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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Bruenors Berg mit Unterhaltungen verbracht hatten, stellte der junge Barbar in der Bemerkung des Zwerges ein beunruhigendes Körnchen Wahrheit fest.
    »Und was ist mit Regis?« fragte Drizzt Bruenor. »Hast du die Beweggründe für seine Teilnahme auch schon herausgefunden? Könnte es seine Vorliebe für knöcheltiefen Schlamm sein, in dem seine Beine bis an die Knie versinken?«
    Bruenor hörte auf zu lachen und studierte die Reaktion des Halblings auf die Fragen des Dunkelelfen. »Nein, habe ich nicht«, gab er nach kurzer Zeit ernst zurück, als sich ihm nichts offenbarte. »Aber das weiß ich: Wenn sich Knurrbauch für die Straße entscheidet, dann gefallen ihm Schlamm und Orks besser als das, was er hinter sich läßt.« Bruenor hielt den Blick auf seinen kleinen Freund geheftet, um vielleicht jetzt anhand der Reaktion des Halblings etwas herauszufinden.
    Aber Regis hielt den Kopf gesenkt und schaute auf seine pelzigen Füße, die zum ersten Mal seit vielen Monaten unter dem schwindenden Bauch sichtbar waren, während sie weiter über die dichte, wellenförmige Wiese stapften. Der Meuchelmörder Entreri ist meilenweit entfernt, dachte er. Und er hatte nicht die Absicht, an eine Gefahr erinnert zu werden, der er ausgewichen war.
    Nach einigen Meilen am Ufer entlang stießen sie auf die erste große Flußgabelung, wo der Surbrin vom Nordosten in den nördlichen Arm eines gewaltigen Flußnetzes mündete. Die Freunde sahen sich nach einer Möglichkeit um, wie sie den Fluß Dessarin überqueren konnten, um in das kleine Tal zwischen ihm und dem Surbrin zu gelangen. Nesme, ihr nächster und letzter Halt vor Silbrigmond, lag weiter flußaufwärts am Surbrin, und obwohl sich die Stadt eigentlich am östlichen Ufer befand, beherzigten die Freunde Harkle Harpells Rat und wollten am westlichen Ufer entlangreisen, um den drohenden Gefahren des Ewigen Moors aus dem Weg zu gehen.
    Dank der unglaublichen Behendigkeit des Dunkelelfen überquerten sie ohne große Schwierigkeiten den Dessarin. Drizzt lief auf einem überhängenden Baumast über den Fluß und sprang auf den Ast eines Baums am gegenüberliegenden Ufer. Bald darauf stapften sie alle am Surbrin entlang, genossen die Sonne, die warme Brise und das ewige Lied des Flusses. Drizzt hatte mit seinem Bogen sogar einen Hirsch erlegen können, und somit war für den Abend ein guter Wildbraten in Aussicht gestellt und für die Weiterreise ihr Proviant aufgefüllt.
    Sie schlugen ihr Lager direkt am Wasser auf, und zum ersten Mal seit vier Nächten saßen sie wieder unter einem Sternenhimmel um ein Feuer herum und lauschten Bruenors Geschichten von silbernen Hallen und den Wundern, die am Ziel ihrer Reise auf sie warteten.
    Doch die Heiterkeit am Abend hielt nicht bis zum nächsten Morgen an, denn die Freunde erwachten vom Lärm einer Schlacht. Wulfgar kletterte sofort auf den nächsten Baum, um herauszufinden, wer sich bekämpfte.
    »Reiter!« schrie er, sprang vom Baum und zog seinen Kriegshammer heraus, noch bevor er auf dem Boden aufkam. »Einige wurden abgeworfen! Sie kämpfen gegen Monster, die mir unbekannt sind!« Und weg war er in Richtung Norden, Bruenor folgte ihm auf den Fersen, während Drizzt am Fluß entlangging, um ihnen Flankenschutz zu geben. Wenig begeistert blieb Regis allein zurück. Er zog zwar seine kleine Keule heraus, machte aber ansonsten keine Anstalten, sich auf eine Schlacht einzulassen.
    Wulfgar erreichte als erster den Kampfplatz. Sieben Reiter saßen noch im Sattel und versuchten vergeblich, ihre Tiere in eine Art Verteidigungslinie zu bringen. Die Kreaturen, gegen die sie kämpften, waren schnell und hatten keine Angst, zwischen die Beine der Pferde zu laufen, um sie zu Fall zu bringen. Die Ungeheuer waren nicht größer als einen Meter, hatten aber Arme, die beinahe doppelt so lang waren. Sie glichen kleinen Bäumen, waren jedoch unbestreitbar mit Leben erfüllt, wie sie so herumrasten, mit den keulenartigen Armen um sich schlugen, und erfahren die biegsamen Gliedmaßen um ihre Feinde wickelten und sie von ihren Reittieren zogen, wie ein bedauernswerter Reiter gerade in dem Moment erfahren mußte, als Wulfgar auftauchte.
    Wulfgar rannte zwischen zwei dieser Kreaturen, stieß sie zur Seite und stürzte sich auf die, die den Reiter gerade vom Pferd gezerrt hatte. Der Barbar unterschätzte jedoch die Ungeheuer, denn mit ihren wurzelähnlichen Zehen gewannen sie ihr Gleichgewicht schnell wieder, und mit ihren langen Armen packten sie ihn von hinten,

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