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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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wir?«
    Edric deutete mit dem Zeigefinger über den Hof. »Da drüben zu Gebäude fünf.«
    Sie rannten so schnell, dass das Wasser unter ihren Sohlen spritzte, und traten gleichzeitig durch die schwere Glastür in die noble Eingangshalle. Vor ihnen stand ein hoher, geschwungener Empfangstresen mit angrenzendem Wartebereich. An der Wand über dem Tisch hing ein großer Teppich hinter Glas.
    Tania blieb wie angewurzelt stehen, um ihn zu betrachten. Er sah sehr alt aus, die Farben waren verblichen, aber das Motiv war noch immer gut zu erkennen. Es zeigte einen riesigen Baum mit ausladenden Ästen voll grüner Blätter, und zwischen dem Laub lugten die Köpfe verschiedener Tiere hervor.
    Löwen, Tiger und Affen saßen in dem Baum, aber auch Bären, Pferde, Elefanten, Gazellen, Otter, Hunde und Katzen sowie Ziegen, Schweine und Krokodile. In diesem Sammelsurium entdeckte Tania auch viele fantastische Kreaturen: Einhörner, Greife und Basilisken, und ganz oben im Baum kauerte ein Drache mit geöffnetem Maul und einer langen, gewundenen, gespaltenen Zunge.
    Elfentiere!
    Tania stand noch immer wie versteinert da, als plötzlich ein blonder Kopf über dem Tresen erschien.
    »Guten Tag, herzlich willkommen in der Plejaden-Anwaltskanzlei. Kann ich Ihnen weiterhelfen?«
    Tania und Edric traten näher.
    Die Empfangsdame saß an einem niedrigeren Tischchen hinter der hohen Tresenfront. Sie war schick gekleidet, mit einer modischen randlosen Brille und blondem Haar.
    »Meine Frage klingt bestimmt ein wenig seltsam«, sagte Tania und beugte sich über den Tresen. »Aber arbeitet hier eine Frau, die mir ähnlich sieht?«
    »Klitschnass?«, fragte die Empfangsdame fröhlich, dann lächelte sie. »Nein, tut mir leid, das war nur ein Scherz.«
    »Ihre Haare sind feuerrot, wenn sie nicht nass sind«, bemerkte Edric. »Lang und gelockt.«
    Die Empfangsdame musterte Tanias Gesicht. »Oh!«, sagte sie und bekam große Augen. »Ja! Ich habe nich t … als o … mit dem nasse n … abe r – ja, wenn Ihr Haar nicht nass wäre, würden Sie Ms Mariner ziemlich ähnlich sehen.« Ihre Augen wurden noch größer. »Die Ähnlichkeit ist sogar ziemlich verblüffend.«
    »Wer ist Ms Mariner?«, fragte Edric.
    »Unsere Geschäftsführerin.«
    Tania bemerkte, dass jemand die Treppe, die hinter dem Empfangsbereich endete, herunterkam. »Carol?«, rief ein Mann. »Ist das mein Zwölf-Uhr-Termin?«
    »Nein, M r Mervyn«, antwortete sie. »Die beiden hier haben sich gerade nach Ms Mariner erkundigt.«
    Feste Schritte näherten sich und ein Mann mittleren Alters in einem blauen Anzug tauchte auf. Er musterte Tania und Edric. Sein Blick wanderte von ihrem nassen Haar zu ihren Füßen hinunter, wo sich langsam eine Wasserpfütze bildete.
    »Ich bin George Mervyn. Seniorpartner, Gesellschaftsrecht. Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?«
    »Mein Name ist Tania Palmer. Ich muss ganz dringend mit Ms Mariner sprechen, bitte.«
    »Es tut mir leid, aber Lilith Mariner ist heute außer Haus«, sagte M r Mervyn.
    »Wann ist sie denn wieder da?«, fragte Edric.
    »Erst in ein paar Tagen. Sie ist geschäftlich in Peking. Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Es ist eine persönliche Angelegenheit«, sagte Tania. »Ich muss sie dringend sprechen. Haben Sie vielleicht eine Telefonnummer, unter der ich sie erreichen kann?«
    M r Mervyn zog eine Augenbraue hoch. »Tut mir leid, aber es widerspricht unserer Firmenpolitik, Telefonnummern herauszugeben«, sagte er. »Wenn Sie Namen und Telefonnummer bei Carol hinterlassen, wird sie ihre Kontaktdaten an Ms Mariner weiterleiten.«
    »Hören Sie«, sagte Tania. »Sie müssen uns nicht ihre Nummer geben, aber rufen Sie sie doch bitte an und sagen Sie ihr, dass Tania Palmer sie unbedingt sprechen muss. Sie wird es verstehen, und ich bin mir hundertprozentig sicher, dass sie auch mit mir sprechen will.«
    »Ms Mariner ist eine vielbeschäftigte Anwältin«, sagte M r Mervyn. »Damit ich sie in Peking anrufe, muss wirklich ein außerordentlicher Anlass bestehen.«
    »Ich bin ihre Tochter«, platzte Tania heraus.
    M r Mervyn kniff die Augen zusammen und sein Mund wurde schmal. »Das ist doch Unsinn«, entgegnete er eisig. »Wie alt sind Sie? Siebzehn? Achtzehn? Ich arbeite seit zwanzig Jahren mit Lilith Mariner zusammen, und es ist ganz und gar unmöglich, dass sie eine Tochter im Teenageralter hat! Also, welche Absichten Sie auch immer hegen, ich empfehle Ihnen, unverzüglich das Gelände zu verlassen.«
    »Ich lüge nicht! Ic h

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