?«
    »Pah, du bist ein Narr und deine Mutter auch«, knurrte Bruenor.
    »Hüte deine Zunge, Zwerg«, warnte der Reiter. »Wir sind fünf gegen drei, und wir sind zu Pferd.«
    »Dann komm doch«, gab Bruenor zurück. »Die Geier haben an diesen tanzenden Bäumen sowieso nicht viel zu fressen.« Er fuhr mit dem Finger über den Rand seiner Axt. »Da wollen wir ihnen doch etwas Vernünftiges zu knabbern geben.« Wulfgar schwenkte Aegisfang mit einem Arm mühelos hin und her. Drizzt machte zwar keine Anstalten, zu seinen Waffen zu greifen, aber seine unbewegte Gelassenheit wirkte auf alle Reiter wohl am zermürbendsten.
    Ihr Sprecher schien sich seiner Sache nicht mehr so sicher zu sein, da seine Drohung nicht die gewünschte Wirkung zeigte, aber er hielt die Fassade der Überlegenheit aufrecht. »Aber wir sind nicht undankbar wegen eures Beistands. Wir werden euch erlauben, weiterzuziehen. Verschwindet und kehrt nie wieder in unser Land zurück.«
    »Wir gehen dorthin, wohin wir wollen«, knurrte Bruenor.
    »Wir ziehen es auf jeden Fall vor, nicht zu kämpfen«, fügte Drizzt hinzu. »Es ist weder unsere Absicht noch unser Wunsch, euch oder eurer Stadt Schaden zuzufügen, Reiter von Nesme. Wir werden weiterziehen, uns um unsere Angelegenheiten kümmern und euch die euren überlassen.«
    »Du wirst dich nicht in die Nähe meiner Stadt begeben, schwarzer Elf!« schrie ein anderer Reiter. »Du kannst uns zwar hier auf dem Feld umbringen, aber hinter uns stehen Hunderte, und hinter ihnen dreimal soviel! Jetzt verschwindet!« Bei diesen kühnen Worten schienen seine Gefährten wieder Mut zu fassen und zogen jäh an den Zügeln ihrer Pferde, so daß diese nervös zu tänzeln begannen.
    »Wir haben unser Ziel«, knurrte Wulfgar, der nicht nachgeben wollte.
    »Verdammt!« brüllte Bruenor plötzlich. »Ich habe von dieser Bande bereits zuviel gesehen! Verdammt soll ihre Stadt sein! Möge der Fluß sie überschwemmen!« Er wandte sich an seine Freunde. »Sie erweisen uns einen Gefallen. Wir gewinnen einen Tag oder mehr, wenn wir den direkten Weg nach Silbrigmond anstatt den Umweg am Fluß entlang nehmen.«
    »Du willst direkt hindurch?« fragte Drizzt. »Durch das Ewige Moor?«
    »Kann es schlimmer sein als das Tal?« hielt Bruenor ihm entgegen. Er wirbelte zu den Reitern herum. »Behaltet eure Stadt fürs erste und auch eure Köpfe«, sagte er. »Wir werden diese Brücke überqueren und euch und dieses Nesme los sein!« »Gefährlichere Wesen als die Sumpfkerle von vorhin durchstreifen das Trollmoor, närrischer Zwerg«, erwiderte der Reiter lächelnd. »Wir sind nämlich gekommen, um diese Brücke zu zerstören. Sie wird hinter euch verbrannt werden.« Bruenor nickte und erwiderte das Lächeln.
    »Haltet euch gen Osten«, warnte der Reiter. »Die Nachricht von euch wird allen Reitern übermittelt werden. Falls ihr in der Nähe von Nesme gesichtet werdet, müßt ihr

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