Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Verteidigungshaltung, die der Mann nun einnahm: Er krümmte sich, spannte die Muskeln wie Stahlfedern und bot kaum Angriffsflächen für Lees Fäuste. Lees Hirn arbeitete auf unterbewußter Ebene rasend schnell; er schätzte, daß er dem Kerl etwa um zehn Zentimeter Größe und gut zwanzig Kilo Gewicht überlegen war. Doch wenn der Mann ihm einen Tritt an den Kopf oder die Gurgel versetzte, würde er kaum überleben. Und dann waren auch Faith und Buchanan tot. Aber das waren sie sowieso, wenn Lee den Kerl nicht innerhalb der nächsten Minute erledigte.
    Der Mann führte mit tödlicher Wucht einen Tritt gegen Lees Oberkörper. Da er den Fuß jedoch durchs Wasser ziehen mußte, bekam Lee die Zehntelsekunde Zeit, die er brauchte. Lee war Boxer gewesen. Im Nahkampf, bei dem Beinschwünge nahezu wirkungslos blieben, konnten seine Fäuste verheerende Wirkung erzielen. Lee drehte seinen Oberkörper weg und fälschte den Tritt gegen den Leib ab, der hart genug gewesen wäre, ihm eine Rippe zu brechen, hielt das Bein mit seinem blutigen Arm fest und drückte es in einem schraubstockähnlichen Griff an seine Seite. Mit der freien Hand landete er einen Schlag am Knie des Gegners. Sehnen zerrissen, Knorpel wurden zerschmettert, und das Knie des Mann wurde in einem Winkel verdreht, für das kein Knie der Welt geschaffen war. Der Mann schrie auf. Dann versetzte Lee dem Gegner eine Gerade ins Gesicht. Er spürte, wie die Nase des Mannes brach. Blitzschnell und mit einer beinahe tänzerisch anmutenden Bewegung ließ Lee das Bein des Gegners los, ging in die Hocke und schoß aus dieser Position einen linken Haken ab, in dem verheerende Schlagkraft und die Wucht von gut zwei Zentnern Körpergewicht lagen. Als seine Faust den Kieferknochen traf, der unter der schrecklichen Schlagwucht zerschmettert wurde, wußte Lee, daß der Kampf zu Ende war. Nicht einmal das Kinn eines Profi-Schwergewichtlers hätte einen solchen Hieb verkraftet.
    Der Mann brach zusammen, als hätte man ihm eine Kugel durch den Kopf gejagt. Lee drehte ihn sofort auf den Bauch, drückte den Kopf des Mannes unter Wasser. Er hatte nicht die Zeit, den Kerl zu ertränken, also rammte er ihm den Ellbogen in den Nacken. Das Geräusch, das daraufhin erklang, war unmißverständlich, als wollte Gott, daß Lee genau wußte, was er getan hatte, und es niemals vergaß.
    Der Körper des Mannes erschlaffte, und Lee stieg über den Toten hinweg. Lee hatte sehr viele Kämpfe hinter sich, innerhalb und außerhalb des Boxrings, aber noch nie hatte er einen Menschen getötet. Als er auf die Leiche hinunterschaute wußte er, daß er nicht stolz darauf sein konnte, was er getan hatte. Er war nur dankbar, daß nicht er dort lag.
    Ihm wurde schlecht, und plötzlich spürte er den Schmerz im verletzten Arm. Er blickte zur Treppe, die zu den Strandhäusern hinauf führte. Jetzt mußte er nur noch zwei weitere Ungeheuer besiegen, dann konnte er Feierabend machen. Es war klar, daß die Männer keine Bundesagenten waren. FBI-Leute schlichen nicht herum und versuchten, andere Menschen mit schmucken Messern und Karatetritten zu töten. Sie zückten ihre Dienstmarken und Waffen und befahlen einem, die Hände zu heben. Und wenn man klug war, gehorchte man ihnen.
    Nein, das waren die anderen. Die CIA-Robokiller. Lee stürmte die Stufen hinauf, hob seine Pistole auf und rannte zum Strandhaus, so schnell er konnte. Mit jedem schmerzenden Atemzug hoffte er, daß er nicht zu spät kam.

KAPITEL 52
    Faith hatte Jeans und ein Sweatshirt angezogen, saß nun auf dem Bett und betrachtete ihre nackten Füße. Die Geräusche des Motorrads waren verklungen, als wären sie von einem gewaltigen Vakuum aufgesogen worden. Als sie sich im Raum umschaute, kam es ihr vor, als wäre Lee Adams nie hier gewesen, als hätte er nie existiert. Sie hatte sehr viel Zeit und Energie darauf verwendet, diesen Mann loszuwerden, und nun, da er fort war, schien ihr gesamter Mut, ihre gesamte Kraft in die Leere geglitten zu sein, die Lee hinterlassen hatte.
    Zuerst dachte sie, das Geräusch, das sie in der Stille des Hauses hörte, stamme von Buchanan, der aufgewacht sei. Dann glaubte sie tatsächlich, Lee sei zurückgekommen: Es hatte sich angehört, als wäre die Hintertür geöffnet worden. Doch als Faith sich vom Bett erhob, erkannte sie plötzlich, daß Lee es nicht sein konnte, sonst hätte sie ja das Motorrad am Carport gehört. Als ihr klar wurde, was dies bedeutete, begann sie am ganzen Körper zu zittern.
    Hatte sie die

Weitere Kostenlose Bücher