Die Verschwörer von Kalare
präzise abgestimmt, und so sausten sie mitten in einen wogenden Wald aus brennenden Ranken.
Männer schrien und starben, und von einem Moment zum nächsten war sie alle Verfolger los.
Ihr Herz klopfte vor Angst und Erleichterung, weil sie überlebt hatte, und gleichzeitig musste sie das üble Schuldgefühl überwinden, weil sie wieder Tod und Leid von Menschen herbeigeführt hatte. Einige der Ritter würden sich vielleicht erfolgreich gegen diese Kreaturen wehren können, doch keiner von ihnen wäre anschließend noch in der Lage, die Windkutsche zu verfolgen. Sie waren, wenn nicht tot, so doch aus dem Rennen.
Sie ging tiefer und hielt, so schnell sie konnte, auf die Windkutsche zu, die inzwischen angegriffen wurde.
Ungefähr ein Dutzend Ritter Aeris hatte den Abstand überbrückt und die Windkutsche erreicht. Ein Stück vor und über der Windkutsche flog ein Geschwader aus fünf Mann - Fürst Kalarus und seine Unsterblichen. Amara sah keinen Grund, weshalb sie die Windkutsche nicht längst angegriffen und zum
Absturz gebracht oder zumindest zur Landung gezwungen hatten. Anscheinend warteten sie auf eine günstige Gelegenheit.
Ein halbes Dutzend Ritter schwenkte auf beiden Seiten der Windkutsche ein, und zwar ein wenig unterhalb der Insassen, da sie es auf die Träger abgesehen hatten. Irgendjemand musste eine Warnung gerufen haben, denn die Windkutsche sank abrupt sechs Fuß in die Tiefe und schwenkte zu einer Seite ab, beinahe geradewegs hinein in die Angreifer.
Die Ritter Aeris gingen tiefer, um Speere durch die Fenster zu stoßen, doch plötzlich flog die Tür der Windkutsche auf, und Aldrick ex Gladius zwängte sich in die Öffnung. Mit einer Hand hielt er sich an jemandem in der Windkutsche fest, mit der anderen schwang er sein langes Schwert. Zwei rasche Hiebe, und er hatte zwei Speere zerschmettert und einem der Ritter eine tödliche Wunde am Oberschenkel zugefügt, aus der das Blut nur so spritzte. Einem zweiten Ritter hatte er das Schwert über den Kopf gezogen, so dass dem Mann das Blut in die Augen floss und als feiner Nebel fahnengleich hinter ihm herwehte.
Die Fürstin Aquitania hatte sich unter Aldricks Arm hindurchgeschoben und hob eine Hand in einer gebieterischen Geste. Um ihre Fingerspitzen sammelten sich hauchdünne weiße Wölkchen und drehten sich wie ein Wirbelsturm. Dann schleuderte sie diese von sich, und eine undurchsichtige Nebelbank von riesigen Ausmaßen entstand. Von hier oben und hinter der Windkutsche sah Amara, wie die Windkutsche erneut von rechts nach links und wieder zurück schwenkte. Die Ritter mussten ihren Angriff abbrechen, da sie in der Wolke blind waren und sich nicht miteinander abstimmen konnten - ganz abgesehen von dem Umstand, dass sie möglicherweise gegen die Windkutsche krachen könnten, was angesichts der niedrigen Flughöhe über den Baumwipfeln zu einem tödlichen Absturz führen würde.
Damit war auch das erklärt. Kalarus wusste, die Fürstin Aquitania saß in der Windkutsche, setzte nur ein wenig Wasserwirken ein und hob sich ansonsten ihre Kräfte für ihn auf, für den
Augenblick, wenn er persönlich zum Angriff überging. Kalarus gehörte nicht zu den Menschen, die sich durch übermäßigen Mut auszeichneten. Er vergeudete lieber das Leben seiner Ritter, um die Fürstin zu ermüden - diese Taktik verschaffte ihm den größten Vorteil in der Situation, und den nutzte er gnadenlos aus. Amara konnte auf einen Blick sagen, dass die Träger der Windkutsche nicht mehr lange durchhalten würden. Die schwierigen Schwenks mit solchen Lasten entkräfteten sie endgültig.
Die feindlichen Ritter warteten bereits, als die Windkutsche aus der Wolkenbank schwebte, und griffen sofort wieder an. Diesmal waren sie vorbereitet, als die Tür aufschwang. Aldrick schlug nach einem der Ritter, doch in dem Moment warf ein zweiter seinen Speer elementarunterstützt nach dem großen Schwertkämpfer.
Aldrick parierte perfekt - nun gut, vielleicht den zehnten Teil einer Sekunde zu spät, und der Speer durchbohrte seinen rechten Oberschenkel.
Der Schwertkämpfer wankte und wäre aus der Windkutsche abgestürzt, und obwohl Amara wusste, dass Aldrick durchaus fähig war, Schmerzen zu ignorieren, bei denen andere Männer das Bewusstsein verloren, konnte er nun das Bein nicht mehr belasten. Die Fürstin Aquitania packte ihn am Kragen und zog ihn in die Windkutsche zurück, und die Ritter Aeris schwärmten näher heran und hielten Speere und Schwerter kampfbereit.
Einer geriet in
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